Regionale Vielfalt im Fokus Die Oberschwabenschau lockt mit frischen Ideen und bewährter Tradition

Die Oberschwabenschau lockt mit frischen Ideen und bewährter Tradition
Die Oberschwabenschau in Ravensburg ist angelaufen. (Bild: Felix Kästle)

Die Oberschwabenschau ist eröffnet. Was es Neues gibt, warum ein junges Startup nahe Ravensburg auf Brennnesseln steht, wann die Hopfenkönigin in die Tasten greift und wer für die Sicherheit sorgt, erfahren Sie bei uns.

Sie gilt als größte Verbraucher- und Landwirtschaftsmesse im Süden und wird jedes Jahr noch regionaler: Die Oberschwabenschau und Agraria Oberschwaben. „Hier trifft Stadt auf Land, verpackt mit einem Wohlfühlprogramm für alle“, so Messechef Stephan Drescher heute bei einem kurzen Presserundgang. Erwartet werden an allen fünf Tagen rund 70.000 Menschen.

Viele Startups sind das erste Mal mit dabei

Rund 500 Aussteller sind in diesem Jahr dabei und ganz neu ist der regionale Biomarkt. Die Halle 8 wurde dafür komplett umgebaut und aufgehübscht. „Sie ist ein Schmuckstück und soll mehr als 30 Bio-Betreibern aus der benachbarten Region die Möglichkeit geben, sich und ihre Produkte zu präsentieren. Für einige ist es das erste Mal, dass sie auf einer Messe ausstellen, daher ist die Aufregung groß“, so Drescher. Möglich gemacht wurde das Ganze durch Fördergelder vom Land Baden-Württemberg. „Sonst könnten sich die vielen Startups meist keinen Stand leisten“.

Ob Honig, Schwoaba-Linsa, feinstes Leinöl oder kraftvolle Powerfoods aus Brennnesselsamen – es lohnt sich, die vielen gesunden Leckereien zu probieren. Mit dabei sind auch Sebastian und Nadine aus Torkenweiler. Sie wollen Gesundheit & Geschmack durch den Einsatz von altem Traditionswissen und moderner Wissenschaft nachhaltig vereinen und haben das Startup „Kräuterkraft“ gegründet. „Die Brennnessel ist viel mehr als nur ein Unkraut, sie ist kraftvoll, gesund und bietet viele Möglichkeiten“, so die Jungunternehmer.

(Bilder: Daniela Leberer)

Ein Tattoo im Vorbeigehen

Kurzentschlossene können sich bei einem Rundgang durch die vielen Hallen auch ein Tattoo stechen lassen. Die Artists von „Köperkult“ aus Münsingen sind mit Herz und Leidenschaft dabei und erfüllen vor Ort kleine und große Wünsche. Die Jungs sind gut drauf und flink mit der Nadel.

Farbe unter die Haut? Bei den Jungs aus Münsingen ist das sogar bei der Oberschwabenschau möglich.
Farbe unter die Haut? Bei den Jungs aus Münsingen ist das sogar bei der Oberschwabenschau möglich. (Bild: Daniela Leberer)

Premiere hat dieses Jahr auf dem Freigelände der Traktorparcours. Hier können interessierte Besucher auf einem einfach zu bedienenden und wendigen KIOTI-Traktor eine Fahrt voller kleiner Hindernisse meistern. Dabei gilt es aber, einen großen Gummiball mit einem Fronlader zu balancieren. Da die Sicherheit an erster Stelle steht, wurde der Traktor, der ähnlich wie ein Rasenmäher zu fahren ist, gedrosselt. Sollte jemand zu schnell unterwegs sein drückt Aussteller Klaus Feuerstein einfach eine Art „Geheimknopf“ in seiner Hosentasche und schon steht das Gefährt.

(Bilder: Daniela Leberer)

Innovation aus Isny

Zukunftsweisend ist sicherlich der Prototyp eines Elektrotraktors des Startups ONOX aus Isny. Mit einer Leistung von 50 kW (68 PS) und einem innovativen Batteriewechselsystem soll er laut Hersteller als Zweittraktor in der Landwirtschaft – beispielsweise beim Heuwenden – seinen Einsatz finden. Die Wechselbatterie wiegt 300 Kilogramm. Die Innovation aus dem Allgäu ist auf dem Freigelände zu finden.

Auf der Oberschwabenschau wird großen Wert auf Sicherheit gelegt. Stephan Drescher öffnete bei seinem Rundgang auch verschlossene Türen. Dahinter unter anderem die Schaltzentrale der Firma SHS- Sicherheit & Service aus Ulm. Rund 30 Mitarbeiter haben auf dem Gelände alles im Griff und sind bei Problemen schnell vor Ort. Auch der sogenannte Backstagebereich, der sonst nur den auftretenden Künstlern in der Oberschwabenhalle zur Verfügung steht, wird für die Organisatoren der Messe genutzt. „Hier gibt es fast alles, nur keine Badewanne“, so Drescher flapsig. „Das war in den 90ern übrigens auch der Grund, warum Udo Jürgens nicht zu einem Konzert nach Ravensburg kam“.

(Bilder: Daniela Leberer)

Musikalische Hopfenkönigin

Die Oberschwabenschau ist vielseitig, hat ihren Charme nicht verloren und ist für die ganze Familie ein Ausflugsziel. Drei Messehallen widmen sich rund um Haushalt, Freizeit und Mode in anderen dreht sich alles um Wohnen, Einrichten, Bauen und noch viel mehr. Ein beliebter Treffpunkt ist wieder der „Der grüne Pfad“ und die kulinarische Verwöhn-Küche der Landfrauen aus der Region. Auf der nahen Showbühne tritt am Sonntag die Bauernkapelle Oberschwaben auf. Mit von der Partie ist auch die Hopfenkönigin Tina Heilig aus Neukirch.

„Die Oberschwaben wird gerne ´Gurkenhobelmesse´ genannt, obwohl es davon nur einen einzigen Stand gibt“, so Drescher. Was sagt uns das – auf nach Ravensburg und sich selbst ein Bild von der Vielfalt machen…

(Bild: Daniela Leberer)

Die Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 18 Uhr. Alle weiteren Infos zum Tagesprogramm, Anfahrt, Parken und mehr: www.oberschwabenschau.de.