Lucha für geplante Deckelung des Eigenanteils in der Pflege

Lucha für geplante Deckelung des Eigenanteils in der Pflege
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). (Christoph Schmidt/dpa/Archivbild)

WOCHENBLATT

Stuttgart (dpa/lsw) – Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat sich hinter die Pläne für eine Deckelung des Eigenanteils in der stationären Pflege gestellt. Er freue sich über die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) in der «Bild am Sonntag», dass Heimbewohner für die stationäre Pflege künftig für längstens 36 Monate maximal 700 Euro pro Monat zahlen sollten. Lucha betonte am Sonntag in Stuttgart, damit setze Spahn «den politischen Blinker in Richtung einer wirklich sozialen Pflegeversicherung.»

Der Sozialverband VdK kritisierte indes das aus seiner Sicht mangelhafte Engagement Luchas für dieses wichtige Anliegen. Sein Verband habe bei dem Thema seit Jahren bei dem Grünen kein Gehör gefunden. «Das mindeste, was wir erwartet hätten, ist, dass sich das Land Bundesratsinitiativen anderer Bundesländer angeschlossen hätte», sagte VdK-Landeschef Roland Sing. Sein Verband habe 100 000 Unterschriften für ein Begrenzen des Eigenanteils gesammelt, die er in Kürze dem Minister übergeben wolle. Die bisherige Regelung führe in die Armut.

Insgesamt müssen Pflegebedürftige für die Heimbetreuung immer mehr aus eigener Tasche beisteuern. Im bundesweiten Schnitt waren zuletzt 2015 Euro pro Monat fällig, wie aus Daten des Verbandes der Ersatzkassen (Stand 1. Juli) hervorgeht.