Hochwertig, innovativ, zukunftsweisend: Das 2023 fertiggestellte Ensemble aus sieben Wohn- und Geschäftshäusern der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshafen (SWG) im Fallenbrunnen 16 ist am Montagabend von der Architektenkammer Baden-Württemberg für „Beispielhaftes Bauen“ ausgezeichnet worden.
SWG-Geschäftsführer Alrik von Kolzenberg nahm die Urkunde der Kammer im Rahmen der Preisverleihung im Regionalen Innovations- und Technologietransfer Zentrum (RITZ) entgegen. Die sieben Gebäude wurden vom Architekten Ludwig Harter vom Büro Harter und Kanzler (Freiburg) geplant und vom Generalunternehmen Georg Reisch (Bad Saulgau) gebaut.
Rundum gelungene Lösungen
„Mit der Gesamtkonzeption wird ein hochwertiges und robustes Bausystem geschaffen, das sich ändernden Nutzungen problemlos anpassen kann und ein vielseitiges, lebendiges Quartiersleben im Zusammenspiel von Wohnen und Arbeiten verspricht“, heißt es in der Jurybegründung. Die Architektenkammer Baden-Württemberg prämierte in Kooperation mit dem Bodenseekreis Bauprojekte aus den Jahren 2018 bis 2024, die „rundum gelungene Lösungen der jeweiligen Bauaufgabe“ darstellen.
Schirmherr war Landrat Luca Wilhelm Prayon. Die Jury unter Vorsitz von Susanne Dürr, Architektin, Professorin an der Hochschule Karlsruhe und Vizepräsidentin der Architektenkammer Baden-Württemberg, war zwei Tage lang zur Besichtigung der 74 eingereichten Objekte unterwegs und zeichnete am Ende 26 aus.

Große Ehre für die SWG
„Die Auszeichnung ist eine große Ehre und Anerkennung für die Anstrengungen, die meine Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Jahren für dieses Projekt unternommen haben“, sagte SWG-Geschäftsführer von Kolzenberg.
„Ich bin froh, für die Wohnraumversorgung der Friedrichshafener Bevölkerung heute auf ein so gelungenes und modernes Neubauprojekt zurückgreifen zu können.“ Der Fallenbrunnen sei ein wichtiger Baustein im Portfolio der SWG und sehr beliebt. Das Projekt zeige die Leistungsfähigkeit der SWG, „ich bin froh, dass wir die Gelegenheit bekommen haben, es umzusetzen.“
119 Wohnungen sind entstanden
Seit 2014 entwickelte die SWG das Projekt auf einer rund 1,5 Hektar großen militärischen Konversionsfläche im Herzen des Fallenbrunnens. Unter dem Motto „Bildungsaffines Wohnen und Arbeiten im Fallenbrunnen“ wurden in zwei Bauabschnitten sieben Gebäude mit jeweils fünf Etagen plus Dachterrasse und zwei Tiefgaragen (196 Stellplätze) mit einer Gesamtnutzfläche von rund 16.200 Quadratmetern gebaut. 119 moderne und vor allem bezahlbare Wohnungen nach Energiestandard KfW 55 sind dabei entstanden.
Denn größtenteils handelt es sich um geförderten Wohnraum: 48 Wohnungen bekommt man mit dem Wohnberechtigungsschein, 42 über das Wohnförderprogramm der Stadt Friedrichshafen („WoPro“), 29 Wohnungen sind frei finanziert.

Etwas weniger als die Hälfte der Flächen im Fallenbrunnen 16 (44 Prozent) werden gewerblich genutzt. Entstanden sind hier moderne Büroräume (KfW 70), die auch die Stadt Friedrichshafen nutzt sowie ein Hotel. Dazu kommt ein Kindergarten mit drei Gruppen. Die Gebäude werden weitgehend mit Nahwärme aus dem Blockheizkraftwerk der Stadtwerk am See GmbH versorgt. Das Gesamte Bauprojekt wurde 2023 fertiggestellt.
Beispielhafte Leistung
Begrünte Terrassen, geschwungene Fußwege und ein in die Planung integriertes kleines Waldstück mit altem Baumbestand: der Umgang mit dem städtebaulichen Kontext und der Umwelt war ein wichtiges Kriterium für die Jury.
„Der starke Freiraum als vernetzendes Jahreszeiten-Gerüst und die qualitätvollen Gebäude sind robuste Player zwischen Arbeiten und Wohnen, die den Wandel aufnehmen können, der schneller kommen wird als uns lieb ist – das ist eine beispielhafte Leistung!“, sagte die Jury-Vorsitzende Susanne Dürr.
Mammutprojekt für SWG
Mit der Bebauung des Areals im Fallenbrunnen 16 hat die SWG ein Mammutprojekt gestemmt. „Es war das mit Abstand aufwändigste Projekt in der Unternehmensgeschichte“, sagt SWG-Prokurist Rudolf Hilebrand, „aufgrund der Größe, der Komplexität, der Anforderungen für die Nutzung und der Umstände mit Coronapandemie und Lieferengpässen.“
Das Resultat sei am Ende eine in sich stimmige, einheitliche Gesamtanlage, die deutlich abweiche vom Standardwohnungsbau, „sie kombiniert hochwertiges Wohnen und Gewerbe und moderne Technik“, sagt Hilebrand.
(Pressemitteilung: SWG/ Alexander Tutschner)