Sieben Neuzugänge: Kaderplanung bei HSG Konstanz U23 weit vorangeschritten

Sieben Neuzugänge: Kaderplanung bei HSG Konstanz U23 weit vorangeschritten
Neu im Team: A-Jugend-Torhüter Noah Frensel. (Bild: HSG Konstanz)

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Noch ist weiter unklar, in welcher Liga die U23 der HSG Konstanz in der kommenden Saison antreten wird – dennoch sind die Personalplanungen für die kommende Spielzeit bereits ligaunabhängig weit vorangeschritten.

Acht Spieler werden das Team – zum Teil vorübergehend – verlassen. Dem stehen sieben Neuzugänge gegenüber, die Benjamin Schweda, Nachwuchsleiter für die U23 und A-Jugend, gewinnen konnte. Zwei davon kommen aus der eigenen Bundesliga-A-Jugend.

Zwei Neuzugänge aus der eigenen Bundesliga-A-Jugend

Dies sind mit Noah Frensel ein Torwart-Talent und Kreisläufer Lucas Farias-Veeser. Beide waren zuletzt wichtige Leistungsträger ihres Teams und werden von Schweda als mit viel Talent ausgestattet beschrieben. „Wir wollen beide fördern und wissen, dass sie super motiviert sind“, sagt der 28-Jährige. Frensel engagiert sich auch schon als Torwart-Trainer im Jugendbereich.

„Das zeigt schon seine Identifikation mit der HSG und dass er anderen etwas weitergeben möchte“, lobt Schweda. Frensel wird zusammen mit Konstantin Pauli das Tor hüten und Jason Moses ersetzen, der vor einem Jahr den Sprung aus der Bundesliga-A-Jugend in die U23 gegangen war und dort eine gute Debütsaison zeigen konnte. Nun beginnt Moses jedoch bald eine Ausbildung bei der Bundespolizei und wird Konstanz verlassen.

Lukas Herrmann, in dieser Spielzeit immer wieder mal als Aushilfe, dann aber sofort mit starken Leistungen dabei, wird seine Handball-Karriere nach einer erfolgreichen Zeit bei der HSG beenden und nach abgeschlossenem Studium in der Schweiz voll in den Beruf einsteigen. Schweda: „Ein riesiger Dank an Lukas für seinen Einsatz in all den Jahren.“ In große Fußstapfen tritt auch Varias-Veeser, der für Kapitän Pascal Mack am Kreis aufrückt und dort mit Jens Koester das Duo bilden wird.

Der Abgang von Anführer und Emotional Leader Mack als aktuell erfahrenstem und auch schon in der 2. Bundesliga zum Einsatz gekommenen Leistungsträger tut besonders weh, ist aber ebenfalls dem Berufseinstieg in der Schweiz geschuldet. Der Kreisläufer wird seine Handballschuhe ebenso an den Nagel hängen. „Das ist für uns vor allem menschlich ein großer Verlust“, bedauert Schweda. „Pascal hat sich von Jahr zu Jahr bis zum Leistungsträger und Ansprechpartner für Trainer und Team entwickelt.“

Gianluca Herbel nach Friesenheim-Hochdorf – offene Situation bei Felix Fehrenbach

Verlassen wird die HSG auch Linksaußen Gianluca Herbel, der vor zwei Jahren von den Rhein-Neckar Löwen zur HSG gekommen war. Den gebürtigen Lahnsteiner, der sein großes Potenzial immer wieder andeuten konnte, zieht es zurück in seine reinland-pfälzische Heimat.

Beim Drittligisten Friesenheim-Hochdorf bekommt er zudem Anschluss an das Zweitliga-Team der Eulen Ludwigshafen mit seinem ehemaligen Trainer bei den Löwen, Michel Abt. Kreisläufer Nico Kriessler, der ebenso wie Niklas Brake erst im Laufe der Saison zu den Gelb-Blauen gestoßen war, wird ein Auslandssemester im Rahmen seines Masterstudiums in Südafrika absolvieren, ehe er im Januar 2024 in Konstanz zurück erwartet wird.

Linkshänder Brake wird sein Studium hingegen komplett im Ausland, geplant ist Skandinavien, fortsetzen und dem Perspektivteam der HSG nicht mehr zur Verfügung stehen. Jona Mauch, der als A-Jugendlicher in dieser Saison schon früh in der Oberliga zum Einsatz gekommen war, wird die HSG mit offenem Ziel ebenfalls verlassen. Offen ist auch die Situation bei Rechtsaußen Felix Fehrenbach.

Das HSG-Eigengewächs, das ab 2016 zunächst aus Triberg an den Bodensee pendelte, wird sich auf eine mehrere Monate angelegte Weltreise begeben. Ob und wann er danach zur HSG zurückkehren möchte, ist noch offen und wird in ein paar Monaten zusammen besprochen.

Neuzugänge

Dafür kann sich Schweda mit Felix Narr über einen talentierten Linksaußen des TV Weilstetten freuen. Mit aktuell 149 Treffern ist der 23-Jährige bester Torschütze des Oberligisten von der Schwäbischen Alb. Der angehende B-Lizenzinhaber wird zur kommenden Saison zudem Trainer der A-Jugend.

Kürzlich hatte er mit der C-Jugend der JSG Balingen-Weilstetten die Württembergische und anschließend auch Baden-Württembergische Meisterschaft gewonnen. Zusammen mit dem wieder genesenen Finn Klein, der vor einem Jahr aus der A-Jugend des TV Bittenfeld bekommen war – quasi ebenso ein Neuzugang – und Quirin Köble wird er das Trio auf Linksaußen bilden.

Ein Rückkehrer ist Marvin Böhlefeld. In Konstanz hatte er in der A-Jugend-Bundesliga und U23 auf Linksaußen und als guter Abwehrspieler begeistert. In dieser Saison geht er für den TV St. Georgen in der Südbadenliga variabel einsetzbar im Rückraum auf Torjagd.

97 Tore in 16 Spielen sprechen für den Allrounder. Den Rückraum wird darüber hinaus Niklas Schmid, Jahrgang 1999, mit seiner körperlichen Präsenz bereichern. Der Shooter, der in der A-Jugend-Bundesliga für den TSV Wolfschlugen aktiv war, trainiert bereits seit März bei der U23 mit und wird nun in Konstanz studieren und spielen.

„Das hat gut gepasst. Niklas wird uns im linken Rückraum und auf Mitte auch mit seiner Wurfqualität und im Mittelblock weiterhelfen und neue Varianten eröffnen“, so Schweda über den 1,95 Meter-Mann. In dieser Saison stellt er diese beim TSV Köngen in der Verbandsliga Württemberg unter Beweis – als mit 149 Treffern bester Torschütze der Liga. Auch neu im Team wird ab Sommer Tim Enninghorst stehen.

„Ein technisch sehr gut ausgebildeter Rückraumspieler, der super in unser System passt“, freut sich Schweda über die Zusage des 2004 geborenen Rückraum-Allrounders, den er vom TSV München-Allach verpflichten konnte. Dort steht er gerade im Viertelfinale um den DHB-Pokal, für das sich Allach-München über die Bundesliga-Pokalrunde qualifiziert hatte.

Ligaunabhängiger Kader

„Alle Spieler haben ligaunabhängig zugesagt“, berichtet Schweda und hat damit früh Planungssicherheit. „Natürlich wollen wir als Sprungbrett für unser Bundesliga-Team möglichst in der Oberliga spielen“, ergänzt er mit Blick auf die Ziele. In dieser Spielzeit litt die jüngste Mannschaft der Liga jedoch unter großem Verletzungspech – und der eigene Erfolg holte die Mannschaft von Vitor Baricelli und Schweda ein. Getreu ihres Auftrages glückten auch in dieser Spielzeit einer ganzen Reihe an jungen Talenten der Sprung in die erste Mannschaft.

Ausgerechnet in einer Saison, in der mit sechs Absteigern ein Drittel der Liga die Klasse verlassen muss. Sollte der längst noch nicht aufgegebene Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr von Erfolg gekrönt sein, für den ehemaligen Zweitligaspieler wäre es kein „Beinbruch. In dem Fall würden wir wieder oben angreifen. Wir wollen, müssen dann aber gar nichts. Wir wollen in erster Linie wieder ein starkes Team entwickeln und die Jungs individuell auf die nächste Stufe bringen.“

(Pressemitteilung: Andreas Joas / HSG Konstanz)