Ohne Weihnachtsmarkt fehlt in der Vorweihnachtszeit etwas Wichtiges, da sind sich sowohl Marktbeschicker als auch -besucher einig. Da aufgrund der Pandemie erneut sämtliche Adventsmärkte abgesagt werden mussten, haben sich die Händler Alternativen überlegt, um nicht auf der Ware sitzen zu bleiben und den Umsatzverlust so gering wie möglich zu halten.
Hütten waren aufgebaut – Wie die Händler nun ihre Ware an den Mann bringen
In Friedrichshafen fand die Bodensee-Weihnacht bereits im vergangenen Winter nur online statt. In diesem Jahr waren sämtliche Hütten in der Häfler Innenstadt schon aufgebaut. Ende November war die Zuversicht auf Bummeln und Bratapfel noch groß. Nachdem dann allerdings klar war, dass eine Absage aufgrund der Vorgaben des Landes unausweichlich ist, mussten die Buden in unmittelbarer Nähe zum Bodenseeufer wieder abgebaut werden.
„Zum Teil konnten die Händler mit ihren Lieferanten kulante Regelungen treffen und die Waren zurückgeben oder gar nicht erst abholen. Ein Teil der Händler konnte auf unseren Wochenmärkten verkaufen, andere haben Direktabnehmer gefunden, die die Ware übernehmen“, berichtet Monika Blank, Leiterin Kommunikation und Medien bei der Stadt Friedrichshafen. Neben der Möglichkeit, dass Händler mit frischer Ware auf die regulären Märkte ausweichen können, hat die Stadt nun wieder eine Online-Plattform aufgebaut. Hier wird aufgelistet, in welchen Geschäften der Innenstadt die Weihnachtsmarkthändler kurzfristig unterkommen konnten.
Kooperation zwischen Händlern und Beschickern
„Das Stadtmarketing hatte bereits kurz nach der Absage der Bodensee-Weihnacht einen Newsletter an die Häfler Händler geschickt und abgefragt, ob nicht der ein oder andere Platz im Regal schaffen könnte oder einen Aktionstisch bei sich im Laden bereitstellen könnte“, erklärt Stadtmarketing-Chef Thomas Goldschmidt die Aktion. „Daraus haben sich schon einige Kooperationen ergeben – was uns besonders freut und für die Beschicker eine große Hilfe ist.“
Insgesamt 22 Weihnachtsstände sind inzwischen mit ihrem Angebot und Kontaktdaten online zu finden: „Dort können sich die Beschicker der Bodensee-Weihnacht präsentieren und zum Beispiel auf ihren Online-Shop verweisen“, erklärt Blank. Ob Bücher, Spirituosen, internationale kulinarische Köstlichkeiten oder auch Bekleidung, Accessoires und Deko-Artikel. In der Online-Variante der Bodensee-Weihnacht gibt es vieles genau so, wie in den realen Buden der Händler. Dazu lockt ein Gewinnspiel mit vielen tollen Preisen.
Lindau, Ulm und Ravensburg mit Versionen des Online-Weihnachtsmarktes
An einer ähnlichen Lösung arbeitet momentan auch das Kulturamt der Stadt Lindau. Viele Beschicker, die an der Hafenweihnacht teilgenommen hätten, können ihre Produkte spätestens ab Anfang kommender Woche online anbieten. Genauere Infos folgen in den kommenden Tagen auf der Homepage der Stadt Lindau.
Der Online-Shop des Ulmer Weihnachtsmarktes ist bereits online. Unter der Kategorie „Wir verkaufen auch online“ finden Kunden die meisten der Händler, die bis zum 4. Dezember noch vor Ort in ihren Hütten verkauft haben. Im Angebot: Von Baum- und Glasschmuck über allerlei Kunsthandwerk und Pflegeprodukte bis hin zu Spirituosen, Wolle oder Windlichtern.
Auch der Ravensburger Christkindlesmarkt hat seine Pforten zum zweiten Mal virtuell geöffnet, um Künstler und Händler zu unterstützen. Zwar ist das Online-Shopping kein Ersatz für die Düfte von Kässpätzle, Waffeln und Glühwein und es fehlen die Begegnungen mit Menschen. Aber immerhin muss man auf seine Lieblingsprodukte nicht gänzlich verzichten und kann ausgiebig stöbern. Alle Infos zum Online-Weihnachtsmarkt in Ravensburg gibt’s hier.