Fritz Trippolt siegt erneut bei der größten Segelregatta am Bodensee und unterbietet die bisherige Rekordmarke um eine Stunde – Tausende verfolgen die Wettfahrt vom Ufer aus und genießen bei traumhaftem Sommerwetter die „Lindauer Seglertage“ (8. bis 10. Juni).
Das hat vor ihm noch niemand geschafft – einmal rund um den Bodensee in drei Stunden, 44 Minuten und 40 Sekunden. Vorjahressieger Fritz Trippolt vom Yacht Club Bregenz hat mit seinem Katamaran „Skinfit“ die 72. „Rund Um“ gewonnen und gleichzeitig den bisherigen Rekord für die rund 100 km lange Strecke um rund eine Stunde übertroffen. Die Katamarane „Orange Utan“ von Skipper Ralph Schatz und „NTTDATA“ von Skipper Helge Sach hatten mit einer Segelzeit von 03:57:47 bzw. 04:06:22 die historische Rekordmarke aus dem Jahr 2008 von vier Stunden und knapp 42 Minuten ebenfalls geknackt.
Rund 270 Segelboote waren bei der größten Regatta am Bodensee an den Start gegangen. Anders als bisher wurde nicht am Abend, sondern bereits am Nachmittag gestartet – und zwar in drei Gruppen hintereinander: Zuerst die ganz schnellen Segelschiffe mit den großen Katamaranen an der Spitze, dann die schnellen Boote und schließlich letzte Gruppe mit den kleineren Segelbooten. Bei strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und meist kräftigem Wind waren die Segelbedingungen geradezu ideal.
Neu in diesem Jahr: Drei Startzeiten
In der über 70-jährigen Geschichte der einzigen Nachtregatta auf dem Bodensee hatte der Veranstalter, der Lindauer Segler-Club (LSC), für dieses Jahr das Konzept geändert. Anders als bisher starteten heuer die rund 270 Segelboote nicht mehr gemeinsam am Freitagabend um 19.30 Uhr, sondern bereits am Nachmittag – und zwar gestaffelt um 16.00, 16.15 und 16.30 Uhr. Vorteil der vorverlegten Startzeiten: Die ersten Schiffe konnten bereits am Abend, als es noch hell war, die Ziellinie vor dem Lindauer Segelhafen überqueren. Dies war nicht nur für die einzelnen Crews, sondern auch für die Zuschauer und Zuschauerinnen eine echte Bereicherung und ein schönes Erlebnis.
Drei Sieger – dreimal „Blaues Band“
Eine weitere Neuerung ist, dass das schnellste Schiff aus jeder Gruppe mit der traditionellen Siegertrophäe „Blaues Band“ ausgezeichnet wird. Gesegelt wurde demzufolge um insgesamt drei „Blaue Bänder“ auf zwei Kursen – bislang gab es nur das „Große Blaue Band“ und das „Kleine Blaue Band“. In der Startgruppe 1 und 2 mussten die großen und schnellen Segelyachten die längere Strecke von Lindau über Romanshorn, Eichhorn, Überlingen zurück nach Lindau bewältigen – insgesamt rund 100 km. In der Startgruppe 3 mit den kleinen Segelbooten ging es von Lindau über Romanshorn und Eichhorn zurück nach Lindau – und damit den entsprechend kürzeren Rundkurs.
Um die Regatta für alle „live erlebbar“ zu machen, wurden diesmal sämtliche Boote mit Trackern ausgestattet. So konnte das Rennen von Anfang bis zum Schluss via Internet nicht nur über den riesigen LED-Bildschirm der neuen Aktionsbühne beim Seglerheim, sondern auch unterwegs via App oder zu Hause am PC verfolgt werden. Während der Moderation auf der Bühne wurden Live-Interviews von den Schiffen, Live-Bilder mit Rennszenen oder auch Drohnen-Filme der verschiedenen Tonnen-Rundungen in das Live-Tracking eingebaut und über die neue LSC-Website, Facebook und YouTube eingespielt. Alles in allem eine wirklich „runde“ Sache!