Streiks im Nahverkehr: Fridays for Future auf dem Häfler Franziskusplatz

Streiks im Nahverkehr: Fridays for Future auf dem Häfler Franziskusplatz
Auch in Friedrichshafen unterstützen die Klimaaktivisten den Streik im Nahverkehr. (Bild: Andrii Koval/ iStock / Getty Images Plus)

Schlechte Arbeitsbedingungen und massiver Personalmangel: Am Freitag, 01. März hat die Gewerkschaft ver.di im Zuge der Tarifverhandlungen im Nahverkehr in ganz Deutschland zu Streiks aufgerufen – auch in Friedrichshafen.

Am Freitag vereinen sich Aktivisten, Fahrgäste und Mitarbeiter des Nahverkehrs, die im Rahmen der Kampagne “Wir fahren zusammen” von Fridays for Future und ver.di für gute Arbeitsbedingungen und einen Ausbau des ÖPNV kämpfen. 

Die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr sind denkbar schlecht. Die hohe Arbeitsbelastung spiegelt sich im Krankenstand der Mitarbeiter wieder und auch der Druck wächst: „Bis 2030 werden bundesweit 100.000 Beschäftigte im Nahverkehr fehlen. Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale, weil immer mehr Fahrer fehlen. Dadurch wird der Job immer stressiger, die Dienste länger und die Zeit für Pausen und Fahrgäste kürzer. Busfahrer sind täglich für unsere Fahrgäste im Einsatz, doch aktuell verteilt sich die Verantwortung auf viel zu wenige Schultern. So kann es nicht weitergehen“, sagt Finn von Fridays for Future, der in Friedrichshafen zur Schule geht.

Fehlendes Personal ist überall spürbar

Der massive Personalmangel hat Konsequenzen, die alle zu spüren bekommen. Fahrtausfälle, überfüllte Busse und Linienstreichungen gehören daher mittlerweile zum Alltag. „Wir streiken für gute Arbeitsbedingungen für die Kollegen, die uns alle jeden Tag zur Schule, zur Arbeit oder zu Freunden bringen. Ohne sie bleiben junge wie alte Menschen mit Kinderwagen oder Rollator und alle, die sich kein Auto leisten können, auf der Strecke”, so der Schüler.

In den vergangenen Monaten konnte durch die Zusammenarbeit von Fridays for Future, ver.di und Kollegen bereits ein starkes Bündnis aufgebaut und Unterstützung für die Forderungen in der Stadtgesellschaft organisiert werden. 

“Dieser Streik ist auch ein Klimastreik.“

„In Zeiten, in denen die Klimakrise eskaliert und die Politik zwischen Arbeitsverweigerung und Ideenlosigkeit feststeckt, ist für uns klar: Für eine zukunftsfähige Mobilität brauchen wir mehr Bus und Bahn und das kann nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen! Wir lassen nicht länger zu, dass Verkehrsminister Wissing unseren Nahverkehr vor die Wand fährt, sondern tun uns jetzt zusammen und fordern das ein, was wir alle zum Leben brauchen.”

Die Aktivisten von Fridays for Future freuen sich über jede Unterstützung und stehen ab 13 Uhr am Häfler Streikposten auf dem Franziskusplatz bereit. Gleichzeitig beantworten sie hier alle möglichen, offenen Fragen.

(Quelle: Fridays for Future Bodensee)