Bundesweiter Apothekenstreik am 14. Juni

Bundesweiter Apothekenstreik am 14. Juni
Die Apotheken wollen mit ihrem Protest auf ihre desolate Situation und die Dringlichkeit politischen Handels aufmerksam machen. (Bild: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska)

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Unter dem Motto „Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“ werden die deutschen Apotheken am 14. Juni einen bundesweiten Protesttag durchführen.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hat dazu seine knapp 2.200 Mitgliedapotheken aufgefordert, an diesem Tag die Apotheken geschlossen zu halten. Die Notdienstapotheken werden geöffnet sein und die (Not-) Versorgung sicherstellen.

Die Apotheken wollen mit ihrem Protest auf ihre desolate Situation und die Dringlichkeit politischen Handels aufmerksam machen. Immer weniger Apotheken, eine von fortschreitenden Liefer- und Versorgungsengpässen geprägte Patientenversorgung und zehn Jahre Stillstand bei Honoraranpassungen der Apotheken sind dabei die wesentlichen Punkte. Auf eine Einsicht oder gar ein Handeln der Bundesregierung wartet die Branche vergeblich.

LAV-Präsidentin Tatjana Zambo: „Wir Apotheker sind eine geduldige und eher ruhige Berufsgruppe. Aber so kann es einfach nicht weitergehen! Es gibt nur politische Lippenbekenntnisse und warme Worte. Wir haben den nachhaltigen Eindruck, die Politik nimmt unsere Belange nicht ernst, denn auf politische Entscheidungen warten wir seit Jahren vergeblich.“

Der LAV rechne mit einer sehr großen Beteiligung an den Protestmaßnahmen, denn der Frust und Ärger in den Apotheken sei enorm, erklärt die LAV-Präsidentin. „In jeder Apotheke laufen seit 10 Jahren und länger die Kosten aus dem Ruder. 10 Jahre, in denen auch bei uns die Betriebs- und Personalkosten gestiegen sind. Die uns zugestandene und staatlich geregelte Vergütung wurde indes nicht angepasst. Nicht einmal auf der Höhe der Inflation. Im Gegenteil: Durch eine Erhöhung des sogenannten Kassenabschlags werden wir vom Gesetzgeber seit Jahresbeginn zusätzlich finanziell belastet.“

Hinzu kommt der politische Stillstand, den fortschreitenden Lieferengpässen durch entsprechende Gesetze wirkungsvoll entgegenzutreten. Zambo: „Uns Apothekerinnen und Apothekern fällt die undankbare Aufgabe zu, die durch politische Fehlsteuerungen erzeugten Lieferengpässe irgendwie zu managen und die Patientenversorgung aufrecht zu halten“, betont Zambo.

Für den daraus entstehenden riesigen Zusatzaufwand in den Apotheken gibt es aber ebenfalls keine Bezahlung. Zambo: „Das ist nicht nur ungerecht, sondern betriebswirtschaftlich einfach nicht mehr darstellbar. Und deshalb wehren wir uns jetzt.“

(Pressemitteilung: Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V.)