Zusammenhang zwischen CED und Prostatakrebs festgestellt

Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Erkrankung an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und Prostatakrebs gab.
Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Erkrankung an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und Prostatakrebs gab. (Bild: Privat)

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Köln – Dass eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) das Risiko für Darmkrebs erhöht, ist bereits bekannt. Doch es gibt auch Hinweise darauf, dass die Betroffenen ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs aufweisen. Diesem Umstand ging ein Forscherteam aus den USA in einer Kohorten-Studie genauer auf den Grund.

Die Wissenschaftler analysierten – laut Mitteilung des Deutschen Gesundheitsportals (DGP) – die Daten von 218.084 Männern, die beim Eintritt in die Studie (zwischen 2006 und 2010) zwischen 40 und 69 Jahre alt waren (durchschnittlich 56 Jahre alt). 1,1 Prozent der Männer (2311 Männer) litten an einer chronischen Darmentzündung.

Die Teilnehmer wurden bis Mitte 2015 begleitet. Die mediane Beobachtungszeit betrug 78 Monate. Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Erkrankung an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und Prostatakrebs gab. Hierbei berücksichtigten sie unter anderem das Alter, den Raucherstatus, den Alkoholkonsum, den BMI, die Familiengeschichte bezüglich Prostatakrebs und vorangegangene PSA (prostataspezifisches Antigen)-Tests.

Statistische Analysen zeigten, so die Mitteilung weiter, dass Patienten mit CED ein signifikant höheres Risiko für Prostatakrebs aufwiesen (aHR: 1,31; 95 Prozent CI: 1,03-,67; p=0,0029). Bei genauerer Betrachtung fiel auf, dass das erhöhte Prostatakrebs-Risiko nur für Patienten mit Colitis ulcerosa (aHR: 1,47; 95 Prozent CI: 1,11-1,95; p=0,007), nicht aber für Patienten mit Morbus Crohn (aHR: 1,06; 95 Prozent CI: 0,63-1,80; p=0,82) galt.

Männer mit einer chronischen Darmentzündung, insbesondere Männer mit Colitis ulcerosa, hatten ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Die Autoren der Studie weisen jedoch darauf hin, dass es in dieser Studie an Daten zu der Häufigkeit von Interaktionen mit dem Gesundheitssystem mangelte.