Sparkasse Bodensee startet Beratungsinitiative zur Wohlstandssicherung

Nils Hoffmann, stv. Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Bodensee, Lothar Mayer, Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Bodensee.
Nils Hoffmann, stv. Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Bodensee, Lothar Mayer, Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Bodensee. (Bild: Sparkasse Bodensee)

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Bilanzsumme stabil bei 5,3 Mrd. Euro, Steigerung von Kredit- und Einlagenvolumen

Erstmals stellte die Sparkasse Bodensee ihr Jahresergebnis durch den neu aufgestellten 2er-Vorstand vor. Lothar Mayer, Vorsitzender des Vorstandes und Nils Hoffmann, stv. Vorsitzender des Vorstandes informierten über Bilanz und vieles mehr.

Die Bilanzsumme zeigt sich stabil bei 5,3 Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen legten um 1,5 % auf 3,9 Mrd. Euro und die Kundenkredite um 1,4 % auf 3,8 Mrd. Euro zu. „Das angelegte Geld unseren Kunden aus der Region kommt direkt bei den Kreditnehmern aus der Region an“, betont Mayer.

Die neue geopolitische Lage mit ihrer Auswirkung auf Energiepreise, Produktionskosten und vielen weiteren Facetten hatte einen erheblichen Einfluss auf das zurückliegende Geschäftsjahr.

So waren die Berater der Sparkasse insbesondere nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges, aber auch aufgrund der enormen Preissteigerungen und der Erhöhung der Leitzinsen durch die EZB gefordert. Die Kunden legten gerade in diesen Situationen Wert auf eine umfassende und qualifizierte Beratung. „Da haben unsere Mitarbeiter eine tolle Leistung gezeigt“, freut sich Mayer.

Ertragslage stabil

„Kunden und Banken haben lange auf die Zinswende gehofft – aber nicht in diesen großen und schnellen Schritten. Diese und die Preisentwicklung hatte erhebliche Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft. Das Geschäftsmodell der Sparkassen ist stabilitätsorientiert und auf eine Umwandlung von Kundeneinlagen in regionale Kreditgeschäfte ausgerichtet. Die privaten und gewerblichen Kreditnehmer legen Wert auf langfristige kalkulierbare Zinsen. Die EZB-Zinspolitik der letzten Jahre war für Anleger keine leichte Zeit“, erläutert Mayer.

Das Zins- und Provisionsergebnis konnte dank des stabilen Wachstums auf 96,4 Mio. Euro (+3,4 %) erhöht werden. Aufgrund einer guten Kostendisziplin liegt das Betriebsergebnis vor Bewertung bei 30,3 Mio. Euro und somit um 3,5 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Der Bilanzgewinn erreicht stabil 2,9 Mio. Euro (- 3,2 %).

Große Kreditnachfrage im ersten Halbjahr – Förderfinanzierung trotz kleinerer Töpfe

Das Jahr 2022 ist verheißungsvoll gestartet. Trotz rekordhoher Bau- und Immobilienpreise, aber dank extrem günstiger Finan­zierungskosten konnten noch eine größere Zahl an Immobilien-Interessenten ihre Wunschimmobilie verwirklichen. Doch die Situation hat sich im Jahresverlauf gravierend verändert.

„Der starke Zinsanstieg, flankiert durch eine extrem hohe Inflationsrate, hat den Wohneigentumsinteressenten eine kalte Dusche verpasst“, so Hoffmann. Nach einem Boom des Kreditneugeschäfts im ersten halben Jahr versetzten weiter steigende Materialpreise im Zuge des abrupten Anstiegs der Inflation wie auch die Zins-Vollbremsung der EZB die Immobilienwirtschaft gefühlt in eine Schockstarre.

Verunsicherung bei Bau- und Kaufinteressenten, deren Budgets im Kontext von Energiepreis-Explosionen und steigenden Lebenshaltungskosten schrumpfen, sowie deutlich gestiegene Zinsen, stellen eine große Belastung für den Immobilienmarkt dar. Der erforderliche und auch politisch gewollte Zuwachs an verfügbarem Wohnraum steht damit in Frage. Das Baufinanzierungs-Neugeschäft blieb deswegen im Jahresverlauf deutlich hinter dem Erwarteten zurück.

Auch wenn die weitere Einschätzung des Immobilienmarktes für Analysten derzeit schwer ist, so bedeutet diese Entwicklung nicht, dass die eigenen vier Wände für viele Bürgerinnen und Bürger unerreichbar werden. Der Schlüssel lautet nach wie vor: kompetente Beratung, eine kluge Strategie und die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Finanzierungsalternativen wie z.B. Förderfinanzierungen. In diesem Bereich konnte die Sparkasse, trotz geschrumpfter Fördertöpfe, bei ihren Kundinnen und Kunden punkten.

„Zu einer maßgeschneiderten Finanzierung für Gewerbe und Privat gehört selbstverständlich auch der Check auf einen möglichen Einsatz von Förderkrediten“, informiert Hoffmann. So wurde die Sparkasse Bodensee von der Landesbank Baden-Württemberg auch 2022, wie seit vielen Jahren in Folge als „Premium-Partner in der Förderberatung“ ausgezeichnet.

„Im gewerblichen Bereich gilt unsere Hochachtung allen Unternehmen, die in dieser multiplen Fragezeichen-Zeit ihre Geschäfte überwiegend stabil fortführen“, betont Hoffmann. „Der Einfallsreichtum, den wir bei unseren Kunden erleben – wie sie mit Fachkräftemangel, Lieferproblemen, Energiekostensteigerungen, ungebremstem Bürokratie-Zubau umgehen – ist grandios und nur deshalb bleiben auch auf der Kreditnehmerseite bislang größere Probleme aus.“

Zu Beginn des Jahres sicherten sich die Unternehmen zu günstigen Zinsen Liquidität, die Nachfrage nach Finanzierungen ist jedoch auch im gewerblichen Bereich im Laufe des Jahres deutlich zurückgegangen.

In Summe konnte deshalb der Kreditbestand sowohl bei gewerblichen als auch privaten Krediten um insg. 1,5 % (+ 55 Mio. Euro) auf 3,8 Mrd. Euro gesteigert werden.

Anlegerverhalten verschiebt sich weiter Richtung Wertpapiere – Initiative Wohlstandssicherung für die Kunden

Auch 2022 waren Wertpapieranlagen wieder gefragt. Mit Wertpapierumsätzen von 608 Mio. Euro haben die Kunden der Sparkasse Bodensee ihr Vermögen sinnvoll auch in Aktien, Investmentanteile und andere Wertpapiere gestreut.

„Trotz des weiteren Anstiegs der Kundeneinlagen raten wir unseren Kunden, ihre Anlagestrategie klug auszurichten. Es spricht nichts gegen eine Liquiditätsreserve auf einem Tagesgeldkonto, aber eben nicht als alleinige Anlage. Die hohe Inflationsrate führt dazu, dass der Realzins (Nominal minus Inflationsrate) negativ ist. Deshalb ist ein Anlagemix, bei dem Wertpapiere eine größere Rolle spielen, der richtige Weg“, betont Hoffmann.

„Wir haben deshalb eine groß angelegte Beratungsinitiative zur Sicherung des Wohlstands in unserer Region gestartet. Im Vergleich mit anderen europäischen Staaten liegen die Durchschnittsrenditen unserer Kunden für deren Geldvermögen weit unter dem Erreichbaren“, so Hoffmann. „Unsere Beraterinnen und Berater wurden und werden hierzu mit fast 1.200 Schulungstagen weitergebildet. „Das ist einmalig und bereits über 1.300 Kundinnen und Kunden haben diese Beratung erhalten“, freut sich Hoffmann. 

Onlinebanking weiter Top – Kartenzahlungen gehen durch die Decke

Der Trend zum Online- und vor allem mobile Banking setzt sich fort. Mittlerweile sind 73 % (+ 5,1 %) der Privatgirokonten für das Onlinebanking freigeschaltet. Auch der Trend zur Kartenzahlung hat sich durch und nach Corona weiter beschleunigt.

Für die reibungslose Abwicklung dieser Zahlungen sorgen über 1.000 Händlerterminals, die von der Sparkasse Bodensee für deren Kunden betreut werden. Die Gerätezahlen wachsen permanent.

„Die Kartenzahlungen unserer Kunden gingen mit einer Steigerung von mehr als einem Drittel auf über 12 Mio. Transaktionen durch die Decke“, informiert Mayer. Zum Vergleich – die Girocardtransaktionen aller Banken sind 2022 um 13,4 % gestiegen. Einen großen Schub erhielten die Kartenzahlungen durch das „Kontaktlos bezahlen“. Zum Jahresende erfolgten bundesweit rund vier von fünf unbaren Zahlungen kontaktlos.

„Diese Entwicklung kommt auch dem Handel zu Gute! Insbesondere durch mobiles Bezahlen mit Handy oder Uhr dauert ein Bezahlvorgang heute im Schnitt nur noch 14 Sekunden, eine Barzahlung liegt bei 19 Sekunden. Bei den Schlangen beim
Discounter macht das schon etwas aus“, erläutert Mayer.

Gemeinsam mit den Bodensee-Giro-Kunden zum Schutz und Erhalt von Streuobstwiesen

Die Sparkasse Bodensee hat Nachhaltigkeit für sich zu einem wichtigen Anliegen gemacht und unterstützt als Dank für treue Bodensee-Giro-Kunden den Schutz und Erhalt von Streuobstwiesen. „Streuobstwiesen sind ein kostbares Erbe unserer Kulturlandschaft und sie sind wertvolle Biotope. Die besondere Verbindung von Grünland und Gehölzen bietet einen einmaligen Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Dennoch gehen leider immer mehr Streuobstwiesen verloren. Die Sparkasse Bodensee setzt sich deshalb für den Erhalt der Natur und Umwelt ein“, freut sich Mayer.

Inhaber von Streuobstwiesen im Geschäftsgebiet der Sparkasse Bodensee können sich für eine Förderung von Pflege und Erhalt der Hochstammbäume mit der Sparkasse in Verbindung setzen. Die Sparkasse wird dabei von dem regionalen Partner CarboCert beraten und unterstützt. „Für jeden Bodensee-Giro Kontoinhaber investieren wir auf freiwilliger Basis 1 Euro pro Jahr in lokale, nachhaltige Initiativen“, so Mayer.

(Pressemitteilung: Sparkasse Bodensee)