In der Wilhelma ist am 9. März ein Fohlen bei den Trampeltieren zur Welt gekommen.
Mutter des kleinen Hengsts ist die Stute Chiara, die vor 15 Jahren selbst in der Wilhelma geboren wurde. Die frischgebackene Mutter und ihr jüngster Nachwuchs teilen sich ihre Anlage mit dem Vater des Fohlens, dem fast 10 Jahre alten Hengst Genghis, und der 16 Jahre alten Stute Faya.
Die Trampeltiere repräsentieren zusammen mit den Yaks und den im angrenzenden Asiatischen Schaubauernhof lebenden Vietnamesischen Hängebauchschweinen, Ayam-Cemani-Hühnern, Kaschmirziegen und Romanov-Schafen die Vielfalt der in Asien gezüchteten Nutztierrassen.
Trampeltiere gehören zu den Altweltkamelen. Sie wurden schon vor rund 4.500 Jahren in Mittelasien domestiziert. Mit ihrer Hilfe gelang es dem Menschen, auch Trockengebiete zu erschließen. Trampeltiere werden in Asien heute noch als Reit- und Lasttiere genutzt, spielen aber außerdem eine Rolle bei der Gewinnung von Fleisch, Milch, Wolle und Leder. Selbst ihr Dung wird in den baumarmen Steppen und Wüsten Asiens als Brennmaterial verwendet. Im Gegensatz zu seinem aus dem arabischen Raum stammenden einhöckrigen Verwandten, dem Dromedar, verfügt das Trampeltier über zwei Höcker. Zwar können beide Kamelarten tage- und sogar wochenlang überleben, ohne zu trinken.
Dennoch dienen die Höcker nicht als Wasser- sondern als Fettspeicher, der bei Nahrungsmangel aufgebraucht wird. Bei dem neugeborenen Jungtier sind die Höcker nur andeutungsweise erkennbar. Sie richten sich erst im Alter von rund drei Monaten auf, wenn die Fettspeicher des Fohlens aufgrund der nahrhaften Muttermilch prall gefüllt sind.
Im Gegensatz zu den domestizierten Trampeltieren, von denen in Zentralasien rund zwei Millionen Exemplare als Nutztiere gehalten werden, gilt das Wildkamel als vom Aussterben bedroht: Obwohl es sich bei den genügsamen Tieren um wahre Überlebenskünstler handelt, kommen nur noch rund 1.000 von ihnen in den Wüstengebieten Chinas und der Mongolei vor.
(Pressemitteilung: Wilhelma)