Zeppelin Museum und Museum der Arbeit erkunden in Lüneburg die Zukunft der Freiheit

Zeppelin Museum und Museum der Arbeit erkunden in Lüneburg die Zukunft der Freiheit
Die Utopie-Konferenz im letzten Jahr. (Bild: Leuphana Universität Lüneburg, Jannik Sander)

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Friedrichshafen – Akteure und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Politik, Kunst und Wissenschaft treffen sich vom 30. August bis 02. September 2022 zur dritten Utopie-Konferenz im Libeskind-Gebäude der Leuphana Universität Lüneburg. Studierende und engagierte Bürgerinnen sollen an vier Tagen die Zukunft der Freiheit in Zeiten des Umbruchs ausloten.

Das Zeppelin Museum Friedrichshafen und das Museum der Arbeit in Hamburg werden unter dem Motto Museum der Zukunft in zwei Formaten Museen als Orte der demokratischen Begegnung und des sozialen Wandels näher beleuchten: Was können Museen zu einer sozial und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft beitragen – und wie verändern sie sich selbst auf dem Weg dahin?

Nachhaltigkeit wird bisher nur selten mit Museen in Verbindung gebracht, obwohl sie viele Möglichkeiten haben, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Zwar hinterlassen ihre klimatisierten Depots, Objekttransporte und Besucherinnenströme einen großen ökologischen Fußabdruck, jedoch können sie die Gesellschaft über Ausstellungen, Veranstaltungen und als Freiräume auch nachhaltig mitgestalten.

In zwei Veranstaltungsformaten wird das Zeppelin Museum Friedrichshafen in Zusammenarbeit mit dem Museum der Arbeit in Hamburg das Museum der Zukunft diskutieren sowie mögliche soziale und ökologische Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, um den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.

In der Offenen Werkstatt befassen sich die Besucher und Besucherinnen der Langen Nacht der Utopischen Praxis am 31. August 2022 bei einer kreativen Beschäftigung mit den Fragen: Was ist ein nachhaltiger Kulturbetrieb und wie sieht das Museum der Zukunft aus?

Die Gedanken dazu dienen als Input für den nächsten Tag. Am 01. September werden die Themen des Vorabends mittels Workshop vertieft. Zum Auftakt gibt Prof. Dr. Volker Kirchberg vom Institut für Soziologie und Kulturorganisation der Leuphana Universität einen kurzen Impuls.
Gleichzeitig stellen die teilnehmenden Museen ihre aktuellen Projekte, wie die Klimabilanz und die AG Nachhaltigkeit des Zeppelin Museums Friedrichshafen vor.

Frauke Stengel, Nachhaltigkeitsbeauftrage des Museums, wird gemeinsam mit Caroline Wind, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Kunst, die Formate anleiten. Prof. Dr. Rita Müller, Direktion des Museums der Arbeit, Kareen Kümpel, Fachbereichsleitung Bildung & Vermittlung, Dr. Nina Szogs, Kuratorin für Diversität und neue Vermittlungsformate und Hendrik Böttcher, Wissenschaftlicher Volontär, werden auf die Projekte des Museums der Arbeit eingehen.

Gemeinsam formulieren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beider Museen Utopien der Freiheit für mögliche Zukünfte, die Besucher und Besucherinnen dann weiterdenken und diskutieren können: Was passiert beispielsweise, wenn ein Museum und seine Sammlung in den kollektiven Besitz übergehen und ein demokratisch gewählter, hierarchieloser Beirat die Leitung übernimmt? Kann ein Museum rein digital existieren? Und was passiert dann mit den Objekten?

Während der Langen Nacht der utopischen Praxis flanieren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen über den Festival-Campus. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, die Gesellschaft zu verändern. In den Wiesenforen erzählen sie, wie sie ihre utopischen Idee in die Wirklichkeit geholt haben – und weshalb sie immer noch dabei sind. Dr. Claudia Emmert, Direktorin des Zeppelin Museums, spricht hier mit Detlef Grooß, Vorstand des Orchesters des Wandels und Nachhaltigkeitsbeauftragter, darüber, wie sich beispielsweise Konzerthäuser enkeltauglich verwandeln.

Auf der Bühne der Utopie-Konferenz sprechen über die vier Tage verteilt u.a. die Netzaktivistin Kübra Gümüşay, Franziska Brantner aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung Stephan Lessenich, der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda, die politische Theoretikerin Rahel Süß, der Vorstand der Böll-Stiftung und frühere Minister Jan Philipp Albrecht sowie Henrike Schlottmann, die Co-Geschäftsführerin von ProjectTogether.

Unter dem Leitsatz Freiheit mit Aussicht werden Maja Göpel und Richard David Precht durch das Programm führen: Wie viel Utopie braucht die Freiheit angesichts planetarer Grenzen, Welt-Unordnung und globaler Ungleichheit? Die Utopie-Konferenz sucht nach einer Freiheit, die aus den gegenwärtigen Verwundungen lernt und sich auf eine demokratische Zukunftskunst versteht.

Weitere Informationen unter: www.leuphana.de/utopie.

(Pressemitteilung: Zeppelin Museum Friedrichshafen)