Ob in grünen Ausbildungsberufen, die sich mit dem Klima- und Umweltschutz und der Mobilitätswende beschäftigen oder in Dienstleistungen und der Versorgung von Kunden vor Ort.
Zum Start des Ausbildungsjahres sind am 1. September gut 550 junge Frauen in eine handwerkliche Lehre gestartet. Jeder fünfte neue Azubi im Kammergebiet ist also weiblich. Interessant sind für Frauen nicht nur kreative und dienstleistungsnahe Gewerke, durch Digitalisierung und maschinelle Unterstützung sind auch Handwerksberufe wie Zimmerin, Dachdeckerin oder Maurerin für sie attraktiv.
Besonders häufig haben sich die weiblichen Azubis in diesem Ausbildungsjahr für eine Ausbildung zur Friseurin (87), Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (64), Augenoptikerin (44) oder Konditorin (41) entschieden. Junge Frauen starten aber auch als Schreinerin (36), Zimmerin (23) und Kraftfahrzeugmechatronikerin (22) durch.
Seit 2015 haben im Kammergebiet über 1.000 Geflüchtete eine handwerkliche Ausbildung gestartet, in diesem Ausbildungsjahr sind es 21. Knapp die Hälfte davon stammt aus der Ukraine. Zur Spitzenzeit 2019 war etwa jeder zehnte neue Azubi ein Geflüchteter. Und diese bestehen laut Statistik der Handwerkskammer Ulm genauso häufig ihre Gesellenprüfung.
Wie erfolgreich die Integration und der Einstieg ins Berufsleben für zugewanderte Menschen verlaufen kann, zeigt auch ein aktuelles Beispiel aus dem Landkreis Ravensburg: Erst kürzlich haben drei junge Männer aus Vietnam ihre Ausbildung zum Maurer bei der Otto Birk Bau GmbH abgeschlossen, einer davon sogar als Innungsbester. „Das zeigt uns: wo jemand herkommt, ist im Handwerk nebensächlich, wichtig ist, wo jemand hinwill“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.
Um die Betriebe bei der Azubi-Suche im Ausland zu unterstützen, hat die Handwerkskammer Ulm deshalb kürzlich ein Pilotprojekt gestartet: Mithilfe einer Agentur suchen die Berater der Kammer Auszubildende in Indien und Südafrika. Mehlich: „Wir müssen die gesamte Klaviatur der Personalgewinnung spielen und nicht nur einen Ton. Junge Menschen können im deutschen Handwerk richtig Karriere machen und sich ein gutes Leben aufbauen.“
(Pressemitteilung: Handwerkskammer Ulm)