In den Finalspielen sind die vier Staffelmeister nach den Erfolgen in den Halbfinalduellen unter sich. Die HSG Konstanz muss sich im letzten Schritt für den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen Eintracht Hildesheim durchsetzen – zunächst am Sonntag auswärts, am 16. Juni, 18 Uhr, im Rückspiel in der Schänzle-Hölle.
Nur noch ein Schritt bis zur 2. Bundesliga
Der ehemalige Erstligist hatte sich als Nord-West-Meister knapp gegen Empor Rostock durchgesetzt. Nach einer Fünf-Tore-Niederlage an der Nordsee drehten die Niedersachsen in eigener Halle das Ergebnis in der Gesamtaddition mit einem Sechs-Tore-Erfolg. Ähnlich umkämpft war der Zwei-Tore-Vorsprung nach 120 Minuten zwischen Konstanz und Krefeld. Nun fehlt beiden Mannschaften – ebenso im zweiten Finale Ferndorf und Braunschweig – lediglich noch der finale Schritt zum Aufstieg in die stärkste zweite Liga der Welt.
Hildesheim daheim ungeschlagen
So richtete sich der Fokus am Schänzle schnell auf die schwere Aufgabe im Finale. „Es war“, so HSG-Coach Jörg Lützelberger, der die hochintensiven Partien wohl erst nach der Saison richtig verarbeiten kann, „ein besonderer Erfolg für das Team und die HSG mit fantastischer Atmosphäre.“ Wahrscheinlich noch einmal intensiver dürften nun die Duelle gegen Hildesheim werden, das nicht nur den vor der Saison als Topfavoriten gehandelten TV Emsdetten schlagen und hinter sich lassen konnte, lediglich drei Minuspunkte kassierte und daheim in der ganzen Saison und den Playoffs bislang ausschließlich Siege feierte. In den Finalduellen zwischen den besten vier von 64 Drittligisten „dürfen wir jetzt nochmal ran“, so Jörg Lützelberger. „Das war unser Ziel. Jetzt steht noch ein Gegner, der eine noch stabilere Saison gespielt hat als wir, zwischen uns und der zweiten Liga.“
Defensive Unterschiede, offensive Parallelen
Ein Gegner, der sich defensiv sehr von seiner Mannschaft unterscheide, offensiv dafür sehr ähnele. Wie in Konstanz, wurde zuletzt auch bei der Hildesheimer Aufholjagd gegen Rostock Torwart Jan Jochens zu einem ganz wichtigen Faktor. Der ehemalige Junioren-Nationaltorwart bringt trotz seines jungen Alters von 23 Jahren schon einige höherklassige Erfahrung aus Potsdam und Coburg mit. „Sie spielen vorne wie hinten sehr physisch, sehr clever, sind mit allen Wassern gewaschen“, weiß der EHF-Mastercoach.
Defensiv gelang es dem Team von Daniel Deutsch, der an der Seite von Bob Hanning den VfL Potsdam in die 2. Bundesliga befördert hatte, Rostock extrem unter Druck und Stress zu setzen, sodass sich die Eintracht am vergangenen Sonntag zwischenzeitlich mit neun Toren absetzen konnte.
Fanfreundschaft mit Eisenach: HSG-Fanblock erfährt Unterstützung
Offensiv legen Konstanz und Hildesheim mit vielen guten Eins-gegen-Eins-Spielern, hohem Tempo und einem schnellen Ball einen ähnlichen Spielstil an den Tag. Als „sehr spielstark“ stuft Lützelberger den letzten Gegner in dieser Saison ein. „Die Trauben in Hildesheim hängen hoch“, weiß der 38-Jährige, zeigt sich aber fest entschlossen, Paroli zu bieten. Mit in die Waagschale werfen werden beide Mannschaften dabei die Erfahrungen aus den ersten beiden Playoff-Begegnungen – und die Unterstützung ihrer Anhänger. Besonders groß ist die Vorfreude im Konstanzer Fanlager, dass die gelebte Fanfreundschaft mit dem ThSV Eisenach einen weiteren Höhepunkt erfahren wird. So werden einige Anhänger der Thüringer den HSG-Fanblock lautstark in Hildesheim unterstützen.
Wertvolle Erfahrungen in den Playoffs
Mit Blick auf die wertvollen Erfahrungen in den K.o-Duellen ist sich Lützelberger sicher: „Daran wächst jeder Einzelne.“ Aus den Duellen mit Krefeld kann die HSG einiges mitnehmen. Die schon in der kompletten Rückrunde gewachsene defensive Stabilität und ein gutes Zusammenspiel mit einem starken Torwart-Trio, aber auch, in total unterschiedlich verlaufenden Phasen ruhig zu bleiben. Gegen Krefeld gab es starke Phasen mit fünf, sechs Toren Vorsprung – und solche, als es deutlich enger wurde. Das Positive aus Sicht des Konstanzer Trainers waren die Antworten darauf und wie sich seine junge Mannschaft wieder daraus befreien konnte, ohne den Gegner vorbeiziehen zu lassen.
Spielstarker Hildesheimer Rückraum
„In diesen Momenten müssen wir voll parat bleiben“, erklärt er und lächelt: „Wenn wir in Hildesheim wieder vier, fünf Tore in Führung liegen sollten, sind wir schon an einem guten Punkt.“ Die Eintracht dürften ihn und seine Schützlinge jedoch wie Rostock mit einem wahren Sturmlauf und viel Druck empfangen. Bester Torschütze ist der erfahrene Linksaußen Lothar von Hermanni gefolgt von Matteo Ehlers, Jakub Tonar und Philipp Wäger, die einen sehr torgefährlichen und spielstarken Rückraum bilden. „Alle Finalisten haben ihre Qualität gezeigt“, so der dreimalige Europapokalgewinner. „Wir dürfen uns auf spannende, geile Spiele freuen und sind stolz, dabei zu sein.“ Hildesheim gegen Konstanz – das war zuletzt in der Saison 2017/18 noch ein Duell in der 2. Bundesliga. Auch damals ging es extrem eng zu: In Konstanz gewann der HCE mit 28:27, im Rückspiel trennte man sich 27:27.
Termine und Tickets
Nach dem Gesamtsieg über Krefeld trifft die HSG Konstanz erneut in Hin- und Rückspiel auf den Ex-Erstligisten Eintracht Hildesheim. Das Hinspiel findet am Sonntag, 9. Juni, um 17 Uhr in Hildesheim statt. Am Sonntag, 16. Juni, um 17 Uhr steigt das entscheidende Final-Rückspiel in der Schänzle-Hölle. Der Sieger steigt in die 2. Bundesliga auf.
Dauerkartenbesitzer erhalten ihren Platz reserviert und freien Eintritt, werden jedoch gebeten, frühzeitig mitzuteilen, ob sie ihre Plätze in Anspruch nehmen wollen oder für andere Zuschauer zur Verfügung stellen möchten.
Der Ticket-Vorverkauf für das Playoff-Finalrückspiel findet online unter www.hsgkonstanz.de/ticketshop statt. In den nächsten Tagen werden wahrscheinlich noch einmal Sitzplätze aus nicht abgerufenem Gästekontingent verfügbar sein.
Die Gästeplätze für das Hinspiel am 9. Juni um 17 Uhr in Hildesheim befinden sich im Block Württembergische, immer alle Nummern ab 20 aufwärts.
(Vereinsmitteilung: HSG Konstanz/Andreas Joas)