Wie die Bürger profitieren können
Lindau – Die Corona-Krise hat Lindau hart getroffen. Gäste blieben aus, Restaurants und Ladengeschäfte leer und vieles, was vor Corona noch selbstverständlich war, wurde unmöglich. Doch jede Krise bietet auch neue Chancen.
Die Stadt Lindau und die regionale Wirtschaft – neutral und branchenübergreifend durch die IHK Schwaben vertreten – haben ein neues Miteinander entwickelt und setzen dieses in Form eines gemeinsamen Aktionsplans um.
„Corona hat gelehrt, dass Stadtentwicklung nur in kooperativer Gemeinschaft starker Partner gelingen kann. Für uns ist die IHK der gesetzlich legitimierte Ansprechpartner der regionalen Wirtschaft. Wir haben die letzten Monate genutzt, um unsere Zusammenarbeit zu strukturieren“, sagt Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. Auch Rolf Thomann, stellvertretender Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Lindau-Bodensee betont, dass die IHK in der herausfordernden Zeit auf offene Ohren bei der Stadt für die Herausforderungen der Gewerbetreibenden gestoßen sei. „Pragmatische Lösungen wie beispielsweise die Ausweitungen der Außenbewirtungsflächen wurden auf den Weg gebracht. Wir haben in dieser Zeit ein gegenseitiges Verständnis entwickelt und zu einem neuen Miteinander zwischen Stadt und IHK gefunden.“
Wie die neue Partnerschaft gestaltet ist, haben Stadt Lindau und IHK im Rahmen einer Medienkonferenz aufgezeigt und zugleich den Startschuss für weitere gemeinsame Schritte gegeben.
Ganzheitliche Sicht und gegenseitiges Verständnis als Basis
„Der Prozess steht im Mittelpunkt und nicht die einzelne Maßnahme oder der einzelne Akteur. Das schafft Spielraum für Kompromisse und inhaltliche Flexibilität“, beschreibt Alfons den Nutzen der neuen Zusammenarbeit. „Als Interessenvertreter aller Lindauer Gewerbetreibenden sehen wir uns in der Verantwortung, als Bindeglied zwischen den Unternehmen und den Verantwortlichen in Stadtpolitik und Verwaltung zu agieren. Wir bündeln die wirtschaftlichen Belange, erarbeiten Handlungsoptionen und beraten die Stadt im Sinne eines Praxischecks. Gemeinsam mit unserem gewählten Ehrenamt in der IHK-Regionalversammlung stehen wir deshalb in regelmäßigen Austausch mit den privatrechtlichen Interessengruppierungen und geben den Unternehmern die Möglichkeit sich direkt zu äußern“, erklärt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Markus Anselment die Rolle der IHK Schwaben.
Gemeinsames Arbeitsprogramm definiert
„Die Vor-Corona-Welt wird nicht die Nach-Corona-Welt sein. Wir sehen das neue Verständnis von Wirtschaft und Politik für einen gemeinsamen, zielorientierten und wertschätzenden Prozess als Chance. Die Tür für Veränderungen steht jetzt offen“, so Alfons.
Für die nächsten Monate haben Stadt und IHK ein konkretes Arbeitsprogramm definiert. „Im Mittelpunkt dieser Aktivitäten stehen die Lindauer Bürgerinnen und Bürger. Für diese wollen wir gemeinsam die Stadt als attraktiven Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum gestalten“, betont die Oberbürgermeisterin.
Beide Partner wollen an der positiven Ausstrahlung Lindaus weiterarbeiten und die betroffenen Akteure einbeziehen. Dazu gehören gehaltvolle kulturelle Erlebnisse und Events, die Frequenz schaffen, ein Handel, der sich zukunftsfähig aufstellt, aber auch das Thema Nachhaltigkeit.
„Unser Ansatz, den konstruktiven Dialog zwischen Stadt und Wirtschaft zu stärken, zieht sich durch alle Themen. Ein konkretes Beispiel ist der Prozess zur Gestaltungsrichtlinie für Sondernutzungen, in den wir auf mehreren Wegen die Meinungen der Händler und Gastronomen einholen und im Rahmen eines Arbeitskreises einbringen konnten. Unser Angebot eines Quartiersspaziergangs, zu dem wir die Gewerbetreibenden der Insel gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin eingeladen haben, bietet noch einmal die Chance sich direkt und ganz unkompliziert über die Neuerungen zu informieren, Anregungen einzubringen und unterstreicht das neue Miteinander,“ so Anselment abschließend.
(Pressemitteilung: Stadt Lindau)