Im Kampf um wichtige Punkte in der Top-6 Zone waren die Ravensburg Towerstars auch in Landshut erfolgreich. Das weiter dezimierte Team von Coach Bo Subr kämpfte sich nach einem 1:3-Rückstand noch zu einem 4:3-Sieg nach Penaltyschießen.
Am Samstag hatte sich die Aufstellung durch die Krankmeldung von Simon Sezemsky um einen weiteren erfahrenen Spieler reduziert. Dass die Gastgeber vor über 4.000 Zuschauern von Beginn an die ersatzgeschwächte Towerstars-Mannschaft unter Druck setzen würden, war keine Überraschung. Towerstars-Keeper Ilya Sharipov hatte sprichwörtlich alle Hände voll zu tun. In der 5. Minute hatte er allerdings Glück, dass die Scheibe vom linken Innenpfosten zurück ins Spiel sprang. Noch mehr unter Druck gerieten die Towerstars, als es zwischen der 6. und 9. Minute zu Strafen kam.
Die erste Unterzahl überstanden die Towerstars noch schadlos, doch das nächste Powerplay war erfolgreich. Ex-Towerstars-Stürmer David Zucker staubte aus kurzer Distanz zum 1:0 für Landshut ab. Ein identisches Bild zeigte sich fünf Minuten später auf der Gegenseite. Auch die Towerstars konnten ihre erste Überzahlchance nicht nutzen, doch beim zweiten Powerplay dreieinhalb Minuten vor der ersten Pause schlug die Scheibe zum 1:1-Ausgleich ein. Nach nur 14 Sekunden bekam Erik Karlsson den Puck perfekt zur unhaltbaren Direktabnahme aufgelegt.
Im zweiten Abschnitt starteten die Oberschwaben äußerst selbstbewusst, was gleich drei hochkarätige Einschussmöglichkeiten in den ersten 75 Sekunden belegten. Von Minute zu Minute ließ der Ravensburger Schwung jedoch nach, und Landshut übernahm wieder das Kommando. Insgesamt standen die Schützlinge von Bo Subr aber effektiv in der eigenen Zone, und was dennoch aufs Tor kam, war Beute von Ilya Sharipov.
Gerade als die Towerstars nach vorne wieder besser im Rhythmus schienen, platzte die erneute Führung für Landshut ins Spiel. David Stieler stand völlig frei in der Halbdistanz, nachdem die Towerstars den Puck nach drei gegnerischen Chancen nicht aus der Gefahrenzone brachten. Als kurz vor der zweiten Pause auch noch Denis Pfaffengut auf die Strafbank musste und Tor Immo die Überzahl zum 3:1 nutzte, schienen die Aussichten für den Schlussabschnitt eher düster.
Doch die Towerstars stellten sich in der Pause auf einen harten Kampf ein, und der wurde mit taktischer Disziplin und Geduld belohnt. Als sich die Gastgeber in der 53. Minute eine weitere Strafzeit leisteten, schlug das Ravensburger Powerplay zum zweiten Mal zu. Robbie Czarnik traf mit einem harten Schuss zum 3:2 und die Towerstars waren wieder dran. Diese wurden auch weiterhin belohnt: Als Towerstars-Coach Bo Subr bereits zweieinhalb Minuten vor dem Ende auf „Alles oder nichts“ ging und den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, drückte Nick Latta völlig freistehend am linken Pfosten zum viel umjubelten 3:3-Ausgleich ein.
Doch unter Dach und Fach war der eine Punkt noch lange nicht. Nur acht Sekunden nach dem Wiederanpfiff wurde Lukas Mühlbauer beim Halten an der eigenen Bank erwischt, und die restlichen zwei Minuten wurden zur Feuerprobe auch für die mitgereisten Fans. Beherzt brachten die Towerstars das Unentschieden aber über die Zeit. Dramatisch wurde die Angelegenheit auch in der Verlängerung, diesmal auf der Gegenseite.
Die Unparteiischen schickten nun Landshuts Wade Bergmann auf die Strafbank, doch die Towerstars konnten die Überzahl nicht zum entscheidenden Treffer nutzen. Letztlich ging es ins Penaltyschießen, und hier standen zunächst die beiden Torhüter Jonas Langmann und Ilya Sharipov mit fünf parierten Anläufen im Blickpunkt, ehe Fabian Dietz als sechster Schütze für die Entscheidung sorgte. In unnachahmlicher Verzögerungstaktik beim Anlauf verlud er seinen früheren Kollegen Jonas Langmann und lupfte den Puck dann eiskalt mit der Rückhand zum 4:3 unter die Latte.
„Aufgrund der weiteren Ausfälle hatten wir heute einen anderen Matchplan als gewohnt. Das war für die jungen Spieler in der Verteidigung nicht so einfach umzusetzen. Aber ich bin sehr stolz auf die Jungs heute, dass sie nie aufgegeben haben und sich trotz des 2-Tore-Rückstands die Chance auf Punkte gewahrt haben“, sagte Towerstars-Coach Bo Subr nach dem Spiel.
(Vereinsmitteilung: Ravensburg Towerstars)