Konstanz – Studierende der HTWG Konstanz, Studiengang Umwelttechnik und Ressourcenmanagement unter Professorin Maike Sippel haben – laut städtischer Mitteilung – eine CO2-Bilanzierung für die Spitalstiftung Konstanz erstellt. Ziel der Bilanz war es, herauszufinden, wo Einsparpotenziale bei der Kohlendioxid-Emission möglich sind, um einen Pfad hin zur Klimaneutralität aufzuzeigen.
Hintergrund der Bilanz und der damit einhergehenden Beauftragung der Studierenden ist – so die Stadt Konstanz – der Beitritt der Spitalstiftung bei der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung (GWÖ). Die Stiftung ist seit 2020 Mitglied bei diesem Wirtschaftsmodell, die sich für ein umweltfreundliches, nachhaltiges und gerechtes Handeln einsetzt.
Als großer Anbieter mit verschiedenen Einrichtungen in der Altenpflege in Konstanz mit rund 280 Pflegeplätzen in den stationären Einrichtungen und rund 450 Mitarbeitenden entstünden größere Mengen an Kohlendioxid in den verschiedenen Bereichen, zum Beispiel beim Verbrauch von Strom und Wärme.
Professionell ermittelt:
Die Projektgruppe der Studierenden analysierte die Klimabilanz der Spitalstiftung, unter anderem in den Bereichen, in den genannten Bereichen, untersuchte jedoch auch unter anderen Bereichen den Fuhrpark, die Verpflegung (Küche der Spitalstiftung), Anfahrtswege, Wäsche (für die Heime) oder den Abfall und setzte es dem Waldbesitz der Spitalstiftung (inklusive der 64 Hektar großen Lorettowaldes) entgegen.
Mit einem professionellen Online-CO2-Rechner für Unternehmen seien alle unmittelbar und mittelbar verursachten Emissionen erfasst, bilanziert und dokumentiert worden. Dadurch ließ sich das Corporate Carbon Footprint (CCF) der Spitalstiftung ermitteln.
Stiftungsdirektor Andreas Voß zeigte sich sehr angetan von der Arbeit der Studierenden unter der Leitung von Professorin Maike Sippel: „Ihr Abschlussbericht zu unserer CO2-Bilanz ist Ihnen wirklich sehr gut gelungen und er wird uns sicherlich eine gute Grundlage dafür sein, dass wir uns in Sachen Klimaneutralität weiter entwickeln können. Ganz herzlichen Dank!“
Der Wald kompensiert:
Durch den insgesamt 168 Hektar umfassenden Waldbesitz der Stiftung würden jährlich durchschnittlich 1840 Tonnen Kohlendioxid kompensiert, bei einer Gesamtemission von 2536 Tonnen Kohlendioxid. Die größten Emissionsverursacher bei der Spitalstiftung seien Strom und Wärme.
Gut für Konstanz:
Möglichkeiten zur Verringerung der Treibhausgase prüfe die Stiftung zwecks Umstieg auf Strom aus nachhaltiger Erzeugung für ihre Einrichtungen. Noch mehr Anreize für die umweltfreundliche Anfahrt zur Arbeit der Mitarbeitenden auszubauen, stelle ein weiteres Ziel dar.
Die Stiftung bezuschusse seit einigen Jahren das Job-Ticket für Mitarbeitende, die mit Bus oder Bahn zur Arbeit kommen. Bereits jetzt verwendet die Spitalstiftung in allen ihren Einrichtungen Recycling-Papier. Auch der Einsatz eines E-Bikes beim Ambulanten Dienst, nachhaltige Give Away’s und der Druck von Broschüren auf Recycling- oder Graspapieren seien seit einiger Zeit Standard. Weitere Bereiche würden in naher Zukunft auf den Prüfstand gestellt.
Die geplante Pflegeeinrichtung Haus Weiherhof im Stadtteil Petershausen – der Spatenstich ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen – soll als Effizienzhaus 55 EE (mindestens 55 Prozent des für die Wärme- und Kälteversorgung des Hauses erforderlichen Energiebedarfs bestehen aus erneuerbaren Energien) gebaut werden. Dieses Bauvorhaben sei schon vor dem Beitritt zur GWÖ als Energiesparhaus vorgesehen gewesen.