Ravensburg (dpi) – Für die Beamten des Polizeipräsidiums Ravensburg steht in den nächsten Jahren eine große Veränderung: Für ganze 49 Millionen Euro soll das Präsidium in der Gartenstraße in einem neuen Glanz erstrahlen. Das sagt Polizeipräsident Uwe Stürmer zu dem großen Bauvorhaben.
1939 wurde das Gebäude in der Gartenstraße Ravensburg als Unterbringung der „Motorisierten Gendarmerie Ravensburg“ errichtet. In der Nachkriegszeit und der Neustrukturierung der Polizeien in Deutschland wurde das Gendarmerie-Gebäude zur neuen Polizeidirektion Ravensburg. „Seit den 90er Jahren wurden mehrere Überlegungen und Planungen zur Sanierung beziehungsweise Neubau des Polizeidirektionsgebäudes (…) aus Gründen des Sanierungsstaus und notwendigen Erweiterungsbedarfs angestrengt“ blickt Hermann Zettler, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Ravensburg zurück.
2012 hatte es bereits fortgeschrittene Planungen gegeben erklärt Zettler, diese seien dann aber wegen der Polizeistrukturreform kurz vor der Umsetzung gestoppt worden. Bei der großen und in polizeireihen umstrittenen Reform wurden die Polizeidirektionen neu-geschaffenen Polizeipräsidien zugeteilt. So wurde die Ravensburger Direktion ab April 2014 dem neuen Polizeipräsidium Konstanz zugeteilt. Eine Evaluation der Polizeistrukturreform, bei der Ravensburgs Polizeipräsident als Projektleiter fungierte, wurde von 2016 bis 2017 erarbeitet und führte am 1. Januar 2020 zur Indienststellung des Polizeipräsidiums Ravensburg. „Diese Umstrukturierung war notwendig um kam zur richtigen Zeit“ so Stürmer. Einen Rückblick über die Arbeit des Polizeipräsidiums Ravensburg und die vergangenen zwei Jahre gab Stürmer vergangene Woche im WOCHENBLATT-Interview, das hier zu lesen ist.
Baubeginn 2025 oder 2026 – Baukosten 49 Millionen Euro
Mit den beiden Bauabschnitten soll laut Amtsleiter Vermögen und Bau, Hermann Zettler, in den Jahren 2025 oder 2026 begonnen werden. Die Landesregierung muss das Vorhaben in den selben Jahren etatisieren. Die Fertigstellung der beiden Gebäudekomplexe ist im Jahr 2030 geplant. Bei einem Architekturwettberb gewann das Hamburger Büro „SCHALTRAUM, Dahle-Dirumdam-Heise“.
Polizeipräsident Uwe Stürmer: „Wenn man moderne Polizeiarbeit machen möchte, braucht man eine moderne Gebäudeinfrastruktur“
Positiv gestimmt über den kommenden Neubau des Polizeipräsidiums Ravensburg ist Polizeichef Uwe Stürmer. „Für die Region ist der Neubau eines der wichtigsten Anliegen“ sagt Stürmer, der 1979 in die Polizei eingetreten ist. Das ehemalige Gendarmerie-Gebäude sei für die frühere Struktur in Ordnung gewesen, jetzt brauche man aber ein Präsidium, bei denen möglichst viele Einheiten an einem Ort sind. „Dazu zähle ich die Kriminalpolizei, den Kriminaldauerdienst und die Verkehrspolizei“.
Den Standort in der Gartenstraße Ravensburg sieht Stürmer als gut an. „Wir haben eine gute Verkehrsanbindung, sitzen zentral im Schussental, haben die Staatsanwaltschaft und die Justizvollzugsanstalt in der Nähe“ ist Stürmer überzeugt. Wer moderne Polizeiarbeit machen wolle, müsse auch eine moderne Gebäudeinfrastruktur haben.
Im Interview hob Stürmer auch die Wichtigkeit von kurzen Wegen hervor. Derzeit sei man auf verschiedene Standorte verteilt, die teilweise auch früher Wohngebäude waren. Damit spielt er auf das Polizeirevier Ravensburg in der Seestraße an, das ehemals als Wohngebäude diente. 2010 hatte es von der Polizeigewerkschaft die Auszeichnung als „marodestes Dienstgebäude Baden-Württembergs“ bekommen.
Nach einem Umbau wurde das Schild 2020 im feierlichen Beisein der Deutschen Polizeigewerkschaft und Polizeipräsident Uwe Stürmer abgenommen. „Ich bin sehr froh, dass das Ravensburger Revier kosmetische Verbesserungen bekommen hat“ so Stürmer rückblickend.
Die Freude über den Neubau des Polizeipräsidium Ravensburg ist groß. Als nächstes steht die Etatisierung im Jahr 2025 oder 2026 an.