Die Landeshauptstadt Bregenz enthüllt am Freitag, 8. November, um 11 Uhr in der unteren Rathausstraße „Stolpersteine“ im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Sozial- und Gesundheitspolitik, allen voran der NS-„Euthanasie“.
Im heutigen Verwaltungstrakt des vorarlberg museum befand sich während der NS-Zeit das Gesundheitsamt Bregenz. Menschen mit Behinderung, (vermeintlich) psychisch Kranke und sogenannte „Gemeinschaftsfremde“ wurden hier erfasst und verfolgt. Viele wurden entmündigt, kamen in psychiatrische Anstalten und Arbeitshäuser oder wurden zwangssterilisiert. Zahlreiche Bregenzer:innen fielen der mörderischen Sozial- und Gesundheitspolitik der Nationalsozialisten zum Opfer. Fast alle wurden im Rahmen der NS-„Euthanasie“ ermordet.
Bei den „Stolpersteinen“ handelt es sich um ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Von ihm stammt die Idee quadratischer Betonpflastersteine mit kleinen Messingtafeln, in die jeweils der Name, Geburts- und Todestag sowie der Todesort eines Opfers eingraviert sind. Auf Initiative der Gedenkgruppe Bregenz werden nun auch in Bregenz für die bislang kaum bekannten Bregenzer Opfer der nationalsozialistischen Sozial- und Gesundheitspolitik 28 „Stolpersteine“ verlegt.
Rahmenprogramm:
- Freitag, 8. November, 19 Uhr im vorarlberg museum: Moderiertes Gespräch: „Bürokratie ohne Menschlichkeit. Das Gesundheitsamt Bregenz in der NS-Zeit“ Weitere Informationen
- Samstag, 9. November, 10 Uhr in der Bregenzer Innenstadt: Führung: „Gestapo und Gesundheitsamt – Verfolgung im nationalsozialistischen Bregenz“ Weitere Informationen
- Freitag, 15. November 2024, 15 Uhr: Führung: „Sie mussten sterben, weil sie anders waren. Auf den Spuren von Herta Böckle, Karin Fleisch und Anna Hotz, die der NS-‚Euthanasie‘ zum Opfer fielen“ Weitere Informationen
(Pressemitteilung: Landeshauptstadt Bregenz)