Zimmerer vom Ausbildungszentrum retten den Christkindles-Markt

Das Zimmererausbildungszentrum hat spontan eingewilligt, den Aufbau der 52 Hütten zu übernehmen.
Das Zimmererausbildungszentrum hat spontan eingewilligt, den Aufbau der 52 Hütten zu übernehmen. (Bild: Stadtverwaltung Biberach)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Biberach – In Biberach beginnt am 27. November der Christkindles-Markt. Die Helfer des Technischen Hilfswerks, die in den vergangenen Jahren den Aufbau übernommen haben, mussten ihre Unterstützung kurzfristig absagen. Das Zimmererausbildungszentrum hat spontan eingewilligt, den Aufbau der 52 Hütten zu übernehmen und rettet so den diesjährigen Biberacher Christkindles-Markt.

In knapp einer Woche startet der 23. Biberacher Christkindles-Markt. Damit die Besucherinnen und Besucher die vielseitige Ware in den unterschiedlichen Hütten begutachten und etwas vorweihnachtliche Atmosphäre genießen können, ist noch einiges an Vorarbeit zu leisten. Allem voran müssen 52 Holzhütten aufgebaut werden. Diese Aufgabe hat seit vielen Jahren das Technische Hilfswerk (THW) übernommen – zwei eingespielte Teams mit viel Routine. In diesem Jahr dürfen sie aufgrund der aktuell angespannten Corona-Situation nicht tätig werden. Die Helferinnen und Helfer des THW werden voll und ganz für den Kampf gegen das Coronavirus benötigt und andere Aufgaben wurden von der Bundesleitung untersagt. Dies wurde der Stadtverwaltung am Dienstag angekündigt, am Mittwoch kam die schriftliche Bestätigung.

„Der Aufbau der Hütten ist zeitlich eng getaktet, um den Wochenmarkt möglichst wenig verlagern zu müssen“, erklärt Andreas Knupfer. Das THW habe dies bisher immer aufgrund der Routine mit 25 Mann an drei Abenden geschafft. Ohne Routine benötige der Aufbau länger, was die Erfahrung aus dem Vorjahr beim Adventsmarkt gezeigt habe. Es sei klar gewesen: „Allein mit Personal des Baubetriebsamt können die Hütten nicht aufgebaut werden“, so Knupfer. Dass sie nun doch aufgebaut werden, ist dem Zimmererausbildungszentrum zu verdanken.

Oberbürgermeister Zeidler hatte die Idee, das in Biberacher ansässige Bildungszentrum Holzbau Baden-Württemberg um Hilfe zu bitten. Markus Weitzmann, Leiter des Bildungszentrums, zeigte sich glücklicherweise direkt aufgeschlossen und stimmte dem Vorschlag zu. „Unsere Auszubildenden im Bildungszentrum sind allesamt motivierte, junge Leute, die der Stadt in dieser Ausnahmesituation gerne unter die Arme greifen“, so Weitzmann.

Bereits am Donnerstag kamen 15 junge Zimmerer in Ausbildung mit einem Meister und bauten die ersten Hütten auf. Am Freitag waren es 46 an der Zahl mit vier Meistern. 15 Mitarbeiter des Baubetriebsamts waren zur Unterstützung vor Ort. Ihr Ziel war, alle 52 Hütten im Laufe des Freitags auf dem gewohnten Marktgelände aufzubauen. Eine zeitliche und logistische Herausforderung. OB Zeidler war sich sicher, dass das Team den Aufbau meistern wird. Und so war es auch.

Bereits um 12 Uhr waren alle Hütten aufgebaut, „eine Wahnsinnsleistung“ der jungen Männer, die sie zusammen mit den Kollegen des Baubetriebsamts erreicht hätten. „Wir sind Herrn Weitzmann und dem Team vom Bildungszentrum von ganzem Herzen für die tatkräftige und spontane Unterstützung dankbar. Ohne ihren Einsatz hätte der Christkindles-Markt nicht stattfinden können!“ Vielleicht sei diese der Einstieg in künftige gemeinsame Aktionen. Und es bleibt nicht bei schönen Worten: Die Auszubildenden haben zur Bedingung gemacht, dass die Stadt für jede errichtete Hütte im Stadtgebiet oder im Stadtwald einen Baum pflanzt, zusätzlich zum ohnehin geplanten Pflanzvolumen und ausschließlich heimische Nutzholzarten wie Fichte, Tanne, Lärche, Douglasie oder Eiche und Buche. Dies sei eine nicht verhandelbare Bedingung. „Denn Holz ist deren Zukunft und da kennen die keinen Spaß“, so Weitzmann. Diese Bedingung erfüllt die Stadt gerne und BM Christian Kuhlmann klärt, wo die Bäume gepflanzt werden

(Pressemitteilung: Stadtverwaltung Biberach)