Der tragische Tod einer 70-jährigen Cafébesitzerin aus Nonnenhorn beschäftigt die Menschen weiterhin. Die 20-köpfige Soko ermittelt mit Hochdruck. Taucher wurden erneut angefordert. Was immer noch fehlt und der Polizei Rätsel aufgibt, ist ein fehlender Stoffturnschuh der toten Frau.
Vor dem „Café Seegarten“ am Kressbronner Landungssteg stehen Kerzen und Blumen, die Eingangstür ist versiegelt. Auch eine Woche nach dem Fund der Frauenleiche am Bodenseeufer in Nonnenhorn ist die Stimmung angespannt. Die Menschen sind verunsichert. Wie es von der Polizei heißt, braucht aber niemand Angst zu haben.
Haben private Kameraaufnahmen einen Tatverdächtigen drauf?
Neue Erkenntnisse oder etwaige Hinweise erhoffen sich die Beamten durch Sicherheits- oder Wildkameras auf Privatgrundstücken. Wie uns der Kemptener Polizeisprecher Christian Lindstedt mitteilte, wurde im Zuge der Anwohnerbefragung großes Augenmerk auf etwaige Zufallsaufnahmen gerichtet.
„Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Kameras in Richtung des möglichen Tat- oder Fundorts der Leiche gerichtet sind. Vielleicht wurde ein Tatverdächtiger im passenden Zeitraum beim Weg- oder Vorbeilaufen von Kameras erfasst?“. Die Polizei erhofft sich so neue Hinweise.
Gerüchte machen die Runde
Neben tiefer Betroffenheit machen auch Gerüchte die Runde. Wie der ORF schreibt, ist bei der 70-Jährigen angeblich wenige Wochen vor der Tat eingebrochen worden. Aus Angst habe sie deshalb oft in ihrem Café übernachtet. Eine offizielle Stellungnahme dazu gibt es allerdings keine, heißt es weiter.
Zuletzt lebend gesehen wurde die 70-jährige Frau laut Vermisstenmeldung am Sonntagabend, 21. Juli gegen 22.30 Uhr im Café Seegarten, so die Polizei. Es wird vermutet, dass sie danach zu Fuß in Richtung ihres Wohnorts Nonnenhorn unterwegs war. Hier ist sie jedoch nie angekommen.
Finden Taucher neue Beweismittel?
Was nach wie vor Fragen aufwirft, ist der fehlende Stoffturnschuh der toten Frau. Wo ist er und warum wurde er nicht bei der Leiche gefunden? Die Bereitschaftspolizei sucht deshalb nochmals den Festlandbereich im Umkreis des Fundorts ab, so der Pressesprecher gegenüber dem WOCHENBLATT.
Da die Möglichkeit besteht, das wichtige Beweismittel in den Bodensee geworfen wurden und wegen der unterschiedlichen Strömung erst nach Tagen wieder an die Oberfläche kommen, wurden erneut Taucher eingesetzt. „Es ist eine sinnvolle Maßnahme, dass auch nach Tagen nochmals im oder am Wasser nach angespülten Beweismitteln gesucht wird“, so Lindstedt.
Polizei geht von Gewalttat aus
Die Leiche der 70-jährigen Cafébetreiberin wurde auf einem Privatgrundstück am See, zwischen Kressbronn und Nonnenhorn, gefunden. Der Fundort lag nur rund 400 Meter von ihrem Wohnort entfernt. Die Polizei geht nach wie vor von einer Gewalttat aus.
(Quelle: Infos Polizeisprecher Kempten/PM/ORF)