In Weingarten wird ein auffälliges Symbol gegen Gewalt an Frauen errichtet: Eine leuchtend rote Bank vor dem Amtshaus soll täglich daran erinnern, dass dieses Thema uns alle betrifft. Die Bank stammt aus den Werkstätten der Justizvollzugsanstalt und wird nach Abschluss der Sanierung des Gebäudes dauerhaft dort verbleiben.
Eine landkreisweite Aktion mit klarer Botschaft
Nicht nur in Weingarten, sondern im gesamten Landkreis Ravensburg werden in den kommenden Monaten 13 dieser signalroten Holzbänke aufgestellt. Die Initiative geht auf den Verein Frauen und Kinder in Not e.V., die Polizei Ravensburg sowie die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis zurück.
Jede der Bänke trägt eine deutliche Botschaft: „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ – ergänzt durch die Nummer des Hilfetelefons 116 016. Die rote Farbe steht symbolisch für Blut und Gewalt und soll Passanten auf das Thema aufmerksam machen.
Weitere Standorte bereits festgelegt
Die ersten roten Bänke wurden in Aulendorf und Aitrach eingeweiht, weitere folgen unter anderem in Baindt, Amtzell, Altshausen, Schlier und an den Beruflichen Schulen in Ravensburg.
Engagement aus Justizvollzugsanstalten
Hergestellt wurden die markanten Sitzmöbel von Inhaftierten in den Werkstätten der JVA Ravensburg. Die Finanzierung des Projekts übernimmt der Verein Gemeinsam.Sicher e.V., der sich für kommunale Kriminalprävention engagiert, sowie der Landkreis Ravensburg.
Ein Zeichen der Unterstützung für Betroffene
Die Bänke sind mehr als nur ein Symbol – sie vermitteln eine klare Botschaft an Betroffene: „Ihr seid nicht allein. Es gibt Hilfe. Die Gesellschaft steht hinter euch.“
Erschreckende Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit
Die Notwendigkeit solcher Aktionen ist unübersehbar: Laut Bundeskriminalamt erlebt in Deutschland alle drei Minuten eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt. Jeden Tag werden über 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat. Beinahe täglich wird ein Femizid verübt – eine Frau wird allein aufgrund ihres Geschlechts getötet.
Diese roten Bänke sollen nicht nur aufrütteln, sondern auch dazu ermutigen, nicht wegzusehen – und Betroffenen Wege zur Hilfe aufzeigen.
(Quelle: Stadt Weingarten)