Zertifizierung erfolgreich: Biberach bleibt „Fairtrade-Stadt“

2019 wurde im Foyer des Biberacher Rathauses eine Plakatausstellung zum Thema fair gehandelte Kleidung gezeigt.
2019 wurde im Foyer des Biberacher Rathauses eine Plakatausstellung zum Thema fair gehandelte Kleidung gezeigt. (Bild: Stadtverwaltung Biberach)

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Bereits seit Oktober 2012 darf sich Biberach „Fairtrade-Stadt“ nennen. Biberach erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns-Kampagne und trägt daher den Titel für weitere zwei Jahre.  

Die Stadt Biberach hat erneut von dem gemeinnützigen Verein TransFair e.V. die Auszeichnung „Fairtrade-Stadt“ für ihr Engagement zum fairen Handel erhalten. Fünf Kriterien musste die Stadt für diese erneute Zertifizierung erfüllen: Eine Projektsteuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten. Im Rathaus wird die „Biber-Bohne“, ein fair gehandelter Kaffee, getrunken. In Lebensmittelgeschäften und Gastronomiebetrieben werden Produkte aus dem fairen Handel angeboten. Sowohl verschiedene Schulen als auch Kirchen und Vereine engagieren sich in der Sache. Über eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird regelmäßig Werbung für den fairen Handel gemacht.

Die Projektsteuerungsgruppe in Biberach setzt sich nicht nur aus Mitgliedern von Gemeinderat und Stadtverwaltung zusammen. Auch Akteure aus Einzelhandel, Gastronomie, Zivilgesellschaft sowie Weltladen, Kirche und Vereine engagieren sich. Ihr gemeinsames Ziel ist es, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt Produkte aus fairem Handel konsumieren. Darüber hinaus soll das Bewusstsein für den fairen Handel verstärkt ausgeprägt werden.

So wurde im August 2019 eine Plakatausstellung zum Thema fair gehandelte Kleidung im Foyer des Rathauses gezeigt. Insbesondere soll der Trend der „schnellen Mode“ („Fast Fashion“) aufgehalten und stattdessen ein Trend hin zur „fairen Mode“ gestartet werden.

Im letzten Jahr malte die Klasse 7a des Wieland-Gymnasiums verschiedene Stadtansichten. Diese wurden der Öffentlichkeit vorgestellt und im Weltladen durfte abgestimmt werden, welches Motiv auf die neue faire Biberacher Stadtschokolade kommt. Im Anschluss wurde auch ein Denk1Mal- Plakat mit dem neuen Design der Schokolade veröffentlicht.

Dieses vielfältige Engagement wurde nun von Transfair e.V. in Köln bei der Titelvergabe zur Fairtrade-Stadt geprüft und im Anschluss wurde erneut der Titel für weitere zwei Jahre vergeben.

Die erneute Zertifizierung ist für die Steuerungsgruppe Bestätigung und Ansporn für ihre Arbeit. Neue Projekte sind bereits in Planung. So möchte man zukünftig verstärkt auf Sportvereine zugehen und um mehr Bewusstsein beim Einkauf von Sportartikeln werben, beispielsweise mit fair gehandelten Sportbällen. Daher werden aktuell drei Testausrüstungen eingekauft und an Vereine vor Ort weitergegeben. Das Ziel soll sein, dass zukünftig faire Bälle im Vereinssport verwendet werden. Denn viele Bälle sind handgemacht, oft in Pakistan und von Menschen mit langen Arbeitszeiten und schlechten Lebensbedingungen. Auch Kinderarbeit ist in der Fertigung von handgemachten Sportbällen verbreitet. Ein weiterer Schwerpunkt für die nächste Zeit soll zudem das Thema Kleingeräteelektronik wie Handys und Computerhardware werden.

Fairtrade-Stadt zu sein bedeutet, ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen. Produzentenfamilien in Asien, Afrika und Lateinamerika werden gezielt unterstützt und Fairtrade-Towns gehen damit als Vorbild für viele weitere Kommunen in Deutschland und weltweit voran. Biberach ist eine von über 700 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.fairtrade-towns.de oder beim städtischen Ehrenamtsbeauftragten Rouven Klook, Telefon 51818.

(Pressemitteilung Stadt Biberach)