Der ganze Ort begibt sich auf die erfolgreiche Suche

Bürgerinnen und Bürger auf der Suche nach vermissten Personen der Gemeinde / Symbolbild
Bürgerinnen und Bürger auf der Suche nach vermissten Personen der Gemeinde / Symbolbild (Bild: Pixabay)

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Wittenhofen – Ein tolles Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt hat sich – laut Pressemitteilung der Stiftung Liebenau – vergangene Woche in Wittenhofen gezeigt. Nach 16 Stunden Abwesenheit wurde ein im Haus der Pflege St. Sebastian lebender Bewohner unversehrt gefunden. Und dies dank zahlreicher Unterstützung von Polizei, THW und vieler Wittenhofener Bürger / innen.

In besagtem Zeitraum kehrte ein 77-jähriger Mann, der seit 2019 im dortigen Haus der Pflege lebt, am frühen Abend nicht – wie sonst – von seinem Spaziergang zurück. Der Mann, der regelmäßig mindestens zweimal täglich seine Runde durch den Ort macht, ist in der Gemeinde bekannt, weil er – so die Stiftung weiter – immer freundlich, aber sehr zurückhaltend präsent sei.

„Wir begannen, uns große Sorgen zu machen“, wird die Leiterin des Hauses St. Sebastian, Yvonne Denzler, zitiert, die prompt entschied, die Polizei zu rufen. Mit Unterstützung der Hundestaffel des THW Friedrichshafen und einem Polizeihubschrauber begann eine großangelegte Suche, die morgens um 2.30 Uhr zunächst erfolglos abgebrochen werden musste.

Aber: Die Menschen im Ort, aufgeschreckt durch den Polizeihubschrauber, kamen und boten ihre Hilfe an. „Ich habe nie so viele Taschenlampen leuchten sehen, wie in dieser Nacht“, berichtete sie. Der ganze Ort unterstützte die Suche nach dem Mann.

„Nach der langen Phase der Abgeschlossenheit, die uns die Pandemie aufgezwungen hat, ist dieser Zusammenhalt nicht selbstverständlich“, betonte sie und ergänzt: „So viel bürgerschaftliches Engagement, um diesen Mann zu retten, hat mich gefreut und gerührt. Die Wittenhofener zeigen, dass wir zusammengehören und einander helfen. Das ist für uns alle eine großartige Erfahrung.“ Die Suche ging im Morgengrauen weiter. Gegen 11 Uhr rief ein Landwirt an und teilte mit, er habe den Gesuchten auf seinem Feld gefunden.

Er sei unversehrt. Das ergab auch die ärztliche Untersuchung. Der Mann selbst sagte nach seinem nächtlichen Abenteuer nur: „I han Honger!“. Inzwischen laufe er weiterhin seine Runden, als sei nichts geschehen. Aber jetzt würden alle noch viel besser aufpassen, dass er dabei nicht verloren gehe. „Unser großer Dank gilt allen Beteiligten. Den Menschen in Wittenhofen, der Polizei und dem THW Friedrichshafen“, zeigte sich Denzler erleichtert.