Die Stadtbücherei Pfullendorf engagierte sich auch in diesem Herbst wieder an den sogenannten Fredericktagen. Bei der landesweiten Initiative zur Leseförderung geht es darum, Kinder mit verschiedenen Angeboten ans Lesen heranzuführen, die Lust auf Bücher zu wecken und die Lesekompetenz zu stärken.
Für die Veranstaltungswochen konnten mit Roland Müller, Oliver Scherz und Fabian Lenk drei versierte Kinderbuchautoren für mitreißende Autorenlesungen gewonnen werden. Diese richtet die Stadtbücherei in der Regel am Vormittag für geschlossene Schulklassen aus, um eben auch leseferne Kinder zum Lesen zu motivieren und in die Bücherei zu holen.
Für erlebten Lesespaß sorgte der Lesemotivator Roland Müller mit seinem gut gefüllten Bücherkoffer. Aus ihm zauberte er ein Dutzend spannender und empfehlenswerter Kinderbücher und unternahm mit rund 60 Grundschülern einen mitreißenden Streifzug durch die Kinderliteratur. Bewährte Geschichten wie „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ oder „Kikis Welt“ ließ er mit empathischer und nuanciert eingesetzter Stimme lebendig werden und erzeugte ein wahres Kopfkino in den Köpfen seiner Zuhörerinnen und Zuhörer. „Jetzt habe ich richtig Lust bekommen, das Buch zu lesen“, so ein begeisterter Schüler nach der Lesung.
Eine Überraschung erlebten auch die Sechstklässler der Pfullendorfer Realschule bei der Begegnung mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Oliver Scherz, der sich als ein echtes Multitalent erwies. Mit seinem berührenden Jugendbuch „Sieben Tage Mo“ traf er erzählerisch genau den richtigen Nerv seines jungen Publikums: Die Geschichte von Karl, der sich um seinen geistig behinderten Bruder Mo kümmern muss, aber an dieser Verantwortung und Überforderung fast zu zerbrechen droht, ließ keinen im Saal unberührt. Als ausgebildeter Schauspieler präsentierte Oliver Scherz die Geschichte gekonnt als szenische Lesung, schlüpfte sprachlich in die verschiedenen Charaktere und untermalte deren Stimmungen mit kräftigem, live dargebotenem Gitarrensound.
In seinem Beruf als Kinderbuchautor fühlt sich Scherz angekommen, erzählte er offen und authentisch im anschließenden Gespräch mit den interessierten Schülerinnen und Schülern. Mit seinen Büchern wolle er jungen Menschen Gedanken, Worte und Gefühle anreichen und erfahrbar machen, so Scherz. In der Pfullendorfer Stadtbücherei schien ihm das gelungen zu sein. „Bitte schreiben Sie noch mehr solcher tollen Jugendbücher“, bedankte sich eine begeisterte Schülerin für die ihr überreichte Autogrammkarte.
Mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Fabian Lenk gastierte abschließend ein weiterer renommierter Profi der Kinderliteraturszene in der Steinscheuer. Seine erfolgreichen Bestsellerreihen wie „Die Zeitdetektive“ oder „1000 Gefahren“ könnten ganze Bücherschränke füllen und haben bereits Generationen von Kindern mit Lesespaß versorgt. Lenk ließ die Schüler in eine spannende Wikingergeschichte hineintauchen und sorgte mit gekonnt gesetzten Spannungsmomenten für konzentrierte Aufmerksamkeit und Faszination. Der Grundgedanke der Fredericktage, junge Menschen für das Lesen zu begeistern, ging in der Pfullendorfer Stadtbücherei auch in diesem Jahr auf.
(Pressemitteilung: Stadt Pfullendorf)