Paris ist immer eine Reise wert. Wer allerdings ab Oktober mit seinem SUV oder einem anderen schweren Fahrzeug in der Metropole parken möchte, muss tief in die Tasche greifen. Der ADAC informiert!
Paris hat per Bürgerentscheid die Gebühren für solche Autos verdreifacht. Betroffen von der enormen Verteuerung der Parkgebühren sind lediglich Besucher der Metropole an der Seine, die einen Verbrenner oder einen Hybrid fahren, die schwerer sind als 1,6 Tonnen oder ein Elektroauto, das mehr als zwei Tonnen wiegt. Das sind beispielsweise der Mazda CX-60, der VW Tiguan oder die S- und E-Klasse von Mercedes, 7er– und 5er-Reihe von BMW oder der Porsche Panamera
Bei den Elektroautos fallen der Audi Q8 e-tron, das Tesla Model Y und der Mercedes EQE in diese Kategorie. Ausschlaggebend ist dabei das Leergewicht.
Ausgenommen sind Pariser Anwohner, Handwerker sowie Pflegedienste. Auch private Parkhäuser müssen sich der Erhöhung nicht anpassen.
Umsetzung und Kontrolle noch unklar
Noch ist nicht bekannt, wie die unterschiedlichen Parkgebühren für ausländische Fahrzeuge, die nicht im so genannten SIV (Vehicle Registration System) erfasst sind, kontrolliert werden. Am Parkautomaten gibt man lediglich das Kennzeichen des Fahrzeugs ein.
Französische Kontrollfahrzeuge, die per Video die Kennzeichen der geparkten Autos erfassen und abgleichen, ob die Parkgebühr richtig bezahlt wurde, müssten demnach auch auf die Daten in Deutschland zum Fahrzeugtyp Zugriff haben. Das ist derzeit laut ADAC aber nicht automatisch möglich. In Zukunft soll es aber laut der Stadtverwaltung Paris auch für ausländische Fahrzeuge eine Registrierungsmöglichkeit geben. Die konkreten Modalitäten sind derzeit noch unklar.
Fehlen eines Parktickets kann bis zu 225 EUR kosten
Das Lösen bzw. Verwenden eines falschen Parktickets einer niedrigeren Kategorie (oder das Fehlen eines Parktickets) wird je nach Parkzone mit 150 bis zu 225 Euro geahndet.
Das kostet Parken in Paris für SUVs
Die betroffenen Autofahrer würden ab Oktober für eine Stunde im Zentrum Paris 18 Euro statt wie bisher 6 Euro zahlen. Diese Beträge steigen noch mal überproportional bei einem längeren Aufenthalt. Für vier Stunden zahlt man in den inneren Stadtzonen 117 Euro, für sechs Stunden Parken im Zentrum sogar 225 Euro.
Paris: Erhöhung per Bürgerentscheid
Die Erhöhung der Parkgebühren erfolgte aufgrund eines Bürgerentscheids. Knapp über die Hälfte (54,5 Prozent) der Wählerinnen und Wähler stimmten für die Anhebung, 45,5 Prozent dagegen. Die Wählerbeteiligung lag bei 5,6 Prozent.
ADAC: Parkgebühren müssen fair sein
Auch in den deutschen Innenstädten steigt der Parkdruck. Dennoch müssen nach Ansicht von ADAC Fachleuten Parkgebühren fair und in der Differenzierung sachlich begründbar sein. Das ist in dem Pariser Modell nicht der Fall.
Schwierig ist auch die Unterscheidung zwischen Bewohner und Stadtbesuchenden. Der ADAC hält die Pläne der Pariser Stadtverwaltung für keine geeignete Lösung, um das Parkproblem in den Städten zu beheben.