Hör mal! Gegen die Schwerhörigkeit: Welttag des Hörens

Gegen die Schwerhörigkeit: Welttag des Hörens
Besonders beim Autofahren ist ein Hörgerät für Hörbeeinträchtige sehr wichtig. (Bild: Welttag des Hörens)

Wie bitte? Ganz richtig gehört! Heute, am 03.03.2023, ist der „Welttag des Hörens“. Dieser Tag beschäftigt sich mit der Vorbeugung und Versorgung von Hörminderungen und mit der Bedeutung des Gehörs.

Der Welttag des Hörens ist ein gemeinsamer Aktionstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesverbandes der Hörgeräte-Industrie (BVHI). Geleitet von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.

12 Prozent der Deutschen schwerhörig

Den WHO-Kriterien entsprechend betrifft 12 Prozent der Menschen in Deutschland die Schwerhörigkeit. Demzufolge sind es satte 10 Millionen Menschen, die schwerhörig sind. Zudem haben 5,8 Millionen Deutsche über 15 Jahren einen beeinträchtigenden Hörverlust von mehr als 35 Dezibel. Von diesen sind nur zwei Millionen mit einem Hörsystemen ausgestattet.

Der Welttag des Hörens trägt zur Gesundheit bei

Hörakustiker, HNO-Ärzte, Unternehmen, Kultureinrichtungen, Vereine und andere Akteure wirken beim Welttag mit spannenden Ideen, Aktionen, Informations- und Aufklärungsangeboten mit.

Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach übernahm die Schirmherrschaft für den „Welttag des Hörens“. Er betont den hohen Stellenwert des Tags des Hörens: „Ein gutes Gehör bedeutet Lebensqualität. Es ist zentral für die Teilhabe am sozialen Leben. Umso wichtiger ist die Aufmerksamkeit für Hörprobleme und ihre Ursachen. Sehr gerne habe ich daher die Schirmherrschaft für den „Welttag des Hörens“ übernommen. Denn er macht darauf aufmerksam, was nötig ist: Ein vertrauensvoller und frühzeitiger Austausch zum Thema Altersschwerhörigkeit in der ärztlichen Sprechstunde, die Versorgung und Entstigmatisierung von Hörschäden und nicht zuletzt die Vermeidung von hörschädigendem Lärm. Ich danke allen, die sich dafür einsetzen!“

Gesundheits-Organisationen engagieren sich

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranstaltet jedes Jahr im Genfer Hauptsitz ein Event zu dem Welttag, an dem sich immer mehrere Mitgliedstaaten und Partnerorganisationen angeschlossen haben. Diese organisieren verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen in ihren Ländern. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es – zum Beispiel –  der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI), das World Hearing Forum (WHF), der europäische Herstellerverband EHIMA und viele weitere Organisationen, die sich für den Aktionstag engagieren.

Regelmäßige Hörscreenings als Vorsorge für Schwerhörigkeit

Der BVHI fordert zusammen mit den Partnerorganisationen „Initiative Hörgesundheit“  für gesetzlich Krankenversicherte ab dem 50. Lebensjahr Hörscreenings, die durch einen HNO-Facharzt als Vorsorgeleistung durchgeführt werden. Denn genau ab diesem Alter fängt üblicherweise die Schwerhörigkeit an. Im Normalfall mit natürlichen Abnutzungserscheinungen der Sinneszellen im Innenohr.

Viele, die einen Schwerhörigen oder eine Schwerhörige in der Familie haben, kennen es: „Ich höre nicht schwer!“, „Du sprichst zu undeutlich!“ Hier sollte man sich so früh wie möglich darum sorgen.
Viele, die einen Schwerhörigen oder eine Schwerhörige in der Familie haben, kennen es: „Ich höre nicht schwer!“, „Du sprichst zu undeutlich!“ Hier sollte man sich so früh wie möglich darum sorgen. (Bild: Motortion // iStock / Getty Images Plus)

Schwerwiegende Folgen ohne Behandlung der Schwerhörigkeit

Wenn die bestehende Schwerhörigkeit nicht diagnostiziert und therapiert wird, kann das körperliche und psychische Folgen sowie soziale Nachteile mit sich bringen. Durch eine flächendeckende und regelmäßige Früherkennung kann man diese Folgen bekämpfen.

Die Forderung baut auf spezifischen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf.

Rechtzeitige Hör-Untersuchungen sind kostensparend

Laut der „Shield“-Ermittlung aus dem Jahr 2019 belaufen sich die jährlichen Kosten eines unbehandelten Hörverlusts in Deutschland auf 39 Milliarden Euro.

Mittlerweile gibt es Hörgeräte, die so gut wie unsichtbar sind.
Mittlerweile gibt es Hörgeräte, die so gut wie unsichtbar sind. (Bild: Welttag des Hörens)

Diese Kosten könnten sich deutlich verringern, wenn mehr Menschen rechtzeitig ihr Gehör abchecken lassen würden. Somit würden auch die Fallzahlen der Schwerhörigkeit zurückgehen.

Wie auch die WHO berichtet, spart man viel an Geld, wenn man so früh wie möglich Hörtests ab dem 50. Lebensjahr macht, genau wie Hörtests zur Vorbeugung des mentalen Leistungsrückgang im Alter.

Gehör kostenlos in drei Minuten online testen

Auf der Webseite von „Ihr Hörgerät“ wird ein kostenloser Online-Hörtest zu Verfügung gestellt. Mithilfe von praxisnahen Hörbeispielen aus dem Berufsleben kann man dort sein Gehör einfach und schnell testen.