Fragezeichen bei HSG Konstanz vor neuen Modellen für 3. Liga und A-Jugend-Bundesliga

HSG Konstanz
HSG Konstanz (Bild: Peter Pisa)

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VON ANDREAS JOAS

Konstanz – Für die U23 der HSG Konstanz ruht – mit 3:5 Punkten auf einem guten 12. Rang platziert – seit Mitte Dezember der Ball. Kein Training, seit 24. Oktober kein Spiel in der 3. Liga mehr. Der ursprünglich auf Ende Januar terminierte Spielstopp wurde längst auf 28. Februar erweitert. Nun gab es neue Beratungen zwischen Deutschem Handballbund (DHB) und den Clubs, wie es danach weitergehen könnte. Vom Beenden der Hinrunde über freiwilligen Abbruch bis hin zu Aufstiegs- und Pokalrunden werden einige Modelle diskutiert. Entscheidend sind zunächst aber die Beschlüsse der Ministerpräsidenten der Bundesländer und die daraus hervorgehenden Möglichkeiten.

Die Fortsetzung des Spielbetriebs in der 3. Liga ab 1. März ist unwahrscheinlich, dafür wäre Anfang Februar eine flächendeckende Rückkehr in den Trainingsbetrieb nötig. Sollte dem doch so sein, so soll ab März die Hinrunde absolviert werden. Danach würden Absteiger und Teilnehmer an der Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gemeldet. Da an dieses Szenario inklusive des DHB jedoch kaum mehr jemand glaubt, wurden Alternativen erarbeitet. Somit wird es wohl auch in dieser Saison keine Absteiger, aber Aufsteiger geben. Stattdessen sollen nur noch jene Vereine spielen, die dies auch wollen – ohne negative Konsequenzen. Entweder in einer „Pokalrunde“ um die Teilnahme am DHB-Pokal, oder aber mit einer Meldung für die 2. Bundesliga in einer „Aufstiegsrunde“. So könnte theoretisch auch der Tabellenletzte noch für die Spiele um den Aufstieg melden. Die Aufstiegsrunde könnte, so die Planspiele, im April und Mai ausgetragen werden – nach Möglichkeit mit Hin- und Rückspielen. Alternativ wäre ein Play-off-Modus denkbar. Alle Varianten stellen im Moment aber keine Beschlüsse, sondern lediglich Gedankenspiele dar. Die Entscheidungen trifft die Politik mit ihren Corona-Maßnahmen. Denn anders als in der 2. Bundesliga soll keine umfangeiche PCR-Testung zum Einsatz kommen, sondern lediglich Schnelltests. Doch auch diese Zusatzkosten hätten es für die ohnehin schon leidenden Vereine ohne Zuschauereinnahmen in sich. Zusätzlich soll die vorgesehene Anzahl von zwölf Aufsteigern aus den Oberliga-Bereichen zur kommenden Saison zugelassen werden. Die ohnehin schon von 64 auf 72 Teams angewachsene 3. Liga würde so nach einer Variante bereits am ersten August-Wochenende mit weiter angestiegener Mannschaftszahl wieder mit der neuen Saison starten. Es sollen in diesem Fall möglichst kleine Staffeln mit maximal zehn Mannschaften gebildet werden.

Zwar werden die 3. Liga und A-Jugend-Bundesliga in Baden-Württemberg dem Profisport zugeordnet und dürfen daher trainieren, in anderen Bundesländern sieht dies jedoch anders aus. Den Mannschaften soll eine dreiwöchige Vorbereitungszeit eingeräumt werden. Zu wenig, meint Jessica Bregazzi mit deutlichen Worten: „Das wäre unverantwortlich. Alleine zwei Wochen sind nach einer längeren Pause für die Hallengewöhnung nötig, um keine Verletzungen der Jungs zu riskieren. Dabei geht es nur um den gesundheitlichen Aspekt, ausgeklammert sind dann schon Technik und Taktik.“ Sie selbst hatte daher vorzeitig vor Weihnachten auf Training verzichtet und zuvor auf individuelles Training und Athletikeinheiten umgestellt, auch weil wir „eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung tragen.“  Stattdessen versucht die Trainerin der Konstanzer Zweitliga-Reserve mit individuellen Plänen und einer Challenge mit Wiederholungsanzahl und Kilometern die Motivation hoch und das Risiko gleichzeitig gering zu halten. Bis Anfang Februar und der Wiederaufnehme des Trainings in Kleingruppen oder individuellen Einheiten geht es dabei um ein von den Trainern ausgerichtetes Vesper – oder aber um den buchstäblichen Sprung in das kalte Wasser des Seerheins für die Mannschaft. Talente wie Patrick Volz, Moritz Ebert oder Felix Fehrenbach werden unterdessen im Training der ersten Mannschaft gefördert und unterliegen dem dortigen strengen Testregime.

In der Jugend-Bundesliga soll ebenfalls Mitte oder Ende März mit der Fortführung der Hinrunde begonnen werden. Die ersten sechs Clubs – die HSG belegt mit 4:4 Zählen aktuell diesen sechsten Rang – würden sich direkt für die nächste Saison in der Bundesliga qualifizieren, die ersten Zwei oder Vier – je nach Modell und Rahmenbedingungen – würden den Deutschen Meister ausspielen. Auch hier sind Corona-Schnelltests am Spieltag vorgesehen. Noch stehen viele Fragezeichen im Raum, bevor der Ball in der 3. Liga und A-Jugend-Bundesliga wieder fliegen kann.

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