Allgäuer Genussmanufaktur mit dem Baden-Württembergischen Genossenschaftspreis 2023 ausgezeichnet

Genossenschaftspreis Allgäuer Genussmanufaktur_mit Martin Merkel (DZ-Hyp), Jürgen Rehm (Gewinnsparverein, Christian Skrodzki (Allgäuer Genussmanufaktur eG), Dr. Roman Glaser (BWGV).
Genossenschaftspreis Allgäuer Genussmanufaktur_mit Martin Merkel (DZ-Hyp), Jürgen Rehm (Gewinnsparverein, Christian Skrodzki (Allgäuer Genussmanufaktur eG), Dr. Roman Glaser (BWGV). (Bild: BWGV)

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Die Allgäuer Genussmanufaktur wurde am Montag, 20.03. anlässlich des siebten Zukunftsforum des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes in Stuttgart zusammen mit der „Bürger für Bürger eG“ aus Niedereschach bei Villingen mit dem 10.000 Euro dotierten Genossenschaftspreis vor 300 Gästen ausgezeichnet.

Ehrengast Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte bei seinem Impulsvortrag „Genossenschaften stehen für Stabilität und Wandel gleichermaßen. In diesem Sinne sind sie ein verlässlicher Partner, der das Land bei der Umsetzung unserer Innovationspolitik unterstützt und die notwendige Transformation vorantreibt“

„Genossenschaften verbinden in idealer Weise notwendiges wirtschaftliches Streben mit sozialer Verantwortung“, so der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands Dr. Roman Glaser. Sichtbares Zeichen für diese gelebte Verantwortung vor Ort seien die beiden Gewinner des mit jeweils 5.000 Euro dotierten Genossenschaftspreises, der alle drei Jahre vom BWGV zusammen mit den Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe vergeben wird.

Neben der Allgäuer Genussmanufaktur eG ging der Preis an die „Bürger für Bürger eG“ in Niedereschach (Schwarzwald-Baar-Kreis). Glaser: „Beide Preisträger stehen für Werte wie Solidarität, Subsidiarität, Mitgliederförderung, soziale Verantwortung, ökologisches Handeln, Nachhaltigkeit und Regionalität.“

Die Allgäuer Genussmanufaktur erhält den diesjährigen Genossenschaftspreis für die Wiederbelebung eines ortsbildprägenden, über viele Jahre leerstehenden Brauereigebäudes in Leutkirch-Urlau, zu einem Heimat-Einkaufszentrum, das über ein Dutzend Genuss- und Kunsthandwerker unter einem Dach beherbergt. Die im Jahr 2018 gegründete, ehrenamtlich organisierte Genossenschaft hat das Gebäude im Frühjahr 2019 erworben und bis 2020 mit Unterstützung von nahezu 1.000 Bürgerinnen und Bürger, die neben der eigenen Arbeit auch 1,3 Millionen Euro an Bürgerkapital für die Finanzierung eingebracht haben, umfassend saniert und umgebaut.

Heute befinden sich in diesem „Heimat-Einkaufszentrum 4.0“ auf insgesamt mehr als 1.000 Quadratmetern neben einem Dorfladen und einem Dorfcafé zahlreiche Genuss- und Kunsthandwerker sowie ein Veranstaltungssaal, der auch als Bibliothek genutzt wird. Erwähnenswert: Mehr als die Hälfte der Mieter sind Start-ups.

Die Genuss- und Kunsthandwerker produzieren und verkaufen ihre Produkte vor Ort. Dies zieht bis zu 20.000 Besucher pro Jahr an. Dabei sind nicht nur Einheimische, sondern auch Urlauber das ganze Jahr über zu Gast – um einzukaufen, aber auch um die handwerkliche Arbeit zu erleben.

Der Dorfladen ist insbesondere für Familien und ältere Bürger ein wichtiges Angebot, und das Dorfcafé hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Auch als Arbeitgeber ist das Zentrum bedeutend: Mehr als 20 Menschen haben im Gebäude einen Job gefunden – vor allem Frauen, die aufgrund ihrer Familiensituation nur Teilzeit arbeiten können. Das Projekt ist in seiner Konstellation und Größe in Deutschland bislang einzigartig und findet große Beachtung. Deshalb haben bereits verschiedene Gemeinden ihr Interesse am Realisierungskonzept bekundet.

Am Rande der Veranstaltung wurde Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit einem Genuss-Geschenkkorb der Allgäuer Genussmanufaktur beschenkt.

Informationen über die Allgäuer Genussmanufaktur gibt es unter www.allgaeuer-genussmanufaktur.de

(Pressemitteilung: Allgäuer Genussmanufaktur eG)