Abraham-Vater-Preis 2022 geht an Chefarzt des EK

Prof. Dr. Thilo Welsch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Elisabethen-Klinikum Ravensburg.
Prof. Dr. Thilo Welsch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Elisabethen-Klinikum Ravensburg. (Bild: Felix Kästle/Oberschwabenklinik)

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Ravensburg – Prof. Dr. Thilo Welsch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Elisabethen-Klinikum Ravensburg, ist mit dem Abraham-Vater-Preis für klinische Pankreasforschung ausgezeichnet worden. Der Preis wurde ihm für seine unlängst veröffentlichte große Studie zur Sicherheit von Bauchspeicheldrüsen-Operationen, der „PANDA-Studie“, vom Deutschen Pankreasclub e.V. verliehen.

Prof. Welsch hatte die Studie noch am Universitätsklinikum Dresden, seiner früheren Wirkungsstätte, geleitet und deren Ergebnisse kürzlich im renommierten British Journal of Surgery veröffentlichen können. Den jetzt verliehenen Preis versteht Prof. Welsch als eine große Anerkennung für alle, die diese Studie deutschlandweit über mehrere Jahre unterstützt haben. Dazu zählen sowohl Patienten als auch Ärzte, Wissenschaftler und das gesamte Studienteam.

Abraham Vater (1684-1751), nach dem der Preis benannt ist, war Anatom und Philosoph in Wittenberg. Anatomische Strukturen in der Bauchspeicheldrüse tragen bis heute seinen Namen.

Ziel der Studie war es, komplexe Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sicherer zu machen, indem mit einer zusätzlichen Technik gefährliche Blutungen reduziert werden sollen. Insgesamt wurden über 400 Patienten an acht zertifizierten Kliniken in Deutschland in die Behandlungsstudie eingeschlossen und in zwei Gruppen geteilt. Patienten mit der neuen Operationstechnik hatten weniger Blutungen aus einem benachbarten Blutgefäß, welches zur Leber führt.

„Die neue Technik ist für erfahrene Chirurgen einfach zu lernen und daher sollte sie bei solchen Bauchspeicheloperationen in Zukunft zur Erhöhung der Sicherheit für die Patienten eingesetzt werden“, so Studienleiter Prof. Welsch. Die untersuchte Operation an der Bauchspeicheldrüse ist eine schwierige Operation, die vor allem bei gut- und bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse angewandt wird.

Prof. Welsch hat die neue Technik mittlerweile auch bei Bauchspeicheldrüsen-Operationen am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg eingeführt. Er ist im September letzten Jahres vom Universitätsklinikum in Dresden zur Oberschwabenklinik gewechselt. Mitautor der Studie war PD Dr. Benjamin Müssle, der zusammen mit seinem Chef aus Sachsen nach Oberschwaben gekommen ist und nun als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik arbeitet.

Abraham Vater (1684-1751) selber war Anatom und Philosoph in Wittenberg und anatomische Strukturen in der Bauchspeicheldrüse tragen bis heute seinen Namen.

(Pressemitteilung: osk/tw)