Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung reduzieren

Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung reduzieren
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, mit Torsten von Borstel, Geschäftsführer von United Against Waste e. V. beim Besuch eines Modellbetriebs Im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung. Das Mitarbeiterrestaurants der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz führt Abfallmessungen im Betriebsablauf durch, leitet daraus Maßnahmen ab und reduziert so erfolgreich seine Lebensmittelabfälle. (Bild: BMEL / Thomas Trutschel / photothek.net)

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Bundesministerin Julia Klöckner besucht Modellbetrieb – entwickelte Maßnahmen führen zu Verringerung von 25 Prozent Lebensmittelverschwendung 

Berlin – Laut einer Studie des Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft fallen in der Außer-Haus-Verpflegung 14 Prozent der gesamten Lebensmittelabfälle in Deutschland an. Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung nimmt Bundesernährungsministerin Julia Klöckner diesen und alle weiteren Sektoren entlang der Wertschöpfungskette in die Pflicht, die Verschwendung zu reduzieren. Denn mit jedem weggeworfenen Lebensmittel gehen wertvolle Ressourcen und Wertschätzung verloren. Deshalb werden in so genannten Dialogforen jeweils konkrete Maßnahmen entwickelt. Im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung geben dabei zwölf Demonstrationsbetriebe wichtige Hinweise zur Entwicklung, Evaluierung sowie Optimierung der Reduktionsmaßnahmen.

Einen solchen Betrieb besuchte die Bundesministerin heute zum Abschluss der bundesweiten Aktionswoche ihres Ministeriums Deutschland rettet Lebensmittel!: Das Mitarbeiterrestaurant der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz führt Abfallmessungen im Betriebsablauf durch, leitet daraus Maßnahmen ab und reduziert so erfolgreich seine Lebensmittelabfälle.

Julia Klöckner: „Weggeworfene Lebensmittel zu messen, ist ein wirksames Instrument gegen Lebensmittelverschwendung. Denn oft hat man keine Vorstellung von den Mengen. Sie zu kennen, macht achtsamer. Es steigert das Bewusstsein, dass dadurch wichtige Ressourcen und Wertschätzung verloren gehen. Dabei ist der Außer-Haus-Bereich ein entscheidender Multiplikator, ob in der Kommunikation mit den eigenen Mitarbeitern, den Gästen oder in die Gesellschaft hinein. Und die Ergebnisse zeigen: Wir sind auf einem guten Weg! In den Modellbetrieben sind durch die Maßnahmen im Schnitt ein Viertel weniger Lebensmittelabfälle angefallen.“

Vor Ort startete die Ministerin auch die Bewerbungsphase des „Zu gut für die Tonne!-Bundespreises 2021. Mit dem Preis würdigt das Ministerium innovative Ideen und Aktivitäten zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Versorgungskette.

Dialogforum Außer-Haus-Verpflegung

Ziel des Dialogforums ist es, wirksame Instrumente zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu entwickeln und in einer verbindlichen Zielvereinbarung festzuhalten. Dafür werden unter anderem in zwölf Modellbetrieben Abfallmessungen durchgeführt. Die Abfälle werden im Lager, der Produktion, der Ausgabe und beim Tellerrücklauf erfasst – mit verschiedenen Maßnahmen sollen sie verringert werden. Dadurch konnte eine durchschnittliche Reduzierung der Lebensmittelabfälle von 25 Prozent erreicht werden.

Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung

Mit der Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Lebensmittelverschwendung in Deutschland pro Kopf auf Handels- und Verbraucherebene bis 2030 halbieren und entlang der Lebensmittelversorgungskette reduzieren. Es nimmt dabei neben den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch Akteurinnen und Akteure aus der Produktion, der Verarbeitung, dem Handel sowie der Außer-Haus-Verpflegung in die Verantwortung. In verschiedenen sektorspezifischen Dialogforen werden Maßnahmen erarbeitet, die in branchenspezifischen Zielvereinbarungen festgelegt werden sollen.