Oranges Licht als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Die Kirche St. Nikolaus bei den Orange Days 2020.
Die Kirche St. Nikolaus bei den Orange Days 2020. (Bild: Stadt Friedrichshafen)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Friedrichshafen – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen: Die Stadt Friedrichshafen, der Bodenseekreis, die Soroptimistinnen des Clubs Friedrichshafen/Bodensee sowie weitere Akteurinnen und Akteure setzen am Donnerstag, 25. November, ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind dabei Frauen aller sozialen Schichten

Der 25. November ist der alljährliche internationale Gedenktag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und gleichzeitig der Beginn des Aktionszeitraums „Orange Days“, bei dem durch die orange Illumination von Gebäuden ebenfalls ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt wird. Die orange Beleuchtung soll darauf hinweisen, dass Gewalt an Frauen nicht toleriert werden darf.

In Friedrichshafen erstrahlen am Donnerstag den, 25. November ab ca.  17 Uhr der Moleturm, der Kiesel im Medienhaus am See, das Graf-Zeppelin-Haus, die Caserne, das Jugend- und Kulturzentrum Molke, die Kirche St. Nikolaus und die Schlosskirche in orange. Der Kiesel des Medienhauses am See erstrahlt im gesamten Aktionszeitraum vom 25. November bis 10. Dezember von 16 bis 22 Uhr und morgens von 6 bis 9 Uhr in Orange.

„Uns ist es wichtig, den Fokus der Öffentlichkeit auf die täglich weltweit stattfindende Gewalt an Frauen zu richten. Gewalt an Frauen ist die meist verbreitete Form der Menschenrechtsverletzung unserer Zeit. Auch für viele Frauen und junge Mädchen in der Bundesrepublik Deutschland gehört Gewalt zum traurigen Alltag. Es ist Aufgabe von uns allen die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren und von Gewalt betroffene Frauen zu ermutigen, sich aus der Gewaltspirale zu lösen“, so Claudia Macke Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Friedrichshafen.

Die Beleuchtungsaktion wurde von ihr in Kooperation mit den Service Clubs Soroptimist Friedrichshafen/Bodensee und Zonta Club Bodensee-Allgäu e.V.  vorbereitet.

Um 17 Uhr findet auf dem Adenauerplatz vor der Kirche St. Nikolaus eine öffentliche Kundgebung statt, die von dem Service Club Soroptimist Friedrichshafen/Bodensee mit Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragen der Stadt Friedrichshafen, dem Arbeitskreis Frauen Bodenseekreis und dem Service Club Zonta Bodensee-Allgäu e. V. organisiert wurde.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und hierdurch ihre Solidarität mit gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen zu bekunden. Wer möchte, kann durch die Fertigung eines Fotos ein besonders starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Bei Bedarf besteht für Betroffene auch die Möglichkeit, sich über örtliche Hilfsangebote zu informieren.

Barbara Gebhard, Präsidentin der Soroptimistinnen Friedrichshafen/Bodensee betont: „Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, um auf das immer noch drängende Problem der Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Ich persönlich finde es unfassbar, dass Gewaltfreiheit für Frauen in unserer modernen Welt immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Ich halte mich deshalb an die Worte von Albert Einstein: ‚Gib das, was dir wichtig ist, niemals auf, nur weil es nicht einfach ist.‘“

Die Aktion wird auch vom Polizeipräsidium Ravensburg befürwortet: „Wir unterstützen diese Aktion, da wir Gewalt gegen Frauen nicht akzeptieren und uns solidarisch zeigen wollen. Neben unserem Präventionsangebot ‚Sicher unterwegs‘ wollen wir auch auf diese Art und Weise ein Zeichen setzen“ sagt Holger Beutel, Leiter Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ravensburg.

Auch dem Service Club Zonta Club Bodensee-Allgäu liegt die Kundgebung am Herzen. „Bei uns in Deutschland stirbt nach wie vor jeden zweiten bis dritten Tag eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Wir müssen endlich anerkennen, dass wir es nicht einfach mit Beziehungstaten, sondern mit einem großen gesellschaftlichen Problem zu tun haben. Wir brauchen eine bundesweite Gesamtstrategie, die auch bei uns greift“, betont Silke Wolf Vizepräsidentin des Zonta Clubs Bodensee-Allgäu.

Seit 2013 sagt Zonta mit „Zonta Says NO“ öffentlich sichtbar Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen.  Mit seinen diesjährigen Aktionen im Rahmen der Zonta Says NO Kampagne unterstützt der Zonta Club Bodensee-Allgäu die Zonta Says NO-Petition zur Schaffung einer bundesweiten staatlichen Koordinierungsstelle als Teil einer ressortübergreifenden Gesamtstrategie zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen und zum Schutz Betroffener.

Am Abend findet in der Caserne Fallenbrunnen im Kulturraum Casino eine Filmvorstellung von „In the land of blood and honey“ statt. Organisiert wird die Vorführung von der Frauen- und Familienbeauftragten des Landkreises in Kooperation mit dem Arbeitskreis Frauen Bodenseekreis. Vorreservierung bitte unter: https://www.kulturhaus-caserne.de/Programm-1-2.htm.

(Pressemitteilung: Stadt Friedrichshafen)