Schwenningen – Nach 60 Minuten nahe der Perfektion reicht der Powerplaytreffer von Kenny Olimb, dank des Shutouts von Joacim Eriksson, um die favorisierten Adler aus Mannheim in der Penny-DEL zum 1:0-Endstand ohne Punkte auf die Heimreise zu schicken.
Dabei wurden die Schwenninger Wild Wings – laut Vereinsmitteilung – von einem überragenden Publikum förmlich durch die Helios-Arena getragen. Aber: Es dauerte eine Weile, bis es so richtig gefährlich vor den beiden Toren wurde.
Zunächst waren die Wild Wings optisch die etwas auffälligere Mannschaft und kamen durch Tomas Zaborsky auch zum ersten Abschluss des Spiels. Das erste Lebenszeichen der Adler war ein Schuss von Thomas Larkin (6. Minute). In der Folge sah man den besten Wechsel der Gäste und eine erste Druckphase, die Schwenningen aber schadlos überstand.
Vielmehr kreierten die Hausherren im Gegenzug die bis dato beste Chance des Spiels. Nach einem Schlagschuss von Kenny Olimb konnte Daniel Pfaffengut im Slot gefährlich tippen, doch Dennis Endras war mit dem Blocker zur Stelle. In einem zunächst wenig überzeugenden Powerplay folgte ein entschlossener Drive der Hausherren.
Kenny Olimb habe mit feinen Händen agiert und mit einer herrlichen Rückhand unter die Latte getroffen – 1:0 (12.). Nach dem Powerbreak folgte eine herausragende Phase der Schwenninger. In der 14. und 15. Minute gelang es dem Team von Niklas Sundblad den großen Favoriten im „Fünf gegen Fünf“ in der eigenen Zone derart unter Druck zu setzen, dass mehrere gute Chancen dabei heraussprangen.
Unter anderem gab es zwei Schüsse von Johannes Huß zu verzeichnen, von denen einer sein Ziel nur knapp verfehlte und Tomas Zaborsky, der die Scheibe aber nicht mehr über die Schoner von Endras chippen konnte. Die Adler waren durch Topscorer Nigel Dawes noch ein Mal aussichtsreich vorm Tor, doch der Mann mit der Nummer 9 zog drüber.
Unter stehenden Ovationen wurden die Schwenninger – so die Wild Wings weiter – von ihren Fans nach diesen ersten 20 Minuten in die Kabine begleitet. Und: Es war nicht anders zu erwarten, dass die Adler mit allem, was sie hatten, in dieses Mitteldrittel starteten.
Doch den Gastgebern gelang es mit einem starken Joacim Eriksson und gefährlichen Entlasstungs-Angriffen hinten die Null zu halten. Tim Wohlgemuth sorgte für einen Blitzstart der Adler. In der 23. Spielminute war es zunächst Matthias Plachta, durch viel Verkehr, doch im Gegenzug tauchte Kenny Olimb brandgefährlich vor Endras auf.
Boaz Bassen sprang wenig später die Scheibe vor die Füße, doch die Fanghand von Goalie Dennis Endras schnappte raus. Die Adler hatten zwei drei gute Angriffsaktionen, bei denen David Wolfs Schuss Metallberührung hatte (25.) und fünf Minuten danach waren die Gäste im Powerplay durch Plachta gefährlich:
Aber Eriksson war mit einem herrlichen Kicksave auf seinem Posten. Doch Schwenningen spielte in Unterzahl ansonsten tadellos. Was sie wenig später bei der gleichen Übung bestätigen konnten. In einem eigenen Powerplay zog Boaz Bassen vors Tor und initiierte so den „Onetimer“ von John Ramage.
Nach dem bereits erwähnten, herausragendem Penalty-Killing kamen die Adler durch Korbinian Holzer und den Nachschuss von Jason Bast dem Ausgleich gefährlich nahe. Mit einer Großchance von Travis Turnbull, der nach einem Querpass von Alexander Karachun frei vor Endras auftauchte, ging es für beide Teams zurück in die Katakomben der Helios-Arena.
Als Krönung hatte das Derby hatte noch ein furioses Ende parat. Zunächst konnten aber die Wild Wings in Überzahl agieren und Max Görtz wäre dabei beinahe das 2:0 geglückt. Auf der anderen Seite musste Joacim Eriksson bei den Abschlüssen von Desjardins und Tim Wohlgemuth viel Übersicht beweisen und auch Nigel Dawes wollte es mit einer ähnlichen Aktion wie im ersten Drittel nochmals wissen.
Alexander Karachun sorgte mit viel Energie und einer guten Bewegung zum Tor für Entlastung und auch Max Görtz feuerte vor dem Powerbreak noch zweimal ab. Nach einer immensen Druckphase der Gäste, skatete Tyson Spink mit viel Tempo ins Angriffsdrittel, doch sein Schuss verfehlte die lange Ecke.
Schwenningen blieb mit Robak und Karachun auf dem Gaspedal und musste sich keineswegs nur in der Defensive beschäftigen. Als David Wolf auf die Strafbank abbog, waren 57:28 Minuten gespielt, doch das Derby noch nicht am Ende.
Die Wild Wings hatten in Überzahl noch Großchancen durch Tyson Spink und Boaz Bassen, doch in einem furiosen Finale sicherte sich Joacim Eriksson nicht nur den Shutout (31 Saves), sondern seinem Team auch drei Punkte.
„Das war unser größter Sieg in dieser Saison. Insbesondere im ersten Drittel haben wir vielleicht das beste Eishockey seit Langem gezeigt. Die Mannschaft hat sich das total verdient und Joacim Eriksson konnte sich auch mit dem Shutout belohnen“, kommentierte Headcoach Niklas Sundblad.
„Die Stimmung war atemberaubend und wir werden den Sieg genießen, bevor der Blick auf Augsburg geht.“ Die Helios-Arena, schon zuvor ein Hexenkessel, sei förmlich explodiert und die 4000 Zuschauer feierten den verdienten Sieg gegen den Tabellenführer.