Alles im Blick: Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan

Alles im Blick: Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan
Ob Alltagsbrille, Lesebrille, Arbeits- oder Gleitsichtbrille – sie alle müssen gut sitzen und dem Gesicht schmeicheln. (Bild: Zastavkin// iStock / Getty Images Plus)

Der Welttag des Sehens findet am 12. Oktober statt. Er soll unseren Blick auf die Themen Sehbehinderung und Blindheit lenken. Gutes Sehen ist so wichtig und viele Menschen weltweit leiden unter einer Seheinschränkung.

Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan. Etwa 80 Prozent der Informationen aus unserer Umwelt erhalten wir über unsere Augen. Wir sehen Menschen, lesen Texte, erleben Umwelt und Natur. Unsere Augen sind das Tor zur Welt.

Das Auge ist wie eine Kamera

Viele vergleichen das Auge auch mit einer Kamera: Die Pupille regelt den Einfall des Lichts vergleichbar mit einer Blende. Die Linse stellt das Bild scharf – wie ein Objektiv. Doch unsere Augen sind weitaus komplexer und leistungsfähiger. Pro Sekunde nehmen sie 10 Millionen Informationen auf und geben sie an unser Gehirn weiter.

Etwa ab 40 Jahren zeigt sich bei fast allen Menschen die so genannte Alterssichtigkeit, da die Linse im Auge ihre Flexibilität verliert.
Etwa ab 40 Jahren zeigt sich bei fast allen Menschen die so genannte Alterssichtigkeit, da die Linse im Auge ihre Flexibilität verliert. (Bild: megaflopp// iStock / Getty Images Plus)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Initiator für den Tag des Sehens. Nach ihren Angaben haben mehr als eine Milliarde Menschen weltweit eine Seheinschränkung im Nah- und/oder Fernbereich. Mehr als 950 Millionen Menschen auf der Welt bräuchten eine Brille, können sich aber keine leisten oder haben keinen Optiker in ihrer Nähe.

Sich bewusst werden wie wichtig gutes Sehen ist

Laut Auskunft des Statistischen Bundesamtes gab es Ende 2021 in Deutschland 71.260 blinde Menschen und 46.820 hochgradig sehbehinderte Menschen. Sehbehinderungen und Blindheit können erhebliche und langanhaltende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben und schränken die Gestaltungsmöglichkeiten im privaten wie im beruflichen Leben zum Teil deutlich ein. Erst, wenn die Sehkraft – meist im Alter – nachlässt, werden wir uns bewusst, wie wichtig gutes Sehen ist.  

Hauptursachen für Sehbehinderungen sind vor allem die klassischen Augenerkrankungen wie Grauer Star, diabetische Retinopathie, Makuladegeneration (AMD) oder Glaukom, die langsam fortschreitend zu Sehbehinderungen bis zur Blindheit führen können.

Erschöpfte Augen am Bildschirm

Besonders die Arbeit am PC beansprucht unsere Augen. Da wir seltener blinzeln, wird das Auge nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt. Trockene, gerötete und müde Augen, mitunter auch Entzündungen, können die Folge sein. Laut ERGO Direkt verbringen rund 17 Mio. Menschen in Deutschland ihren Arbeitsalltag im Büro, Tendenz steigend.

Bei Menschen mit einer nicht oder nicht ausreichend korrigierten Kurz- oder Weitsichtigkeit kann Bildschirmarbeit die Sehqualität weiter verschlechtern. Experten schätzen, dass dies auf etwa 30 bis 40 % der Bevölkerung zutrifft. Weil die Anpassungsfähigkeit der Augenlinse mit zunehmendem Alter nachlässt und das scharfe Sehen in der Nähe erschwert wird, ist es deshalb sinnvoll, das Sehvermögen bei Beschäftigten an Bildschirmarbeitsplätzen regelmäßig zu kontrollieren.

Kurze Augengymnastik während der Arbeit zur Entspannung

Arbeitswissenschaftler empfehlen, die tägliche Arbeit am Bildschirm regelmäßig nach rund zwei Stunden durch kleine Pausen zu unterbrechen. So lassen sich Augenbelastungen verringern. Wichtig ist auch die richtige Gestaltung des Arbeitsplatzes, um die Belastung der Augen zu reduzieren. Um Blendungen auf dem Bildschirm zu vermeiden, muss der Monitor parallel zum Fenster aufgestellt werden. Die Fenster sollten mit Blendschutz gegen Sonneneinstrahlung ausgestattet sein.

Wer viel am PC sitzt, sollte alle 20 Minuten den Blick vom Monitor wenden und eine Weile in die Ferne schauen.
Wer viel am PC sitzt, sollte alle 20 Minuten den Blick vom Monitor wenden und eine Weile in die Ferne schauen. (Bild: seb_ra//iStock / Getty Images Plus)

Augenübungen, sowohl bei der Arbeit als auch zwischendurch, können die Belastungen der Augen erheblich reduzieren. Die notwendigen ärztlichen Untersuchungen der Augen ersetzen sie aber nicht.

Kleiner Tipp:

  • häufig mit den Augen blinzeln
  • mal schneller, mal langsamer lesen
  • Blick durch den Raum schweifen lassen

Arbeitsplatzbrille bringt Erleichterung

Eine Arbeitsplatzbrille kann Beschwerden lindern und die Arbeit am PC einfacher machen. Besonders für Menschen mit einer ausgeprägten Weitsichtigkeit ist die Arbeitsplatzbrille oft sehr hilfreich. Wenn eine augenfachärztliche Bildschirmarbeitsplatzbrille verordnet wurde, ist der Arbeitgeber verpflichtet, einen Teil der Brillenkosten zu erstatten. Der Europäische Gerichtshof hat Ende des letzten Jahres entschieden, dass bei Beschäftigten, die aufgrund Ihrer Tätigkeit eine Verschlechterung des Sehvermögens erlangen, der Arbeitgeber für eine spezielle Sehhilfe aufkommen muss.

Viele Menschen wünschen sich ein Leben ohne Brille. Eine immer beliebtere Alternative zu Brille und Kontaktlinsen ist das Augenlasern, obwohl das in der Regel aus eigener Tasche bezahl werden muss. Allein im Jahr 2021 ist die Zahl der Eingriffe um rund 30 Prozent gestiegen, so eine Experten-Bilanz. 

Immer mehr Menschen lassen sich lasern

Dank neuester Technologien ist eine Laseroperation am Auge heutzutage nur mehr eine Angelegenheit von knapp einer halben Stunde. Was viele zurückschrecken lässt, sind die hohen Kosten.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich die Augen lasern zu lassen, sollte zuvor einen Blick auf die Kosten werfen.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich die Augen lasern zu lassen, sollte zuvor einen Blick auf die Kosten werfen. (Bild: goir//iStock / Getty Images Plus)

Wer sich für eine OP entscheidet, sollte allerdings mehrere Meinungen einholen. In der Apotheken-Umschau heißt es hierzu: „Um das richtige Verfahren für einen selbst zu finden, sollte man sich individuell beraten lassen“, sagt Professor Burkhard Dick, Direktor der Universitäts-Augenklinik am Knappschaftskrankenhaus Bochum: Er empfiehlt, dabei ruhig zwei niedergelassene augenärztliche Praxen oder Augenkliniken aufzusuchen. „Die meisten Beratungstermine kosten weniger als 100 Euro oder sind kostenlos“, sagt Dick. Auch wenn man als Laie deren Aussagen in fachlicher Hinsicht nicht vollständig beurteilen könne, bekomme man doch einen recht guten Eindruck, ob die oder der Behandelnde und das vorgeschlagene Verfahren zu einem passen.

„Jede Operation birgt Risiken“

Laut Burkhard Dick ist es eher verdächtig, wenn ein Arzt vollständigen Erfolg garantiere. „Jede Operation birgt Risiken“, sagt er. Es kann zu Komplikationen kommen, oder der Erfolg bleibt aus. Bei einer geringen Kurzsichtigkeit sagen 95 Prozent der Patienten, dass sie mit der Behandlung zufrieden sind. Bei starker Fehlsichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung liegt der Wert rasch niedriger. Egal welcher Eingriff bevorsteht, ein seriöser Mediziner klärt immer sorgfältig über die bestehenden Risiken auf“.

Ohne meine Brille geht nichts

Kein Accessoire ist so sichtbar wie eine Brille. Sie ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern umschmeichelt das Gesicht und umrahmt die Gesichtszüge perfekt. In diesem Herbst angesagt sind schwarze Brillen. Sie sind zeitlos und kombiniert mit einem schlichten Metallbügel in Gold oder Edelstahl wirkt die Brillenfassung besonders elegant. Dann gibt es noch dicke Fassungen. Die Größe des Modells lässt das Gesicht kleiner und schmäler aussehen. Das Wichtigste: Schwarz.

Sechs Punkte, die die Welt veränderten

In Deutschland leben rund 135.000 blinde Menschen. Viele von Ihnen nutzen jeden Tag die Braille- oder Blindenschrift. Sechs Punkte, drei in der Höhe und zwei in der Breite, haben vielen blinden Menschen den Weg zur Bildung eröffnet: Im Jahr 1825 erfand der 16 Jahre alte Louis Braille die Blindenschrift. Den internationalen Siegeszug seiner Erfindung im Jahr 1868 erlebte Louis Braille nicht mehr: Er starb 1852 in Paris an Tuberkulose. Nach Deutschland kam die Blindenschrift 1879. Das Punktesystem Brailles wurde bis heute kaum verändert.