Jedes Kind sollte täglich eine warme Mahlzeit bekommen – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Deshalb fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein kostenloses Mittagessen für alle rund 53.690 Kinder und Jugendlichen im Landkreis Ravensburg – von der Kita bis zum Schulabschluss.
„Alle Kinder und Jugendlichen sollten einmal am Tag die Chance auf ein warmes Essen haben, wenn sie betreut oder unterrichtet werden. Das ist heute aber leider immer noch nicht selbstverständlich“, betont Michael Gutmann von der NGG Ulm-Aalen-Göppingen.
Kostenfreie Mahlzeiten statt sozialer Unterschiede
Ein gesundes Mittagessen dürfe keine Frage des Einkommens sein. „Wenn es kein kostenloses Essen gibt, entscheidet das Portemonnaie der Eltern darüber, ob es mittags eine frisch zubereitete Mahlzeit mit Salat gibt – oder doch nur die billige Tüte Chips“, warnt Gutmann.
Kostenfreie Schul- und Kitaverpflegung würde nicht nur Chancengleichheit schaffen, sondern auch langfristig das Gesundheitssystem entlasten.
Der Bund muss handeln
Um das „Bis-18-Gratisessen“ umzusetzen, sei politischer Rückhalt notwendig. Bisher fehle es jedoch an konkreten Maßnahmen.
„Wer im Kreis Ravensburg für den Bundestag kandidiert, muss Farbe bekennen: Kostenloses Essen für Kinder und Jugendliche – ja oder nein?“ fordert Gutmann. Besonders Eltern sollten bei den Parteien nachfragen und sie in Sachen Bildungspolitik kritisch hinterfragen.
Qualität und faire Bedingungen in den Schulküchen
Neben der Finanzierung müsse auch die Qualität der Mahlzeiten gesichert sein. „Gute Zutaten, Berücksichtigung des Tierwohls und faire Arbeitsbedingungen in den Kantinen sind entscheidend“, so Gutmann. Auch die Bezahlung der Küchenkräfte spiele eine Rolle: „Wirklich fair ist nur der Tariflohn.“
Die NGG wird sich weiter für kostenlose Mahlzeiten in Kitas und Schulen einsetzen – denn kein Kind sollte aus finanziellen Gründen auf ein gesundes Mittagessen verzichten müssen.
(Quelle: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG))