Die Wild Wings gehen aus Achterbahnfahrt als Sieger hervor

Die Schwenninger Wild Wings im Spiel gegen Iserlohn Roosters / Symbolbild
Die Schwenninger Wild Wings im Spiel gegen Iserlohn Roosters / Symbolbild (Bild: pexels/pixabay)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Iserlohn – Die Schwenninger Wild Wings haben sich bei den Iserlohn Roosters doch noch den Auswärtssieg gesichert. Doch noch deshalb, weil die Gäste beim knappen 4:3-Erfolg in der Penny-DEL die vorzeitige Entscheidung verpasst hatten.

Im Sauerland zeigten die Gäste – laut Vereinsmitteilung – abermals ein sehr starkes erstes Drittel, konnten allerdings nur zwei Scheiben im Netz unterbringen. Nach dem – so die Wild Wings weiter – herrlichen Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 durch Tomas Zaborsky, fanden die Roosters im Powerplay spät den Weg in die Verlängerung.

Schwenningen erarbeitet sich Vorsprung

Doch der Reihe nach: Wie schon im Spiel zuvor starteten die Schwenninger vielversprechend in die Begegnung und konnten sich am Seilersee eine 2:0-Führung herausspielen. Die erste Großchance vergab Kenny Olimb, der einen Querpass in Unterzahl abfangen konnte und allein auf Andreas Jenike zusteuerte, zwar noch. Sein Schuss verfehlte sein Ziel deutlich.

Nicholas Schilkey und Brent Aubin setzten für die Roosters die ersten Aktionen Richtung gegnerisches Tor. Doch die Schwenninger blieben das gefährlichere Team und Travis Turnbull hätte nach gefühlvollem Zuspiel von Marius Möchel erhöhen können.

Dann zeigte Max Hadraschek seine Spielmacherqualitäten. Zunächst vergab Maximilian Adam aussichtsreich, doch der nächste punktgenaue Pass von Hadraschek fand Max Görtz, der aus zentraler Position die verdiente Führung erzielen konnte.

Die Wild Wings lehnten sich nur kurz zurück und kamen dann im Powerplay nach 19 Sekunden Überzahl zum zweiten Treffer. Görtz, in neuer Position auf halbrechts, fand mit einem Schusspass Tomas Zaborsky, der vor dem Tor geschickt den Schläger an die Scheibe brachte.

Das erste Drittel endete mit vielen Strafen auf beiden Seiten und einer weiteren Großchance für Travis Turnbull, doch Jenike stand mit einem Megasave im Weg.  Mit Altlasten aus den ersten 20 Minuten und somit in Unterzahl startete Schwenningen ins Mitteldrittel.

Iserlohn kommt zurück

Nach 21 Sekunden netzte Ryan O’Connor zum Anschlusstreffer ein, wobei Casey Bailey gekonnt die Sicht nahm und eventuell noch etwas Schläger an den Puck brachte. In der Folge sahen sich die Gäste immer wieder mit einem Mann weniger auf dem Eis und so musste Joacim Eriksson mit einigen Glanztaten den Ausgleich verhindern.

Besonders stark sei sein Save gegen Sven Ziegler gewesen. Beim Lattenschuss von O’Connor war der Schwede dann allerdings auch mit dem Glück im Bunde. Die Gäste verteidigten in dieser Phase leidenschaftlich und kamen ihrerseits durch Max Hadraschek in einem Powerplay zur zunächst besten Möglichkeit. Doch seine Rückhand konnte von Jenike entschärft werden.

In der 34. Spielminute folgte die Megachance auf das 3:1. Karachun passte die Scheibe zu Travis Turnbull, der das Hartgummi ins Angriffsdrittel bewegte. Sein Pass zurück fand Tylor Spink, der mit viel Übersicht nochmals quer zu Alexander Karachun passte, doch dessen Abschluss verfehlte das freie Tor.

In turbulenten Schlussminuten gelangen beiden Teams keine weiteren Treffer. Die erste Abschlussaktion im Schlussdrittel hatte Luke Adem, dessen Tip aber weit über den Schwenninger Kasten strich. Patrik Lundh eroberte die Scheibe vor Andreas Jenike, konnte den Abschluss aber nicht verwerten.

Wild Wings verpassen Entscheidung

Ein überragender Spielzug brachte den Wild Wings das dritte Tor ein. Eine klasse Bewegung von Olimb und sein Pass zu Max Görtz, der wiederum blitzschnell Tomas Zaborsky fand, dessen traumhafter Onetimer ins lange Eck einschlug.

Mit dem Vorsprung von zwei Toren schienen die Gäste ein gutes Stück Weg gegangen zu sein. Doch die Roosters kamen zu einem weiteren Powerplay, in dem Coach Brad Tapper den Goalie zog. Im „Sechs gegen Vier“ traf die Scheibe den Schlittschuh von Casey Bailey und driftete von dort ins Tor.

Es sei dann eine ganz enge Angelegenheit im Sauerland geworden, wobei die Spieldauerstrafe von Will Weber die ganze Sache noch weiter zuspitzen sollte. Joacim Eriksson musste gegen Brent Aubin zunächst alles aufbieten, gegen den Schuss von Sena Acolatse war der Goalie der Gäste, durch viel Verkehr ohne Sicht, chancenlos.

Kraftakt mit dem besseren Ende für die Gäste

3:3 stand es nun und die Unterzahl war noch lange nicht überstanden. Doch mit viel Einsatz und einem starken Eriksson konnten das Team von Christof Kreutzer alle Offensivaktion der Iserlohner abwehren. In der Overtime bewies Tomas Zaborsky (zwei Tore, zwei Assists) zunächst im Duell mit zwei Gegenspielern viel Übersicht und fand im Slot den völlig blanken Colby Robak.

Dieser netzte zum Siegtreffer für Schwenningen ein. „Das waren sehr wichtige Zähler für uns. Wir haben das ganze Spiel hart füreinander gearbeitet und uns aus meiner Sicht letztlich verdient mit zwei Punkten belohnt“, bilanzierte Tomas Zaborsky.

Statistik:

Iserlohn Roosters – Wild Wings 3:4 (0:2 | 1:0 | 2:1 | 0:1)

0:1 | M. Görtz #23 – M. Hadraschek #16, T. Zaborsky #67 | 10:39
0:2 | T. Zaborsky #67 – M. Görtz #23, J. Ramage #55 | 15:54 [PP]
1:2 | R. O’Connor #6 – L. Adam #90, B. Aubin #4 | 20:21 [PP]
1:3 | T. Zaborsky #67 – M. Görtz #23, K. Olimb #40 | 43:40
2:3 | C. Bailey #93 – L. Adam #90, R. O’Connor #6 | 47:22 [PP]
3:3 | S. Acolatse #14 – B. Raedeke #9, N. Schilky #7 | 50:34 [PP]
3:4 | C. Robak #4 – T. Zaborsky #67 | 60:19 [OT]

Strafen:
Iserlohn 16
Schwenningen 45