Derzeit erhalten rund 100 junge Handwerker im Gebiet der Handwerkskammer Ulm finanzielle Unterstützung durch die Begabtenförderung des Bundes.
Seit Jahresbeginn wurden 36 Teilnehmer in das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen, in den beiden Jahren davor waren es 31 und 32 Stipendiaten. Zwischen Ostalb und Bodensee werden jährlich rund 190.000 Euro an Talente für ihren beruflichen Werdegang nach der Lehre im Handwerk ausbezahlt. In diesem Jahr beträgt die Fördermittelzuwendung bereits 195.000 Euro, momentan profitieren 26 junge Frauen und 73 junge Männer von der Förderung.
Besonders häufig vertreten sind im Ulmer Kammergebiet Gesellen aus den Bereichen Elektro- und Metall, Bau- und Ausbau, Holz- und Lebensmittel sowie Gesundheit und körpernahe Dienstleistungen. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Wir brauchen im Handwerk auch die Besten und Begabtesten, um anspruchsvolle Kundenwünsche zu erfüllen und unsere Betriebe weiter entwickeln zu können. Dafür ist diese Begabtenförderung des Bundes unerlässlich.“
Damit sich mehr junge Menschen für eine Karriere im Handwerk entscheiden, sind die richtigen Rahmenbedingungen wichtig. Dazu gehört etwa die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung, die im Alltag noch nicht vollständig angekommen ist. Ein Beispiel ist das Meisterstudium, in das Handwerker durchschnittlich rund 10.000 Euro investieren, während jungen Menschen an Hochschulen oder Universitäten hierfür in der Regel keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Mehlich weiter: „Wir müssen auf die Ungerechtigkeit zwischen Hochschul- und Meisterstudium aufmerksam machen und gemeinsam daran arbeiten, diese endlich und vollständig zu beseitigen. Weshalb die verschiedenen Bildungswege unterschiedlich gefördert werden, erschließt sich uns nicht.“
Gesellen unter 25 mit anerkannter Ausbildung und Top-Leistungen in der Abschlussprüfung oder einem Leistungswettbewerb können sich um die Begabtenförderung bewerben. Die Handwerkskammer Ulm vermittelt die Stipendien und unterstützt die Bewerber bei den Antragsverfahren. Die Ausgewählten können innerhalb der nächsten drei Jahre berufliche und persönliche Weiterbildungen besuchen.
Sie bekommen einen Großteil der Lehrgangskosten erstattet sowie Zuschüsse für Nebenkosten wie Fahrt- und Aufenthaltskosten und für notwendige Arbeitsmittel. Zudem kann ein IT-Bonus zusammen mit einer Weiterbildung für die Anschaffung eines Laptops im ersten Förderjahr bezuschusst werden. Die Stipendiaten können während ihres Weiterbildungsstudiums Zuschüsse in Höhe von insgesamt 8.700 Euro für beliebig viele förderfähige Weiterbildungen beantragen.
(Pressemitteilung: Handwerkskammer Ulm)