Allgäu Digital: begehrtes Zentrum für Startups nun auch im Mittelpunkt der Politik

Allgäu Digital: begehrtes Zentrum für Startups nun auch im Mittelpunkt der Politik
v.l.n.r.: Frank Häring, Sophie-Marie Ritzinger, Janosch Schmidt, Sophia Negro, Xenia Schmidt, Laura Schmidt, Dr. Dominik Spitzer (MdL), Neele Maarten de Vries, Matthias Fischbach (MdL), Stephan Thomae (MdB), © Allgäu GmbH, Fabienne Dumas (Bild: Allgäu Digital)

WOCHENBLATT

Das digitale Gründerzentrum Allgäu Digital ist aus der Startup-Szene Allgäu nicht mehr wegzudenken. Seit 2017 bietet es jungen Gründern ein unternehmerisches Zuhause auf Zeit. Das nutzen derzeit sieben Teams, die vor allem vom professionellen Netzwerk profitieren.

So ist jüngst mit UnternehmerTUM, dem größten Zentrum für Gründung und Innovation in Europa, ein neuer Partner hinzugekommen, welcher das regionale Kooperations-Netzwerk um viele weitere Dienstleistungen rund um die digitale Transformation ergänzt. Das macht Allgäu Digital noch begehrter bei Gründern und Gründerinnen, aber auch bei Unternehmen aus der Region. Diese Kompetenz hat sich nicht nur in der Szene, sondern auch in der Landes- und Bundespolitik herumgesprochen. Gestern informierten sich Stephan Thomae, (MdB, stellv. Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion), Matthias Fischbach (MdL) und Dr. Dominik Spitzer (MdL) vor Ort. Zwei Allgäuer Teams, „netteinander“ und „Dynamic Video“, berichteten von ihren Erfahrungen: Sie wünschten sich mehr und unbürokratischere Förderung von Startups, während des Studiums aber auch berufsbegleitend. In diesem Zusammenhang versprach Fischbach die Ideen zur Schul- und Erwachsenenbildung im Landtag zu erörtern. Diskutiert wurden auch der Bedarf von Arbeitsplätzen in der Region und die räumliche Erweiterung von Allgäu Digital. Bis Mitte nächsten Jahres soll das digitale Gründerzentrum im nebenstehenden Ölturm um 16 Arbeitsplätze erweitert werden.

Forderung nach besserer Vernetzung von Startups und etablierten Unternehmen
Das digitale Sommergespräch mit Staatsministerin und Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung Dorothee Bär (CSU) und der Besuch des Gründerzentrums durch Stephanie Schuhknecht (Grüne) sind weitere Beispiele für das gewachsene Interesse. Beide Politikerinnen der unterschiedlichen Parteien wollen die Anregungen der Gründer.innen in die jeweiligen Gremien auf Landes- und Bundesebene aufnehmen. Diesen politischen Rückenwind braucht eine Gründerszene unbedingt, ist Antonia Widmer, Leiterin des Digitalen Gründerzentrums, überzeugt: „Um weitere Startup-Erfolgsgeschichten im Allgäu zu schreiben, brauchen wir ein klares Commitment der Politik zur Förderung und Unterstützung der Gründerszene. Ich freue mich, dass Allgäu Digital inzwischen über die Grenzen des Allgäus hinweg wahrgenommen wird und auch in das Blickfeld der überregionalen Politik gerückt ist. Unternehmerischer Erfolg gelingt im ländlichen Raum genauso wie in den Metropolen. Aber dafür brauchen wir Vernetzung und ein funktionierendes Ökosystem aus etablierten Unternehmen, Gründergeist und eine klar erkennbare Agenda.“

Am offenen Austausch mit Dorothee Bär (CSU) nahmen drei Unternehmer.innen teil, die sich in unterschiedlichen Stadien der Unternehmensgründung befinden: Während ein Team sich bereits über regelmäßige Aufträge und ein gesundes Wachstum freuen kann, ist das andere noch in der Prototypen-Entwicklung und das dritte steht kurz davor, sich für Risikokapital zu bewerben. Diese Unternehmen verbindet neben dem Sitz bei Allgäu Digital die Beschäftigung mit den Schlüsseltreibern der digitalen Transformation: die Techniken und Plattformen, die datengesteuerten Dienste, Führung und Organisation sowie eine offene Innovationskultur. Weitere Themen waren neben der zielgerichteten Förderung von Startups und der Gründerszene auch allgemeine Forderungen nach besserer Infrastruktur und Vernetzung von Startups und etablierten Unternehmen im ländlichen Raum. Beides sei unabdingbar für eine zukunftsorientierte Standortentwicklung des Allgäus, da der gesamte Wirtschaftsraum von dem Gelingen der digitalen Transformation abhänge, so Widmer.

Allgäu Digital – das steckt dahinter
Allgäu Digital ist ein Projekt der Allgäu GmbH und der Stadt Kempten in Kooperation mit der Hochschule Kempten und der IT-Gründerzentrum GmbH, Augsburg. Allgäu Digital ist Teil des Digitalen Zentrums Schwaben (DZ.S). Das DZ.S wurde im Rahmen des „Wettbewerbs zur Förderung von Gründerzentren und Netzwerkaktivitäten im Bereich Digitalisierung“ ausgezeichnet, wird mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert und ist Partner der Gründerregion Allgäu und von Gründerland Bayern.