Lachen bis der Besen bricht Das Aulendorfer Häsrichten begeistert Publikum

Das Aulendorfer Häsrichten begeistert Publikum
von links: Maria Arnold alias Traudl Prossecco, Conny Hörnle als Fräulein Kreszenzia, Sandra Nägle als S‘ Nägele, Britta Wekenmann-Arnold alias Hausmeister, Irene Steinhauser als Frau Stoi und Marie-Luise Dreßel als Greta Einstein. (Bild: NZ Aulendorf e.V.)

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Die erste große Ballveranstaltung der Fasnet 2025 fand am Samstag (25. Januar) in der Aulendorfer Stadthalle statt – und begeisterte mit einer gelungenen Mischung aus Tradition, Humor und stimmungsvoller Inszenierung.

Zunftmeister Flo Angele eröffnete das „Aulendorfer Häsrichten“ mit gewohnt launigen Worten vor einer voll besetzten Halle. Mit einem dreifachen „Was saischt au?“ und „Eckhex hui!“ startete das närrische Spektakel, das in diesem Jahr eine besondere Vorfreude mit sich brachte: Aulendorf wird Mitte Februar Gastgeber des Landschaftstreffens Oberschwaben/Allgäu sein.

Mystische Gänsehautmomente und mitreißende Unterhaltung

Ein Höhepunkt des Abends war die eindrucksvolle Inszenierung durch Maskenmeister Michael Weissenrieder, der das Publikum mit auf eine Reise zum geheimen Verbannungsort der Aulendorfer Masken nahm. Untermalt von elf Glockenschlägen in völliger Dunkelheit tauchten die Masken – Eckhex, Fetzle, Schnörkele, Tschore und Rätsch – in einer schaurig-schönen Kulisse auf. Die mystische Atmosphäre ließ die Zuschauer zwischen Ehrfurcht und Begeisterung schwanken, während der Maskenmeister den Maskenspuk ankündigte: „Mit Schwur und Feuerzauber brech‘ ich bald den Bann, dann fängt der Maskenspuk hier wieder an!“

Nach dieser magischen Eröffnung sorgte der schwungvolle Tanz der Hofpagen für eine ausgelassene Stimmung. Besonders der Auftritt zu „Sarà perché ti amo“ begeisterte das Publikum, das begeistert mitklatschte und eine Zugabe forderte. Auch die musikalische Untermalung durch die „EinMannBand2“ trug zur ausgelassenen Atmosphäre bei.

Hämische Rückblicke und urkomische Pannen

Den zweiten Teil des Abends eröffnete das traditionelle Häsrichterlied, interpretiert von Maria Arnold alias Traudl Prossecco und weiteren kabarettistischen Charakteren. In einem humorvollen Rückblick wurden die größten Pannen und Missgeschicke des vergangenen Jahres auf die Schippe genommen. Die Bühne verwandelte sich in das legendäre Zunftheim, wo die Häsabnahme mit allen Fettnäpfchen und Pleiten humorvoll nachgespielt wurde.

Besonders amüsant waren die Geschichten einer Eckhexe mit holzwurmgeplagtem Besen oder eines Grundschülers, der seinen gesamten Gewinn aus dem Plakettenverkauf in halbe Hähnchen investierte – so viele, dass sein Vater noch draufzahlen musste. Selbst die Zunftmeister blieben nicht verschont: Die Anekdote von Flo Angele, der in einer spontanen Heimwerkeraktion seine Spülmaschine reparieren wollte und dabei unfreiwillig eine hauseigene Wasserattraktion schuf, sorgte für schallendes Gelächter.

Ein Fest des Humors und der Tradition

Zwei Stunden lang wurde gesungen, gelacht und geschmunzelt – und das Publikum belohnte die Darbietungen mit tosendem Applaus. Der feierliche Abschluss mit dem traditionellen Narrenmarsch und der Vergabe der Narrenorden rundete das Spektakel ab.

Fazit: Das Aulendorfer Häsrichten hat einmal mehr bewiesen, dass es die perfekte Mischung aus närrischer Tradition und humorvollem Blick auf das eigene Städtle bietet. Aulendorf nimmt sich selbst nicht zu ernst – und genau das macht den besonderen Charme dieses Abends aus!

(Quelle: Narrenzunft Aulendorf/ Vanessa Rösch)