Starke ZF-Standorte Bürgermeister beraten in Friedrichshafen über Zukunft der Automobilindustrie

Bürgermeister beraten in Friedrichshafen über Zukunft der Automobilindustrie
Oberbürgermeister von ZF-Standorten zum Informationsaustausch in Friedrichshafen zu besuch. (Bild: picture alliance/dpa | Felix Kästle)

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Die Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) aus Schweinfurt, Uwe Conradt (CDU) aus Saarbrücken und Jürgen Dupper (SPD) aus Passau haben am Dienstag (18. Februar) Friedrichshafen besucht. Neben einem Austausch mit dem dortigen Oberbürgermeister Simon Blümcke (parteilos) stand auch ein Informationsaustausch mit dem ZF-Vorstand auf der Agenda. Die genannten Bürgermeister eint, dass in ihren Städten große Standorte von ZF beheimatet sind.

In einem ausführlichen Austausch mit dem ZF-Vorstandsvorsitzenden Dr. Holger Klein und dem für die Divisionen Nutzfahrzeug und Industrietechnik sowie das Ressort Produktion verantwortlichen Vorstandsmitglied Prof. Dr. Peter Laier wurden die aktuelle Situation von ZF und der Ausblick für die Entwicklung der Standorte ebenso besprochen wie der unterstützende politische Rahmen für einen starken Industriestandort Deutschland.

Oberbürgermeister Remelé betonte: „Unsere Städte und ZF sind vereint in einer Schicksalsgemeinschaft. Deshalb ist der offene und konstruktive Austausch in schwierigen Zeiten so wichtig.“ Saarbrückens Oberbürgermeister Conradt ergänzte: „Als Getriebestandort ist Saarbrücken vom Wandel hin zum Elektroantrieb besonders betroffen. Die Diskussion zur langfristigen Perspektive für den Plug-in-Hybriden als Hebel für die erfolgreiche Transformation werde ich in meinen anstehenden Gesprächen in Brüssel thematisieren. Wir brauchen wieder mehr regulatorischen Pragmatismus.“

Oberbürgermeister Dupper fügte hinzu: „Die Diskussion zeigt, dass der Standort Deutschland viele Stärken, aber auch Schwächen hat, die wir als Oberbürgermeister parteiübergreifend angehen wollen. Eine starke Industrie ist auch ein Garant gegen politischen Populismus und Extremismus.“

Vorstandsvorsitzender Holger Klein dankte für den Besuch und zeigte Verständnis für die Sorgen der Oberbürgermeister angesichts der aktuellen konjunkturellen Schwäche und der zeitgleichen strukturellen Veränderungen durch die Transformation: „Um dem zu begegnen, ist es notwendig, dass wir ZF neu aufstellen. Uns eint der Wille, den damit einhergehenden Arbeitsplatzabbau zu begrenzen und sozialverträglich umzusetzen. Unser gemeinsames Ziel sind starke und zukunftsfähige Standorte.“

Vorstandsmitglied Peter Laier betonte: „Das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist unser wichtigstes Gut. Wenn wir die Nachteile des Standorts Deutschland in puncto Kosten und Flexibilität beherzt angehen, hat unser Land alle Chancen, auch langfristig ein starker und wettbewerbsfähiger Industriestandort zu bleiben. Um hierfür passgenaue Lösungen zu entwickeln, betrachten wir alle ZF-Standorte individuell.“

Beide Vorstände lobten ausdrücklich die parteiübergreifende Initiative „Bürgermeister für einen starken Automobilstandort“, in der sich inzwischen 17 Stadtoberhäupter wichtiger Automobilstandorte gegenüber der Europäischen Kommission unter anderem für eine Revision der EU-CO2-Regulierung im Automobilsektor einsetzen. „Wir hoffen“, sagte Holger Klein, „dass die Ideen der Oberbürgermeister in den strategischen Automobildialog von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit einfließen.“

Aufbauend auf der Bürgermeister-Initiative haben die Oberbürgermeister der ZF-Standorte bei dem Termin eine gemeinsame Erklärung mit industriepolitischen Forderungen an die Bundes- und Europapolitik vereinbart, die von ZF unterstützt wird.

Oberbürgermeister Blümcke, der seine Kollegen ebenfalls zu einem Austausch in Friedrichshafen empfing, hat sich der Erklärung auch angeschlossen: „Der Wert des Besuches liegt nicht nur im Austausch zu und zwischen den großen ZF-Standorten in Deutschland. Als Oberbürgermeister wollen wir unsere Möglichkeiten auf lokaler Ebene nutzen, die eigenen Standorte zu stärken. Und gemeinsam wollen wir auf die Stellschrauben einwirken, die in Berlin und Brüssel gedreht werden. Wir hoffen, dass sich viele Bürgermeister aus ganz Deutschland der Initiative für einen starken Automobilstandort Deutschland anschließen.“

(Pressemitteilung: ZF)