„StadtGrün naturnah“ Friedrichshafen erhält erneut Auszeichnung für Artenschutzförderung

Friedrichshafen erhält erneut Auszeichnung für Artenschutzförderung
Erfolg beim Artenschutz: Seltener Schmetterling breitet sich wieder aus. (Bild: Stadt Friedrichshafen)

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Für die Förderung des Artenschutzes im Siedlungsgrün erhält Friedrichshafen erneut das Label „StadtGrün naturnah“. Friedrichshafen wurde bereits 2019 ausgezeichnet und lies sich für drei weitere Jahre rezertifizieren. Die Auszeichnung fand am 28. September in Dortmund statt.

23 Städte und Gemeinden erhalten 2023 das Label „StadtGrün naturnah“ und fördern somit den Artenschutz im Siedlungsgrün. Friedrichshafen gehört zu den 14 Kommunen, die das Label bereits 2019 erhalten und sich für drei weitere Jahre rezertifizieren ließen. Neun Kommunen wurden erstmals ausgezeichnet, damit wächst die Zahl zertifizierter Städte und Gemeinden auf 65 an.

Alle Ausgezeichneten haben beispielsweise ihr Grünflächenmanagement naturnah umgestellt, sich vorbildlich für die Umweltbildung eingesetzt oder sich stark gemacht für die Akzeptanz von Wiesen und Insekten sowie vogelfreundlichen Gehölzen. 

„Während der Rezertifizierung wird untersucht, welche geplanten Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und wo sich Veränderungen ergeben haben. Alle 14 Kommunen, die sich 2019 zertifizieren ließen, haben sich dieses Jahr rezertifizieren lassen und haben sich alle deutlich verbessert“, freut sich Projektleiter Uwe Messer vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“. Von den rezertifizierten Städten erhielten sechs Labelkommunen die Auszeichnung in Gold. Die Stufe Silber konnten sich neben Friedrichshafen noch vier weitere Städte erneut sichern, drei weitere Kommunen erhielten die Auszeichnung in Bronze.

Vielfältiges Maßnahmenprogramm für den Arten- und Umweltschutz

„Artenschutz ist zentraler Bestandteil des Umwelt- und Klimaschutzes und hat somit für die Stadt Friedrichshafen hohe Priorität. Die Rezertifizierung mit dem Label „StadtGrün naturnah“ bestätigt die Wirksamkeit unserer vielfältigen Maßnahmen und bringt die Umsetzung der Klimaanpassungsstrategie der Stadt weiter voran“, betont Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtbauamtes der Stadt Friedrichshafen.

Die Teilnahme der Stadt Friedrichshafen am Labeling-Projekt ist eine Kooperation der Abteilung Stadtgrün und Friedhöfe des Stadtbauamtes und der Abteilung Landschaftsplanung und Umwelt des Amtes Stadtplanung und Umwelt. „Wir haben uns ein ambitioniertes Maßnahmenprogramm vorgenommen, das mit der Label-Auszeichnung Silber sehr gut gewürdigt wurde und uns anspornt, den bereits begonnenen Weg fortzusetzen“, bestätigt Renate Gauß, Leiterin der Abteilung Stadtgrün und Friedhöfe im Stadtbauamt der Stadt Friedrichshafen.

In den nächsten drei Jahren soll ein vielfältiges Maßnahmenspektrum umgesetzt werden. Dies reicht von Baum- und Strauchpflanzungen, speziellen Maßnahmen zur Lebensverlängerung von Altbäumen und mobiles Grün über Artenschutzprojekte, Fortführung von Förderprogrammen wie „Tierisch gut – mehr Lebensraum für Tiere in kommunalen Grünflächen“ und Umweltbildung zu zentralen Konzeptionen wie der Klimaanpassungsstrategie der Stadt Friedrichshafen bis hin zur Begrünung bestehender Plätze und Straßenräume.

Leuchtturmprojekte der Klimaanpassungsstrategie

Das Label würdigt auch, dass bereits zwei wichtige Leuchtturmprojekte der Klimaanpassungsstrategie umgesetzt werden. Zum einen auf dem Adenauerplatz: Wo früher eintönige versiegelte Flächen vorherrschten, wird künftig ein schattenspendender Hain aus 22 Klimabäumen zum Verweilen einladen. Die Baumpflanzungen werden bereits Ende dieses Jahres umgesetzt. Zum anderen am Technischen Rathaus in der Charlottenstraße: Hier geht die Stadt mit Vorbildfunktion voran und setzt Fassadenbegrünung im großen Maßstab um. Auch hier sind die Bauarbeiten bis Ende dieses Jahres abgeschlossen.

Ein weiteres bedeutsames Teilprojekt des Labelings ist die Schaffung von bunten Wiesenflächen. Auf öffentlichen und privaten Flächen unterstützt die „Häfler Mischung“ die heimische biologische Vielfalt. Die speziell für die Stadt Friedrichshafen zusammengestellte Saatgutmischung, mit einer Vielzahl heimischer Pflanzenarten des Bodenseeraumes, stellt ein großes Pollen- und Nektarangebot für wertvolle Bestäuber wie Wildbienen und Tagfalter sicher.

Ab Oktober wird zudem die neu eingeführte Baumschutzsatzung der Stadt die Förderung der Artenvielfalt und den Schutz der Bestandbäume in Friedrichshafen unterstützen.

Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ honoriert das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“, welches im letzten Jahr sein zehnjähriges Bestehen feierte, das Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches Grünflächenmanagement. Mit diesem Jahr haben insgesamt 65 Städte und Gemeinden am Labelverfahren teilgenommen und insgesamt 18 Kommunen haben sich bereits rezertifizieren lassen.

Das Label wurde im Rahmen des geförderten Projektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit einer Förderung des Bundesamtes für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz von 2016 bis 2021 entwickelt. Seit Ende 2021 wird es selbstständig vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ weitergeführt. Die Teilnahme am Labelverfahren ist unabhängig von einer Mitgliedschaft im Bündnis. Zu dessen 371 Mitgliedern (Stand August 2023) zählen Gemeinden, Städte und Landkreise, die sich für den Naturschutz auf ihren Siedlungsflächen einsetzen.

Mehr Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“ sind online unter: www.kommbio.de/label.

(Pressemitteilung: Stadt Friedrichshafen)