41 Jahre im öffentlichen Dienst: Michael Schmid-Sax in den Ruhestand verabschiedet

Bürgermeister Andreas Denzel (rechts) verabschiedete Michael Schmid-Sax in den Ruhestand.
Bürgermeister Andreas Denzel (rechts) verabschiedete Michael Schmid-Sax in den Ruhestand. (Bild: Stadt Ochsenhausen)

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Michael Schmid-Sax in den Ruhestand verabschiedet. In einer Feierstunde wurde der langjährige Leiter des Amts für Bildung, Betreuung und Kultur des Ochsenhauser Rathauses, Michael Schmid-Sax, in den Ruhestand verabschiedet.

Im Kreis von ehemaligen Kollegen und Weggefährten, umrahmt von einem Ensemble der städtischen Jugendmusikschule, dankte Bürgermeister Andreas Denzel dem „Koordinator des städtischen Kulturprogramms“ für seine langjährige Arbeit bei der Stadt Ochsenhausen. In seiner Laudatio ließ das Stadtoberhaupt nochmals die beruflichen Stationen des frischgebackenen Pensionärs Revue passieren.

Nach der Ausbildung zum mittleren Verwaltungsdienst beim Landratsamt Biberach habe der junge Beamte zunächst die fachgebundene Hochschulreife erworben, ehe er zum Grundwehrdienst eingezogen worden sei. Anschließend habe er sich für eine Ausbildung zum Notaranwärter entschieden, die er jedoch bereits nach wenigen Monaten zugunsten einer Stelle in seinem erlernten Beruf wieder aufgegeben habe. Im März 1981 habe damit seine Karriere bei der Stadt Ochsenhausen ihren Anfang genommen.

Die erste Station war des Dienstanfängers waren die Ortsverwaltungen in den Teilorten Mittelbuch und Reinstetten. Dabei durfte er auch die Aufgaben des Standesbeamten ausüben. Schließlich folgte ein Wechsel ins Schul-, Kultur- und Sportamt im Rathaus in Ochsenhausen. Bürgermeister Denzel streifte die vielfältigen Aufgaben, die der 1994 in den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst aufgestiegene Beamte zu bewältigen hatte. Außer den Schulen und Kindergärten habe auch die Kultur zu seinem Tätigkeitsbereich gehört.

Als „eine besondere Herzensangelegenheit“ von Michael Schmid-Sax bezeichnete der Bürgermeister die Städtische Galerie im Fruchtkasten, die er in „ihrer heutigen Form geprägt“ habe. In der Städtischen Galerie und dem Klostermuseum, dessen Leiter Schmid-Sax von 1999 bis zur Übergabe an die Staatlichen Schlösser und Gärten er ebenfalls war, habe der Kunst- und Kulturfreund rund 175 Ausstellungen organisiert und damit zahlreiche Gäste aus nah und fern in die Rottumstadt gelockt. Damit habe er auch für den Tourismus wichtige Impulse gegeben, um nicht nur das ehemalige Benediktiner-Kloster mit Leben zu füllen, sondern auch die Stadt selbst.

Wie der Schultes zu berichten wusste, trug der ausscheidende Beamte auch die Verantwortung für die Städtepartnerschaften. Diese seien heutzutage wichtiger denn je, um den Frieden und den Zusammenhalt in Europa zu fördern, betonte Denzel. Besondere Aufmerksamkeit hätten nicht nur die unter der Ägide von Schmid-Sax von der Stadt herausgegebenen Bücher zur Heimatgeschichte erfahren, sondern vor allem das von ihm mitentwickelte städtische Logo. Dafür habe er im Kreuzfeuer der Kritik gestanden, obwohl letztlich der Gemeinderat sich dafür entschieden habe. Eine andere Entscheidung des Gemeinderats habe schließlich nicht nur dem Beamten zusätzliche Arbeit, sondern der Rottumstadt auch den bisher einzigen Bürgerentscheid in der Geschichte beschert: Die Umsiedlung der Hauptschule als Werkrealschule in den Teilort Reinstetten sei 2010 Gegenstand dieses demokratischen Instruments gewesen, wobei die Entscheidung des Gemeinderats letztlich aber bestätigt worden sei.

Eine Erfahrung anderer Art habe Schmid-Sax im Laufe seiner Laufbahn im Hinblick auf die technische Entwicklung machen müssen. Der Wandel von Schreibbüros mit mechanischen Schreibbüros hin zu PC und Laptop habe dafür gesorgt, so Laudator Andreas Denzel, dass auf dem Bildschirm des Amtsleiters ein Kunstwerk ganz eigener Art entstanden sei „ein echter Schmid-Sax“.

In den Ruhestand verabschiedet wurde Michael Schmid-Sax nicht nur mit einer Dank- und Entlassungsurkunde, sondern auch mit einem griffigen Geschenk: einem Abdruck des Türgriffs des Rathauses. In kurzen Grußworten wünschten Olaf Göttert vom Personalrat der Stadt sowie der geschäftsführende Schuleiter Frank Eckardt und der Leiter des Kreisarchivamts, Dr. Jürgen Kniep, dem jungen Ruheständler alles Gute. Sie dankten für die gute Zusammenarbeit und das Wohlwollen und die Unterstützung, die sie in den zurückliegenden Jahren erfahren hätten. Der so Geehrte dankte in seiner Abschiedsrede seinen Kollegen und den langjährigen Weggefährten sowie seiner Familie für die Unterstützung in all den Jahren.

Als Geschenk erhält der in den Ruhestand verabschiedete Michael Schmid-Sax (links) vonBürgermeister Andreas Denzel den Abdruck eines Türgriffs der Ochsenhauser Rathaustüren.
Als Geschenk erhält der in den Ruhestand verabschiedete Michael Schmid-Sax (links) vonBürgermeister Andreas Denzel den Abdruck eines Türgriffs der Ochsenhauser Rathaustüren. (Bild Stadt Ochsenhausen)

Er erinnerte daran, dass sich seine Arbeit in den vergangenen Jahren stark verändert habe, vor allem, wenn er auf die Kindergärten und Schulen zurückblicke, die heute ganz anders aufgestellt seien als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Als besondere Ehre bezeichnete er es, dass der Landkreis Biberach im Januar des kommenden Jahres seine Jubiläumsausstellung im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen zeigen wolle. Außerdem kündigte er an, dass von Dr. Uwe Degreif derzeit eine Dokumentation über die Ochsenhauser Ausstellungen der zurückliegenden Jahre erarbeitet werde.

Besonders bedankte er sich bei allen, die seinem Wunsch entsprechend anstelle eines Abschiedsgeschenks eine Spende zugunsten der Schülerbüchereien der örtlichen Grundschulen überwiesen hätten. Denn „das Lesen von Büchern ist für mich das Tor zur Welt“, bekannte er abschließend.

(Pressemitteilung: Stadt Ochsenhausen)