Rathaussteg in Tuttlingen – Arbeiten dauern an

Nimmt mehr Zeit als geplant in Anspruch: Die Baustelle am neuen Rathaussteg.
Nimmt mehr Zeit als geplant in Anspruch: Die Baustelle am neuen Rathaussteg. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Der neue Rathaussteg wird erst 2024 fertig. Mehrere Verzögerungen sorgen dafür, dass entscheidende Arbeitsschritte nicht mehr vor Einbruch des Winters möglich sind. Zwei gute Nachrichten gibt es trotzdem: Die Teilsperrung der Weimarstraße wird noch vor Weihnachten aufgehoben. Und die Landeszuschüsse sind trotz der Verzögerung nicht gefährdet.

Eigentlich hätten noch im November die vormontierten Brückenelemente auf die Sockel am Donauufer montiert werden sollen. Geplant war außerdem, vor Einbruch des Winters die Schutzschicht aus Beton auf die Brücke aufzutragen, so dass sie noch in diesem Jahr fertig geworden wäre. Aus diesem Zeitplan wird nun leider nichts. „Das ist natürlich bedauerlich“, so OB Michael Beck, „aber eine Baustelle unter freiem Himmel lässt sich nie auf den Tag genau kalkulieren – zumal der Zeitplan sehr ehrgeizig war.“

Alles in allem sind die Firmen nur wenige Wochen im Rückstand. „Aber genau diese Zeitspanne ist es, die eine Fertigstellung vor der Winterpause unmöglich macht“, so Baudezernent Florian Steinbrenner. Für die Verzögerungen gibt es mehrere Gründe:

  • Die zentimetergenaue Werkstattplanung für die 27 Meterlangen Holzelemente konnte erst später begonnen werden als geplant. Der Grund: Eine so exakte Planung ist erst möglich, wenn die endgültige Ausrichtung der Brückensockel feststeht, und hier gab es bereits zu Beginn der Arbeiten eine kleine Verzögerung: Eine Abwasserleitung hatte eine größere Dimension als in den Plänen gezeichnet.
  • Die Vormontage der Brückenelemente dauerte ebenfalls etwas länger als genommen. Grund hierfür: Das verwendete Holz hatte nicht die für das aufwändige Verfahren ideale Feuchtigkeit, was zeitaufwändig ausgeglichen werden musste.

„Beide Verzögerung sind in einem durchaus normalen Rahmen, wenn aber bei einem so eng getakteten Zeitplan gleich zwei solcher Faktoren zusammenkommen, gibt es ein Problem“, so Steinbrenner. Laut aktualisiertem Zeitplan wäre nämlich eine Montage der Brückenelemente erst Ende November oder Anfang Dezember möglich – und davon raten Experten ab: So sollte bei der Montage der Brückenteile die Außentemperatur zwischen 5 und 15 Graf betragen, ebenso beim Auftragen der schützenden Betonschicht, die die künftige Oberseite der Brücke bildet. Diese Temperaturen können Ende November allerdings nicht mehr garantiert werden.

Eine Alternative wäre gewesen, die Fertigteile auf jeden Fall zu montieren, im Falle von Kälte und Feuchte dann aber zu verkleiden, um im Frühjahr dann weiter zu arbeiten. Diese Variante hat die Stadt Tuttlingen nun wieder verworfen – sie hätte nämlich 400 000 Euro gekostet.

Und auf Risiko weiter zu bauen, kam auch nicht in Betracht. In diesem Fall hätte die Gefahr bestanden, dass sich Feuchtigkeit in den Holzträgern festsetzt, künftige Bauschäden wären vorprogrammiert gewesen: „Das hatten wir schon beim alten Rathaussteg“, so Steinbrenner, „und das brauchen wir kein zweites Mal.“

Aber trotz der verspäteten Fertigstellung: Die Teilsperrung der Weimarstraße wird auf jeden Fall vor Weihnachten aufgehoben. Allenfalls an einzelnen Tagen – zum Beispiel beim endgültigen Einbau der 27 Meter langen Brückenelemente – werden kurzfristige Sperrungen nötig.

Auch die Landeszuschüsse von knapp 3,4 Millionen Euro sind nicht gefährdet: Sie waren zwar an eine Fertigstellung im Jahr 2023 geknüpft, der Zeitrahmen konnte aber verlängert werden, da die Verzögerungen nicht absehbar waren.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)