Grenzpolizeiliche Jahresbilanz 2023 der Bundespolizeiinspektion Kempten

Grenzpolizeiliche Jahresbilanz 2023 der Bundespolizeiinspektion Kempten
Im Jahr 2023 hat die Kemptener Bundespolizeiinspektion in ihrem Zuständigkeitsbereich 1.819 unerlaubt eingereiste Personen (inklusive Versuch) festgestellt (2022: 1.807). (Bild: Bundespolizei)

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Die Bundespolizeiinspektion Kempten, die zwischen Bodensee und Ammergebirge grenzpolizeilich zuständig ist, hat im vergangenen Jahr über 1.800 unerlaubte Einreisen (inklusive Versuch) angezeigt. Diese Aufgriffszahlen rangieren damit etwa auf Vorjahresniveau. Eine Steigerung war bei den einreise- beziehungsweise aufenthaltsverhindernden Maßnahmen sowie bei der Feststellung weiterer Straftaten zu verzeichnen.

Im Jahr 2023 hat die Kemptener Bundespolizeiinspektion in ihrem Zuständigkeitsbereich 1.819 unerlaubt eingereiste Personen (inklusive Versuch) festgestellt (2022: 1.807). Die Migranten stammten überwiegend aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Fast die Hälfte dieser Aufgriffe war auf die Kontrollen der Fernreisebusverbindungen zurückzuführen. Die Züge des Fernverkehrs oder Pkw nutzten für die unerlaubte Einreise jeweils knapp 20 Prozent der Migranten.

Einen örtlichen Schwerpunkt bildete der Grenzübergang Hörbranz (BAB 96), an dem fast die Hälfte der vorgenannten unerlaubten Einreisen registriert wurde. Allein im Oktober, dem aufgriffsreichsten Monat des vergangenen Jahres, stellten die Beamten 225 Ausländer ohne die erforderlichen Grenzübertrittsdokumente fest.

Gut 60 Prozent der unerlaubt Einreisenden (1.096) konnten zurückgewiesen oder zurückgeschoben werden. Weitere 94 Personen wurden in Zurückweisungs- oder Zurückschiebungshaft eingeliefert.

Auch konnten die Bundespolizisten im vergangenen Jahr 105 Schleusern (Vorjahr: 120), die überwiegend aus Afghanistan, der Türkei oder Syrien stammten, habhaft werden. Die Schlepper hatten dabei 330 Migranten (Vorjahr: 360) illegal nach Deutschland transportiert. Dass die Täter an ihrem Profit und nicht am Wohlergehen ihrer menschlichen „Fracht“ interessiert sind, zeigte sich im hiesigen Zuständigkeitsbereich, als sich am 3. November ein türkischer mutmaßlicher Schleuser mit seinem überbesetzten Auto in der Autobahnausfahrt Lindau überschlug. Alle sieben Insassen mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht und dort behandelt werden.

Ein mit Personengefülltes Schleuserfahrzeug überschlug sich bei Lindau.
Ein mit Personengefülltes Schleuserfahrzeug überschlug sich bei Lindau. (Bild: Bundespolizei)

Eine sichtliche Steigerung konnte die Kemptener Bundespolizeiinspektion bei den Urkundendelikten verzeichnen. 177 Anzeigen (Vorjahr: 124) fertigten die Beamten aufgrund manipulierter oder gefälschter Dokumente. Hier kristallisierte sich ebenso die BAB 96 mit 113 Fällen als Schwerpunkt heraus.

Auch der Fahndungscomputer stand nicht still. So erzielten die Bundespolizisten während des vergangenen Jahres 1.290 Fahndungstreffer (2022: 1.228), wie Haftbefehle oder Aufenthaltsermittlungen.

(Pressemitteilung: Bundespolzeiinspektion Kempten)