Nach zehn Oberliga-Spielen ohne Niederlage musste sich der FV Ravensburg am Samstagnachmittag der Neckarsulmer Sport-Union (NSU) knapp mit 3:2 geschlagen geben. Die Wiesentäler blieben unterm Strich zu harmlos, um ihre Serie auszubauen und mussten so die Neckarsulmer in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Trainer Steffen Wohlfarth betonte im Gespräch mit dem WOCHENBLATT jedoch, dass die Niederlage sein Team nicht umwirft.
Ravensburg (dab) – „Als wir in der 90. Minute die Chance aufs 3:3 hatten, dachte ich sogar kurzzeitig: Vielleicht machen wir ihn nicht, dann hört das endlich mal auf“, sagte Steffen Wohlfarth nach der Partie sichtlich angefressen. Was der FV-Trainer damit meinte: Seit Wochen wurde er unaufhörlich auf die Serie an ungeschlagenen Spielen seiner Mannschaft angesprochen. Anhand seiner Gedanken kann man ablesen, wie sehr den 37-Jährigen dieses Thema nervte. „Wir werden im Saisonverlauf wahrscheinlich noch das ein oder andere Mal verlieren“, stellte Wohlfarth klar und betonte gleichzeitig, dass sich der FV von zwei Pflichtspielniederlagen innerhalb einer Woche nicht aus der Bahn werfen lasse.
Die Neckarsulmer Sport-Union trat am Samstag als das entschlossenere Team auf und bestimmte von Beginn an das Spiel. „Wir waren über 90 Minuten die schlechtere Mannschaft, das muss man leider so klar sagen“, so Wohlfarth. Es habe ihn und seine Spieler allerdings überrascht, dass die Gäste so mutig in der Cteam-Arena auftraten.
Domenico Botta sorgte für die Sport-Union bereits nach sieben Minuten für die Führung, allerdings schlug der FV mit dem Ausgleich von Pascal Maier (13.) schnell zurück. Im weiteren Spielverlauf sahen rund 300 Zuschauer eine recht ausgeglichene Partie, die NSU war der Führung dabei aber näher als Ravensburg. Die Hausherren hatten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Pech, als eine verunglückte Flanke von Claudio Bellanave unhaltbar für FV-Torhüter Kevin Kraus den Weg ins Tor fand.

Auch im zweiten Durchgang wusste die NSU zu überzeugen und markierte in der 62. Minute mit dem 1:3 durch Marco Romano die Vorentscheidung.
Die Ravensburger fanden an diesem Tag einfach keine Mittel, um ihre Qualitäten im Offensivspiel zu zeigen und so gelang durch Rahman Soyudogru kurz vor Schluss lediglich noch der Anschlusstreffer zum 2:3.
„Wir haben keinen Zugriff bekommen und nicht das gezeigt, was wir können. Die Niederlage war verdient“, resümierte Steffen Wohlfarth. Am kommenden Samstag gastiert der FV beim Tabellendritten 1. Göppinger SV (Anpfiff 14 Uhr): „Wir brauchen uns da nicht zu verstecken, wir können dort mithalten“, so Wohlfarth. „Auch wenn wir im Pokal knapp ausgeschieden sind und nun unsere erste Niederlage in der Liga hinnehmen mussten, werden wir angreifen.“