Zeppelin Universität will bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden

Zeppelin Universität
Zeppelin Universität (Bild: ZU/Nico Piepenstock)

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Friedrichshafen – Die Zeppelin Universität (ZU) hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Sie will damit ihren Beitrag dazu leisten, das von der Stadt Friedrichshafen ausgegebene Vorhaben der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.  

„Universitäten sind nicht nur Orte des Lernens, Forschens und der Persönlichkeitsentwicklung, sie tragen vielmehr in hohem Maße gesellschaftliche Verantwortung“, erklärt ZU-Präsident Professor Dr. Klaus Mühlhahn. „Dem wollen wir auch dadurch gerecht werden, unsere Anstrengungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch einmal deutlich zu steigern“. 

Deshalb wurde 2019 die Arbeitsgruppe „Nachhaltige ZU“ ins Leben gerufen. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Präsidiums, der Verwaltung, der Studierendenschaft und der Wissenschaft. Die Arbeitsgruppe koordiniert die Nachhaltigkeitsprojekte an der ZU und bemüht sich um ein zentrales Wissens- und Ressourcenmanagement. Sie vernetzt sich dazu mit anderen Akteuren innerhalb und außerhalb der ZU, stößt eigene Nachhaltigkeitsprojekte an und greift Ideen zum Thema Nachhaltigkeit auf, die an sie herangetragen werden. Außerdem hat sie, unterstützt von einem externen Energieberater, eine Klimabilanz für die ZU erstellt, die Handlungsoptionen aufzeigt.

Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, weitere sind in Vorbereitung. So bezieht die ZU bereits seit 2019 Ökostrom aus 100 Prozent regenerativen Energien. Der ZF Campus ist an das Nahwärmenetz im Fallenbrunnen angeschlossen, dessen Energie in einem Blockheizkraftwerk gewonnen wird, das gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt und dadurch einen höheren Wirkungsgrad aufweist. Mithilfe einer Förderung durch das „Klimaschutz-Plus“-Programm des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ist geplant, ein betriebliches Energiemanagementsystem an der ZU einzuführen, das das bereits bestehende kontinuierliche Energiedatencontrolling weiterentwickelt. Die Beleuchtungsanlagen werden an beiden Standorten, also am Seemooser Horn und im Fallenbrunnen, sukzessive auf LED-Leuchtmittel umgestellt und per Bewegungsmelder gesteuert, um Energie zu sparen. In der Mensa wiederum werden Gemüse und Fleisch regional bezogen, und in den Büroalltag ist als Kopierpapier Recyclingpapier mit Zertifizierung des „Blauen Engels“ eingezogen.

Nächstes ehrgeiziges Ziel im Zuge einer geplanten Dachsanierung ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem ZF Campus, die einen Beitrag zur Eigenversorgung leisten soll. Bei diesem Projekt wirbt die ZU um Förderer, die sich zu nachhaltigem Bauen bekennen und das Projekt unterstützen wollen. Untersucht wird aktuell außerdem das individuelle Mobilitätsverhalten zwischen den beiden Standorten und dessen Auswirkungen. Von Seiten der ZU wurden dafür 2018 zwei Elektro-Kleinwagen beschafft für Mitarbeitende von Abteilungen, die besonders häufig zwischen den beiden Standorten pendeln müssen. Und im Rahmen des Carsharing-Projekts „Campus Mobil“ stehen ZU-Studierenden und -Mitarbeitenden Elektrofahrzeuge zur Verfügung, die an beiden Standorten geladen werden können.