Die Konstanzer Stadtwerke wollen Gasversorgung weiterhin sicherstellen

Das Thema Gasversorgung ist auch in Konstanz von wichtiger Natur.
Das Thema Gasversorgung ist auch in Konstanz von wichtiger Natur. (Bild: Stadtwerke Konstanz)

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Konstanz (wb/tmy) – Die Stadtwerke Konstanz müssen Maßnahmen ergreifen, um die Versorgungssicherheit mit Gas im Versorgungsgebiet für die kommenden Jahre zu sichern. Dies ist – laut städtischer Mitteilung – das Ergebnis eines Gutachtens, das die Stadtwerke in Auftrag gegeben haben.

Die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) aus München sieht zwei Lösungsoptionen: Entweder den vom Unternehmen vorgesehenen Bau einer zweiten Erdgasleitung, die zu einem späteren Zeitpunkt auch für Wasserstoff genutzt werden könnte, in der Schweiz oder den Bau einer Flüssiggas-Anlage.

„Wir werden nun prüfen, welche Lösung von der Machbarkeit und der Finanzierung her besser wäre“, wird Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Norbert Reuter zitiert. Die Konstanzer Stadtwerke haben – so die Stadt Konstanz weiter – nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) die Verantwortung für eine sichere Gasversorgung.

Aus diesem Grund würden sie eine zweite Gasanbindung in der Schweiz planen. Da dies öffentlich kritisiert wurde, gab das Unternehmen das Gutachten in Auftrag. FfE kommt nach eingehenden Untersuchungen zum Schluss, dass eine der zwei Optionen nötig ist. Nur so könne das Unternehmen die Versorgungssicherheit im Versorgungsgebiet gewährleisten.

Denn über die bestehende Leitung könne der maximale Leistungsbedarf während einer längerfristigen Kälteperiode von circa einer Woche nicht bereitgestellt werden. FfE-Geschäftsführer Dr. Serafin von Roon dazu: „Aktuell kann die Einhaltung der Versorgungssicherheit im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Konstanz während einer einwöchigen Kälteperiode nicht gewährleistet werden. Das ist ein klares Ergebnis unserer Untersuchungen.“

Alle anderen Möglichkeiten, die untersucht wurden, haben laut Gutachten aktuell nicht das Potenzial, um die nötigen Leistungen zu sichern. Die FfE prüfte, ob es genügt, die bestehenden Anlagen, wie die Gasspeicher, einzusetzen.

„Weder durch die bestehende Infrastruktur noch durch die anderen untersuchten Möglichkeiten kann die Versorgungssicherheit eingehalten werden“, erklärt Britta Kleinertz, Leiterin des Geschäftsfeldes Wärme bei der FfE. In der Analyse der künftigen Versorgungssicherheit wurde auch berücksichtigt, dass die Stadt Konstanz bis 2035 klimaneutral werden will, also künftig weniger Gas verbraucht werden soll.

Im eigens erstellten FfE-Klimaschutzszenario wäre es auch im Jahr 2030 mit der gesicherten Leistung der Gasversorgung noch nicht möglich, die Spitzenlasten beim Erdgas mit den jetzt bestehenden Möglichkeiten zu decken, erläutert sie.

Abschließend werde zudem empfohlen, bereits für den anstehenden Winter Vorkehrungen zu treffen, damit die Gasversorgung gesichert ist. Es sei möglich, die Lastspitzen durch kurzfristige Maßnahmen abzusenken und so die Versorgung in möglichst geringem Umfang einzuschränken.

(Pressemitteilung: Stadt Konstanz)