Grünfläche und Parkhaus: Stadtrat beschließt Lösung am Karl-Bever-Platz

Der Stadtrat hat beschlossen, dass am Karl-Bever-Platz ein Parkhaus mit 500 Plätzen gebaut werden soll.
Der Stadtrat hat beschlossen, dass am Karl-Bever-Platz ein Parkhaus mit 500 Plätzen gebaut werden soll. (Bild: Stadt Lindau)

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Lindau – Der Lindauer Stadtrat hat auf der Basis der Bürgerbeteiligung mit großer Mehrheit (19:10) eine Lösung für den Karl-Bever-Platz beschlossen. Diese sieht zum einen eine Entsiegelung des Platzes und große Freiflächen vor sowie zum anderen den Bau eines Parkhauses mit 500 Stellplätzen und einer begrünten Fassade vor.

Diese sollen gemäß der Empfehlung aus der Bürgerbeteiligung vor allem Anwohnern, Beschäftigten und Übernachtungsgästen dienen. Zudem sollen – wie auch im Inselhallenparkhaus – Kurzzeitbesucher parken können.

Im Westen soll das Parkhaus mit 500 Plätzen stehen, das vom Hasenweidweg aus angefahren wird. Die Zufahrt wird in die Nordseite des Gebäudes gelegt, die Abfahrt ist an der Ostseite vorgesehen. So soll vermieden werden, dass sich Ein- und Ausfahrende gegenseitig behindern.

Mit seinen maximal 12,15 Metern Höhe in der Attika (die höchste Erhebung) wird es von den deutlich höheren Baumreihen verdeckt und rückt so weit als möglich von der Inselstraße weg. „Die Lage am westlichen Rand des Karl-Bever-Platzes ermöglicht aus planerischer Sicht die räumlich beste Ausnutzung und Neugestaltung des Karl-Bever-Platzes bei größtmöglicher Schonung des Ortsbildes“, sagt Stadtbaumeister Kay Koschka.

Bessere Zufahrt

Der Hasenweidweg wird vom Europaplatz auf der gesamten Länge verbreitert und mit einer Mittelspur ausgestattet, die durchgängig als Abbiegespur für das Parkhaus dient. So können die Anwohner, aber auch Rettungsdienste in Richtung Hasenweidweg, Aeschacher Ufer und Alpengarten über eine eigene Fahrspur in die Wohngebiete fahren, ohne vom Abbiegeverkehr in das Parkhaus behindert zu werden. Damit ist einer der gewichtigsten Kritikpunkte beim früheren Bebauungsplanverfahren ausgeräumt.

Besonderen Wert will die Stadtverwaltung auf die Gestaltung der Flächen legen, die in Zukunft nicht mehr für parkende Autos verwendet werden. „Wir können ungefähr zwei Drittel der bisherigen Fläche neu gestalten“, sagt Koschka.

Auch hier sollen die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung umgesetzt werden. So hatten sich die Bürgerinnen und Bürger unter anderem Spiel- und Freizeitflächen gewünscht, dazu eventuell eine gastronomische Nutzung.

Im nordöstlichen Teilbereich des Platzes soll die Teerdecke verschwinden und durch einen Schotterrasen oder eine wassergebundene Fläche ersetzt werden. Die Fläche soll mit einem Baumraster großflächig bepflanzt werden und multifunktional sein, sodass dort auch kleinere Veranstaltungen oder Märkte möglich sind.

Kiosk und Im Bereich des östlichen Baufensters könnte ein kleines eingeschossiges Gebäude entstehen, in dem eine Gastronomie oder ein Kiosk untergebracht werden, die auch einen Biergarten aufweist. Damit kann dem Karl-Bever-Platz eine zusätzliche hochwertige Nutzung gegeben werden und eine Versorgungslücke zwischen Berliner Platz und Insel beseitigt werden.

Neuer Park mit Spielplatz

Die Außenbewirtschaftungsflächen sollen in einen neuen Park übergehen, der im Süden des Karl-Bever-Platzes geschaffen wird. Hier könnte auch ein neuer Spielplatz entstehen. Ein zusätzlicher Weg für Fußgänger und Radfahrer südlich des Parkhauses über die Schindlerwiese bis zum Hasenweidweg soll auch diesen Bereich erlebbarer machen und die Aufenthaltsqualität verbessern.

Dadurch würde zudem eine Entzerrung der Fußgänger und Radfahrer entlang des Aeschacher Ufers erreicht. Im Bereich der Schindlerwiese könnte eine kleine wassergebundene Platzfläche entstehen, die mit Bänken ausgestattet zum Verweilen einlädt. Dadurch kann die Schindlerwiese besser erschlossen und zur Naherholung genutzt werden. 

Neben den oben genannten Nutzungen könnte am Karl-Bever-Platz auch ein Mikro-Hub entstehen, um eine Warenzustellung mit umweltfreundlichen Transportmitteln auf der letzten Meile Richtung Insel zu ermöglichen. Ebenso könnte der Karl-Bever-Platz als Mobilitätstation dienen, um die verschiedene Sharing-Angebote (Car-Sharing, Lastenrad-Sharing, E-Bike, usw.) besser verknüpfen zu können.

Doch diese Details will Koschka zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeiten. „Uns ist wichtig, dass wir den Wunsch vieler Lindauerinnen und Lindauer umsetzen, dass der Karl-Bever-Platz auch für sie eine sinnvolle Nutzung erfährt. Dafür ist mit dem Beschluss des Stadtrats der Weg freigemacht“, so Koschka.

(Pressemitteilung: Stadt Lindau)