Fenster auf, Baum raus: Was bei den Schweden scheinbar üblich ist, muss bei uns nicht sein! Es gibt in der Region genug Möglichkeiten, den ausgedienten Weihnachtsbaum fachgerecht zu entsorgen oder ihm neues Leben zu schenken.
Traditionell wird der bunt geschmückte Baum in Oberschwaben zwischen Heilige Drei Könige (6. Januar) und Mariä Lichtmess (2. Februar) abgebaut. Anders als der künstliche Baum, der einfach zurück in den Keller wandert, muss der nadelige Geselle entsorgt werden. Wo die Tannen abgegeben werden können, lesen Sie hier.
Zu beachten: Die Bäume sollten das Haus ohne sämtliche Deko verlassen. Lametta, das am Baum vergessen wurde, verrottet nämlich nicht und landet im schlechtesten Fall mit dem Kompost auf dem Feld. Darum werden nur „nackte“ Bäume angenommen.
Biberach
Hier übernimmt die Jugendfeuerwehr die jährliche Christbaumsammlung. Dabei werden die Wohngebiete abgeklappert und alle am Straßenrand liegenden Weihnachtstannen mitgenommen.
- Samstag, 20. Januar: Hühnerfeld, Mittelberg, Schlierenbach, Galgenberg, Rißegg
Sigmaringen und Laiz
Um die ausgedienten Nadelbäume kümmern sich voller Tatendrang die Pfadfinder. Am 13. Januar sammeln sie die an der Straße bereitgelegten Christbäume ein.

Konstanz
Verschiedene Abholstellen gibt es auch am Bodensee:
- Stadtgebiet, Freitag 19. Januar
- Dingelsdorf, Dienstag 16. Januar
- Oberdorf, Dienstag 16. Januar
- Dettingen, Mittwoch 17. Januar
- Wallhausen, Mittwoch 17. Januar
- Litzelstetten, Mittwoch 24. Januar
Jährlich werden in Konstanz rund 40.000 kg Christbäume eingesammelt. Die Bäume werden zunächst auf das Gelände beim Wertstoffhof Dorfweiher gebracht. Dort werden sie mit dem restlichen Grünschnitt gesammelt und zusammen mit Laub, Ästen und weiterem Grünabfall ins Kompostwerk Singen transportiert und zu Grünabfallkompost verarbeitet.
Brennstoff für das Funkenfeuer
Über die ausgedienten Tannen freut sich so mancher. Es lohnt sich deshalb auch, bei den Funkenzünften in der Region nachzuhaken. Die Funkenzunft Wangen beispielsweise nutzt die ehemaligen Weihnachtsbäume zum Vertreiben des Winters. Auf Facebook halten sie euch dazu auf dem Laufenden.

Abgabe auf den Wertstoffhöfen
Wer keine gesonderten Sammelstellen oder Abholmöglichkeiten in der Nähe hat, kann den Weihnachtsbaum eigenständig auf den Entsorgungshöfen mit Grüngutannahmestelle abgeben.
Verfeuern im eigenen Ofen
Wer Spaß am Sägen hat und zudem einen Kamin- und Kachelofen besitzt, kann den alten Baum auch verheizen. Es ist allerdings ratsam, sich beim zuständigen Schornsteinfeger zu informieren, ob Ofen und Abzugsrohre für die Verbrennung des Holzes geeignet sind.
Noch besser: Weihnachtsbaum Upcycling
Wer seinen Baum Bio gekauft hat, frei von Schadstoffen also, kann aus diesem auch nach Weihnachten noch einiges machen. Die Äste und Nadeln können für Verschiedenes wiederverwendet werden. Einige Ideen zum Bio-Weihnachtsbaum Upcyling:
- Größere Äste können im Winter als schützende Abdeckung für Beete genutzt werden.
- Kleinere Äste dienen als winterlicher und ökologische Grabschmuck.
- Tannen, – Kiefern oder Fichtenadeln sind ein idealer Badezusatz. Dazu 100 g Nadeln für mindestens 10 Minuten in Wasser abkochen und den fertigen Sud durch ein Sieb ins Badewasser gießen.
- Die piksenden Nadeln der Bäume halten Schnecken davon ab, Pflanzen zu befallen. Die Nadeln dafür einfach als natürliche Abwehr auf dem Beet im Garten verteilen.
- Der hohe Vitamin-C-Gehalt der Fichten- und Kiefernadeln hilft gegen Erkältung und Frühjahrsmüdigkeit. In Form eines Tees kann das Wunder bewirken. Dazu einen kleinen Löffel kleingeschnittener Nadeln in eine Tasse mit heißem Wasser geben und ca. 10 Minuten ziehen lassen.
- Große Tannenzweige lassen sich als unterste Schicht für einen neuen Haufen Kompost nutzen. Fichtenzweige sind dazu aber in der Regel nach Weihnachten nicht mehr zu gebrauchen, da sie den Großteil ihrer Nadeln bereits verloren haben.

Keine Möglichkeit zum Upcycling? Termin verpasst? Sammelstelle geschlossen?
Den alten Weihnachtsbaum niemals im Wald oder anderswo in freier Natur abwerfen, dieser gilt als Müll! Das bedeutet trotzdem nicht, dass er in der Biotonne entsorgt werden darf. Die Stämme und Äste sind nicht zur Vergärung in der Biogasanlage geeignet.
Unser Fazit: Es ist wirklich kein Hexenwerk, den ausgedienten Christbaum fachgerecht zu entsorgen.
(Quellen: christbaumsammlung-biberach, dpsg-sigmaringen.de, landkreis-sigmaringen.de, Stadt Ravensburg, Stadt Lindau, Stadt Konstanz, wwf.de, geo.de, Funkenzunft Wangen)