Die derzeitige Diskussion um die Flächen zwischen Eichwaldbad und der Bahnlinie in Lindau ist ein emotionales Thema mit einer langen Geschichte. Der Stadtheimatpfleger Uli Kaiser kritisiert die Stadt, diese wiederum möchte einen Konsens finden.
In einer Pressemitteilung der Stadtheimatpflege Lindau äußerte sich Uli Kaiser, Stadtheimatpfleger in Lindau, ausführlich zu den Gärten am Eichwald und beleuchtet auch die Grundstückshistorie dazu.
„Die Flächen befanden sich im Besitz der Deutschen Bahn AG, gehörten also der Allgemeinheit. Ohne die Stadt zu informieren, verkaufte die DB die Grundstücke an eine private österreichische Immobilienfirma. Schon dieser Verkauf von Allgemeingut war ein Skandal!“
Fläche gehört nun zwei Parteien
Weiter heißt es: „Als der neue Betreiber der Therme mehr Parkplätze benötigte, auch um den Eichenwald von Autos zu befreien, verhandelte er mit den Österreichern. Und erwarb die gesamte Fläche zu einem Preis, der, nach seinen Angaben, etwa dem Zehnfachen des Wertes laut Flächennutzungsplan entsprach. Und er kaufte auch deutlich mehr, als für seine Parkplätze nötig war.
Ab diesem Zeitpunkt muss auch sauber getrennt werden: Es gibt den Betreiber der Therme, der damit auch ein Partner der Stadt ist. Und es gibt den Grundstücksspekulanten, mit einer eigenen GmbH, der versucht, durch politische Einflussnahme, den Wert seiner Grundstücke deutlich zu erhöhen. Spekulanten können aber niemals Partner der öffentlichen Hand sein.“
Interessen sollten sauber getrennt werden
Uli Kaiser meint: „Die beiden Interessen der Eigentümer müssen sauber getrennt werden, auch wenn sie von ein und derselben Person vertreten werden. … Es gibt ein Schreiben der Stadt mit der allgemeinen Formulierung, dass auf diesen Flächen in Zukunft Parkplätze neu organisiert werden und dem klaren Hinweis, dass keine getroffene Aussage bindend sein kann.“
Plan B als Vorschlag
Der Stadtheimatpfleger schlägt vor: „Eine sinnvolle Entwicklung zur Befriedung unserer Heimatstadt, könnten ein B-Plan sein, der einerseits die Schrebergärten an ihrem jetzigen Standort festsetzt. Da den Gärtnern im Vorfeld des Bürgerentscheides zur Therme öffentlich versprochen wurde, dass diese ihre Gartenparadiese nicht gefährdet, sollte die Stadt Lindau dieses Versprechen dringend einhalten. …
Und anderseits könnte der Wald, welchen der Eigentümer illegal und rücksichtslos abgeholzt hat und den er nun wieder aufforsten muss, dauerhaft gesichert werden.“
Stadt Lindau bezieht Stellung
Die Pressesprecherin der Stadt Lindau, Bettina Wind, teilte auf Anfrage zu dem Thema mit: „Grundsätzlich ist für das Gelände nördlich der Therme der Grundstückseigentümer Andreas Schauer verantwortlich. Wir sehen, dass die derzeitige Situation misslich und die Fläche Therme Nord ein emotionales Thema mit einer langen Geschichte ist. Deshalb ist es uns wichtig, einen Konsens zu finden, der alle Interessen auf dieser Fläche berücksichtigt. Über den Weg dorthin tauschen wir uns derzeit aus und beraten uns.“
(Quelle: Uli Kaiser Stadtheimatpfleger Lindau, Stadt Lindau)